Methodenentwicklung zum Entfügen von Stahl-Klebverbindungen bei tiefen Temperaturen

Von:

Jan Ditter

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Das Entfügen von Klebverbindungen in Automobil-Karosseriestrukturen stellt aufgrund der Zähmodifikation der Klebstoffe und der höchstfesten Stahlgüten eine große Herausforderung dar. In der Praxis wird häufig eine Erweichung der Klebschicht durch eine lokale Erwärmung erreicht und anschließend mit großem Aufwand die Klebverbindung getrennt. Obschon diese Methode sehr verbreitet ist, kann aufgrund einer undefinierten Erwärmung eine Schädigung nicht nur der Bauteile, sondern auch von an die Entfügezone angrenzenden, zu erhaltenden Klebschichten hervorgerufen werden. Das Entfügen bei tiefen Temperaturen stellt einen innovativen Ansatz dar. Er nutzt die temperaturbedingte Versprödung der Klebstoffe, was das Energieaufnahmevermögen signifikant reduziert und somit ein kraftarmes und werkstoffschonendes Entfügen ermöglicht. Die genaue Analyse der Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge beim Trennen von Klebverbindungen bei tiefen Temperaturen anhand mechanischer Prüfverfahren und physikalisch-chemischer Analyseverfahren schafft die wissenschaftliche Erkenntnisbasis zur Entwicklung dieses neuartigen Trennverfahrens. Die weitergehenden Untersuchungen ermöglichen eine gezielte Ermittlung optimaler Entfügeparameter und die Validierung der Entfügemethode. Durch eine konstruktive Weiterentwicklung kann eine Anwendbarkeit für realbauteilähnliche Proben gezeigt werden. Das Wiederkleben von bei tiefen Temperaturen entfügten Klebverbindungen stellt für die Instandsetzung von strukturellen Klebverbindungen eine schnelle und gut anwendbare Methode dar.