

Beschreibung
'Kultur des Friedens damit ist ein hohes Ziel gemeint. Es ist die Vision einer echten Leitkultur, die über alle ethnischen, nationalen und religiösen Grenzen hinausreicht und die hervorbringen soll, was heute noch eher eine Leerformel darstellt, nämlich eine m...'Kultur des Friedens damit ist ein hohes Ziel gemeint. Es ist die Vision einer echten Leitkultur, die über alle ethnischen, nationalen und religiösen Grenzen hinausreicht und die hervorbringen soll, was heute noch eher eine Leerformel darstellt, nämlich eine menschliche Gemeinschaft, eine Gemeinschaft der Menschlichkeit, was die englische Sprache mit dem einem doppelsinnigen Wort Humanity erfassen kann'. Horst-Eberhard Richter
Eine Dekade nach dem Schwinden der unmittelbaren atomaren Bedrohung durch den Ost-West-Antagonismus und zu Beginn eines neuen Jahrtausends ist die Welt noch weit von einer Friedensgesellschaft entfernt. So hat die UNESCO das Jahr 2000 unter das Motto 'Kultur des Friedens' gestellt ein Motto, dessen sich auch die deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) angenommen hat. Sie veranstaltete im Dezember 2000 einen internationalen Kongress in Berlin, der als ein offizielles Projekt der UNESCO im Rahmen des UNESCO-Jahres stattfand. Die Internationalen Friedensärzte der IPPNW 1985 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet werben dafür, dass nur unter Beteiligung aller gesellschaftlichen Gruppen eine bessere Friedenssicherung erreicht werden kann. Gerade angesichts neuerer Kriege in vielen Teilen der Erde erfordert eine Kultur des Friedens die Globalisierung der Erkenntnis, dass alle auf alle anderen in dieser Welt angewiesen sind dass es also nur eine gemeinsame Sicherheit geben kann. Der Band dokumentiert die hochkarätigen Beiträge dieser Veranstaltung: Namhafte Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Literatur, Politik und Wissenschaft insbesondere der Friedensforschung fordern diskursiv zu radikaler Aufklärung und zur Wiederbesinnung auf jene Kräfte auf, die vor nicht allzu langer Zeit entscheidend geholfen haben, einen drohenden Atomkrieg abzuwenden, und denen es ebenfalls gelingen kann, zu einer Weltkultur des Friedens wichtige Beiträge zu leisten. Das Buch bietet einen aktuellen Einblick in Analysen und Perspektiven gegenwärtiger Kriegs-, Friedens- und Konfliktsituationen in verschiedenen Teilen der Welt. Die Autoren beschäftigen sich auch mit den Konsequenzen der Kriege in Jugoslawien und Tschetschenien sowie mit Modellen konstruktiver Friedens- und Versöhnungsarbeit, wie sie in jüngster Zeit in Afrika und dem Nahen Osten praktiziert wurden. Auch der jüngste Ausbruch der Gewalt zwischen Juden und Palästinensern findet Berücksichtigung. Mit Beiträgen von: György Konrad: Kultur des Friedens, Egon Bahr: Neue Gefahren für den Weltfrieden, Hans-Peter Dürr: Die Kunst des Friedens, Oskar Negt: Gewaltpotenzial aus sozialen Konflikten Analysen und präventive Strategien, Horst-Eberhard Richter: Heilung einer Krankheit. Weitere Beiträge von: Richard von Weizsäcker, Dan Bar On, Oskar Lafontaine und Jens Reich.
Autorentext
Dr. med. et phil. Horst-Eberhard Richter, geboren 1923, war von 1962 - 1992 Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universität Gießen, anschließend - bis 2002 - Direktor des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt/M. Neben seiner akademischen Karriere setzte sich Richter seit den 1980er Jahren verstärkt in der Friedensbewegung ein. Er ist Mitbegründer und Ehrenvorstand der Deutschen Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW). Horst-Eberhard Richter wurde für sein Wirken vielfach ausgezeichnet: unter anderem mit der Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main (2002). Das Bundesverdienstkreuz hat er dreimal abgelehnt. 2011 verstarb Horst-Eberhard Richter.
Inhalt
Inhalt Kultur des Friedens Hans-Peter Dürr: Die Kunst des Friedens György Konrád: Kultur des Friedens? Reinhard Höppner: Frieden wächst aus Gerechtigkeit Hans-Eckehard Bahr: Vision Gewaltfreiheit Von der Aggression zur Lebenslust Oskar Negt: Gewaltpotential aus sozialen Konflikten Analyse und präventive Strategien Bilanz und Konsequenzen des Jugoslawienkrieges Andreas Buro: 'Humanitäre Intervention' und 'Gerechter Krieg' Heinz Loquai: Ein vermeidbarer Krieg Dieter S. Lutz: Krieg nach Gefühl Dieter Bricke: Zwei Jahre danach. Die verschlungenen Pfade der Grünen zu Krieg und (Ohn-) Macht Peter Becker: Aufruf zu einem Wettstreit der Konfliktschlichtungskulturen Egon Bahr: Gedanken zur Sicherung des Weltfriedens Dieter S. Lutz: Militär, Rüstung und waffentechnologische Entwicklung Jan van Aken: Militärische Nutzung der Gentechnik Andreas Zumach: Der gefährliche und kostspielige Irrweg einer Militarisierung der EU Frieden und Menschenrechte Ercan Kanar: Die Politik der westlichen Staaten gegenüber Friedens- und Menschenrechtsproblemen in der Türkei Mihail Arandarenko: Soziale Auswirkungen der UN-Sanktionen gegen die Bundesrepublik Jugoslawien Jutta Burghardt: Das Handelsembargo gegen den Irak Modelle konstruktiver Friedens- und Verständigungsarbeit Andreas Buro: Krisenprävention und Zivile Konfliktbearbeitung Ifat Maoz und Dan Bar-On: Von der Bearbeitung des Holocaust zu aktuellen ethnischen Konflikten Sibusiso Bengu: Zur Bedeutung von Wahrheit und Versöhnung in Südafrika Peter Schröder: Südafrikas Wahrheits- und Versöhnungskommission als Modell für Nachkriegs-Friedensarbeit Heilung einer Krankheit Horst-Eberhard Richter: Heilung einer Krankheit Anhang Begrüßung zum IPPNW-Kongress 'Kultur des Friedens' von Horst-Eberhard Richter Grußworte von 1. Michael Gorbatschow 2. Wolfgang Thierse 3. Mary-Wynne Ashford Verleihung der Friedensmedaille der IPPNW an Stefan Heym Rolf Verres: Einige Fragen zur Bedeutung der Musik für eine Kultur des Friedens Die IPPNW
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