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Die Monodiae - ,Einzelgesänge' - des Abtes Guibert von Nogent (1055 - 1124 /1125), bekannt als die erste umfassende mittelalterliche Autobiographie seit Augustins Confessiones, sind vielschichtig, zugleich Bekenntnisse und Memoiren, ein einzigartiges Selbstzeugnis und eine faszinierende, sehr persönliche Darstellung der Umbruchszeit des Mittelalters um die Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert. Die Schilderung seiner Kindheit, seiner engen Bindung an seine dominierende Mutter, seiner von Jugendwirren geprägten Zeit als Novize und Mönch, seiner Schwierigkeiten mit sich selbst und mit den ihm unterstehenden Mönchen des kleinen Klosters in Nogent hat Guiberts Text zu einem Schlüsseldokument der Sozialgeschichte der Kindheit und zum umstrittenen Gegenstand der Psychohistorie werden lassen. Seine offenkundige Anlehnung an die Bekenntnisse des heiligen Augustinus, seine von Anselm von Bec /Canterbury beeinflusste moraltheologische Sicht der Ereignisse und seine literarische Bildung erweisen ihn als einen Vertreter jener monastischen Gelehrsamkeit, die in ihren Grundzügen konservativ ist, aber zugleich sensibel für alle Neuerungen und Neuerer, für aufsehenerregende Konversionen hoher Adliger, für bizarre Eremiten, für Klostergründer wie Bruno den Kartäuser, aber auch für Häretiker und Skeptiker, für neue Formen des Reliquienkultes wie Kollektenreisen mit Reliquien, für spektakuläre Wunder, vor allem aber für eine soziale Unrast, die in dem Bürgeraufstand und dem Bischofsmord in Laon ihren Höhepunkt erreicht. All das ist scharfsinnig beobachtet und dank Guiberts erzählerischen Talents glänzend in Szene gesetzt, so die "Tragödie" von Laon, die in allen stadtgeschichtlichen Studien zu den mittelalterlichen Kommunen untersucht wird. Der vorliegende Band bietet einen neuen kritischen Text, der - fußend auf der immer noch grundlegenden Ausgabe von E.-R. Labande aus dem Jahre 1981 - die zahlreichen, mittlerweile neu hinzugekommenen Korrekturen der Forschung berücksichtigt, sowie eine moderne deutsche Übersetzung nebst ausführlicher Einleitung und Erläuterungen.
Dieser Band ist aus der Reihe "Fontes Christiani". Die Bände können als Fortsetzung oder auch einzeln bezogen werden. Nähere Informationen erhalten Sie bei unserem Kundenservice unter der Tel.-Nr. 0049(0)761/2717-300 oder per E-Mail: kundenservice@herder.de
Autorentext
Reinhold Kaiser, Prof. Dr. Dr. h.c., emeritierter Ordinarius für Geschichte des frühen Mittelalters an der Universität Zürich. Anne Liebe, promovierte Musikwissenschaftlerin, Studium der Geschichte und Romanistik.
Klappentext
Die Monodiae - ,Einzelgesänge' - des Abtes Guibert von Nogent (1055 - 1124 /1125), bekannt als die erste umfassende mittelalterliche Autobiographie seit Augustins Confessiones, sind vielschichtig, zugleich Bekenntnisse und Memoiren, ein einzigartiges Selbstzeugnis und eine faszinierende, sehr persönliche Darstellung der Umbruchszeit des Mittelalters um die Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert. Die Schilderung seiner Kindheit, seiner engen Bindung an seine dominierende Mutter, seiner von Jugendwirren geprägten Zeit als Novize und Mönch, seiner Schwierigkeiten mit sich selbst und mit den ihm unterstehenden Mönchen des kleinen Klosters in Nogent hat Guiberts Text zu einem Schlüsseldokument der Sozialgeschichte der Kindheit und zum umstrittenen Gegenstand der Psychohistorie werden lassen. Seine offenkundige Anlehnung an die Bekenntnisse des heiligen Augustinus, seine von Anselm von Bec /Canterbury beeinflusste moraltheologische Sicht der Ereignisse und seine literarische Bildung erweisen ihn als einen Vertreter jener monastischen Gelehrsamkeit, die in ihren Grundzügen konservativ ist, aber zugleich sensibel für alle Neuerungen und Neuerer, für aufsehenerregende Konversionen hoher Adliger, für bizarre Eremiten, für Klostergründer wie Bruno den Kartäuser, aber auch für Häretiker und Skeptiker, für neue Formen des Reliquienkultes wie Kollektenreisen mit Reliquien, für spektakuläre Wunder, vor allem aber für eine soziale Unrast, die in dem Bürgeraufstand und dem Bischofsmord in Laon ihren Höhepunkt erreicht. All das ist scharfsinnig beobachtet und dank Guiberts erzählerischen Talents glänzend in Szene gesetzt, so die "Tragödie" von Laon, die in allen stadtgeschichtlichen Studien zu den mittelalterlichen Kommunen untersucht wird. Der vorliegende Band bietet einen neuen kritischen Text, der - fußend auf der immer noch grundlegenden Ausgabe von E.-R. Labande aus dem Jahre 1981 - die zahlreichen, mittlerweile neu hinzugekommenen Korrekturen der Forschung berücksichtigt, sowie eine moderne deutsche Übersetzung nebst ausführlicher Einleitung und Erläuterungen.
Dieser Band ist aus der Reihe "Fontes Christiani". Die Bände können als Fortsetzung oder auch einzeln bezogen werden. Nähere Informationen erhalten Sie bei unserem Kundenservice unter der Tel.-Nr. 0049(0)761/2717-300 oder per E-Mail: kundenservice@herder.de
Titel: | Monodiae - Bekenntnisse I |
Untertitel: | Lateinsch-Deutsch |
Autor: | |
Schöpfer: | |
Andere: | |
EAN: | 9783451329289 |
ISBN: | 978-3-451-32928-9 |
Format: | Fester Einband |
Herausgeber: | Herder |
Genre: | Sonstiges |
Anzahl Seiten: | 352 |
Gewicht: | 479g |
Größe: | H202mm x B135mm x T30mm |
Veröffentlichung: | 11.06.2019 |
Jahr: | 2019 |
Land: | DE |
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