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Begleiten Sie den durch seine bauhistorischen Veröffentlichungen bekannten Verfasser und den Buchverlag König auf der kulturgeschichtlichen Wanderung durch die Jahrhunderte einer Stadt, die ihren Glanz noch immer hinter dem Schleier der Vergangenheit verbirgt. In dem mit drei einführenden Essays zu den Themen "Der Gründerzeit-Historismus als dominierende Stilrichtung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts", "Greiz eine vom Gründerzeit-Historismus geprägte Stadt", "Fürst Heinrich XXII. Reuß ä. L. und die gründerzeitliche Bautätigkeit in Greiz" und vielen Farbbildern versehenen Band, dem umfangreichsten Buchprojekt, das in der Stadt Greiz bisher realisiert wurde, wird die deutschlandweit einmalige gründerzeitliche Bausubstanz der einstigen reußischen Residenzstadt in den Mittelpunkt gerückt, die zu Unrecht oft ins Vergessen geraten ist.
Das aus zahlreichen Kleinstaaten hervorgegangene Deutschland erlebte nach der Reichsgründung 1871 einen lebhaften wirtschaftlichen Aufschwung. Es entstand ein einheitliches Postwesen, das Straßen- und Eisenbahnwesen entwickelte sich und viele Arbeitsprozesse wurden durch die Mechanisierung revolutioniert. - Die Stadt Greiz nahm an dieser Entwicklung u. a. mit der Einführung des mechanischen Handwebstuhls und der folgenden Gründung von zahlreichen Webereien, Textilveredlungs- und Maschinenbaubetrieben regen Anteil. Als der Ort zum Hersteller von Stoffen mit hoher Qualität wurde und damit Weltgeltung erlangte, stieg auch die Einwohnerzahl der Stadt und es folgte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine rege Bautätigkeit. - Da Greiz fürstliche Residenzstadt war, entstanden Bauten für die Bedürfnisse des fürstlichen Hauses. Die Stadt erhielt aber auch öffentliche Bauten wie Krankenhaus, Sparkasse, Bahnhof, zahlreiche Hotels und Gasthöfe. Für die sprunghaft ansteigende Zahl der Schüler mussten Schulen und für den Bevölkerungszuwachs Wohnmöglichkeiten geschaffen werden. Neue Stadtteile wie die Greizer Neustadt und der Stadtteil Aubachtal entstanden. Die prosperierenden Fabriken errichteten Firmengebäude, die zunehmend das Stadtbild prägten. Das waren nicht nur Fabrikationshallen, sondern auch Gebäude für Repräsentation, Verwaltung und Versand. - Nicht zuletzt errichtete das zu Wohlstand gelangte neue Bürgertum, das Träger und Motor des wirtschaftlichen Aufschwungs war, entsprechend seiner gewachsenen finanziellen Möglichkeiten private Wohnbauten mit teilweise enormer Prachtentfaltung. Palastartige Villen waren keine Seltenheit, die wie viele andere Bauten in dem damaligen vorherrschenden Baustil des Gründerzeithistorismus errichtet wurden. Dieser führte Stilelemente verschiedener Epochen zusammen und schuf ein neues harmonisches Ganzes. Dem Stil gelang damit, was jüngeren modernen Stilrichtungen oft fehlt: Individualität und Unverwechselbarkeit. - Begleiten Sie den durch seine bauhistorischen Veröffentlichungen bekannten Autor und den Buchverlag König auf der kulturgeschichtlichen Wanderung durch die Jahrhunderte einer Stadt, die ihren Glanz noch immer hinter dem Schleier der Vergangenheit verbirgt. In dem mit vielen Farbbildern versehenen Sach- und Dokumentationsband, dem umfangreichsten Buchprojekt, das in der Stadt Greiz bisher realisiert wurde, wird die deutschlandweit einmalige gründerzeitliche Bausubstanz der einstigen reußischen Residenzstadt in den Mittelpunkt gerückt, die zu Unrecht oft ins Vergessen geraten ist. Durch die geschichtlichen Abrisse der einzelnen Gebäude mit der folgenden ausführlichen Erläuterung der gründerzeitlichen Architektur bis hin zum liebenswerten Detail ist es gelungen, von der Greizer Vergangenheit eine Brücke zu schlagen zur zukünftigen Entwicklung der Stadt.
Autorentext
Dr. Gottfried Rudolf wurde 1940 in Reichenberg (heute: Liberec, Tschechische Rep.) geboren. Nach der Übersiedelung der Familie nach Greiz im Jahre 1945 wuchs er hier auf und besuchte die Grundschule und die Erweiterte Oberschule. Daran schloss er das Studium der Psychologie und der Universität Leipzig und eine anschließende Promotion an.- Neben seiner gutachterlichen Tätigkeit bei Gerichtsprozessen und im folgenden Ruhestand widmete er sich im besonderen der gründerzeitlichen Architektur in seiner Heimatstadt Greiz und veröffentlichte über diese sachbezogene Artikel und Essays in Wort und Bild in regionalgeschichtlichen Publikationen, einem jährlich erscheinenden selbstgestalteten Monatskalender oder im Internet. - GREIZ Stadt der Gründerzeit (Öffentliche Bauten und Arbeitsstätten Band 1) ist seine erste repräsentative und umfangreiche Veröffentlichung zum Thema Historismus / Gründerzeit, der in den nächsten Jahren weitere folgen sollen.
Leseprobe
Der Gründerzeitstil bzw. der Historismus als Stil des 19. Jahrhunderts war geprägt durch einen besonders intensiven und freien Umgang mit historischen Stilformen. Es gab letztlich keine Begrenzung, was nicht hätte zitiert werden dürfen.Zugleich war es möglich, Stilelemente unterschiedlicher Epochen miteinander zu kombinieren. Und aktuelle Zutaten können hinzutreten. So wäre es nicht ungewöhnlich, dass ein altgriechischer Architrav unter einem Renaissancegiebel zu sehen ist, der seinerseits mit einem aktuellen Firstgitter verziert ist. So ergeben sich ein unglaublicher Formenreichtum und eine Gestaltungsfreiheit, die so innerhalb eines geschlossenen Stilsystems nicht möglich wäre. Das wurde von den Architekten nach Kräften genutzt. Es erbrachte Vielfalt, Individualität, Unverwechselbarkeit und Leichtigkeit im Umgang mit den Stilelementen unterschiedlicher Herkunft. Durch den souveränen und leichten Umgang mit den Stilingredienzien gelingt es den Architekten zumeist bei aller Heterogenität der Ausdrucksformen zu einer harmonischen Gesamtgestalt zu finden, die wie selbstverständlich erscheint. (...)Wenn gefragt wird, an welchen Örtlichkeiten in Greiz gründerzeitliche Bauwerke besonders gehäuft auftreten und eindrucksvoll das Stadtbild prägen, so kann eine ganze Reihe von Straßen genannt werden, deren Besuch sich auf jeden Fall lohnt, wenn man Gründerzeitarchitektur sehen möchte...
Inhalt
Drei Essays zur Einführung: Die Gründerzeit als dominierende Stilrichtung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Greiz - eine von der Gründerzeit geprägte Stadt, Fürst Heinrich XXII. Reuß Ältere Linie und die gründerzeitliche Bautätigkeit in Greiz. - Öffentliche Gebäude: Bauten des regierenden Fürstenhauses: Fürstliches Ida-Palais, Fürstlicher Marstall, Fürstliches Jagdschloss Ida-Waldhaus, Fürstliches Mausoleum Ida-Waldhaus, Fürstliche Reithalle, Fürstlicher Kutschstall. - Öffentliche Bauten des Landes und der Stadt: Fürstliches Lehrerseminar, Rathaus - östlicher Erweiterungsbau, Altes Landkrankenhaus, Schwesternhaus, Städtische Sparkasse, Absonderungshaus. - Gebäude mit überregionaler Bedeutung: Kaiserliches Postamt, Reichsbanknebenstelle Greiz, Bahnhof Greiz. - Schulen: Essay: Zur Entwicklung des Schulwesens im Kaiserreich; Städtisches Gymnasium, Höhere Bürgerschule, Mädchenschule, Bürgerschule, Pestalozzischule - Grundschule für Mädchen, Bergschule - Grundschule für Jungen, Alte Schule Pohlitz, Alte Schule Schönfeld, Schule Dölau. - Private gemeinnützige Initiativen: Ernst-und-Lina-Arnold-Stift, Knabenhort, Haus Tivoli, Wettengel-Turnhalle, Odd-Fellow-Heim, Grimms Lokal, Logengebäude, Lutherhaus, Veranstaltungsstätte Bürgererholung, Volksheim, Alte Webschule. - Gründerzeitliche Gasthäuser: Gambrinus, Trompeterschlößchen, Hopfenblüte, Cafe Argus, Marienbad, Parkschlößchen, Steudels Gasthaus, Krug zum grünen Kranze, Parkgaststätte, Wiesenburg, Schloßkeller, Park-Cafe, Brauereigaststätte Feldschlößchen, Gasthof Raasdorf, Cafe Engelmann, Hotel Thüringer Hof, Cafe Rink, Gaststätte Turnerstraße, Familienstübl, Nürnberger Hof, Bierschlößchen. - Arbeitsstätten: Unterstation des Elektrizitätswerkes, Firmensitz Firma Friedrich Arnold, Firmengebäude Firma Schulze & Wagner, Firmensitz Firma Schilbach & Co., Firmen…