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Ein Pianist und eine Prostituierte, die sich scheinbar zufällig in Wien-Favoriten begegnen, eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, die 122 Jahre zurückgeht in der Zeit und durch Moldawien, Russland und Österreich streift, die Suche nach der verlorenen Schwester, die Suche nach den eigenen Wurzeln und die Magie einer Klaviersonate von Alexander Skrjabin. Georg Weidinger, Sachbuchbestsellerautor, Pianist, Komponist und Arzt, gelingt in seinem Debütroman eine feine Komposition aus Wort und Ton, eine kunstvolle Verstrickung verschiedenster Motive, die zu einem reißenden Strom aus Gefühlen und tiefer Leidenschaft werden, eingebettet in einen immer wundervoller gewobenen Klangteppich, der das Leben mehrerer Generationen auf einen ungeahnten musikalischen Höhepunkt zuströmen lässt. Einmal in den Strom hineingelesen, und das Buch wird zu einem mitreißenden Page-Turner! Eintauchen und genießen! www.georgweidinger.com
Autorentext
Georg Weidinger, Arzt, Autor, Dozent, Musiker, Yoga-Lehrer, geboren am 14. Dezember 1968 in Wien, wurde einem breiten Publikum bekannt durch sein Buch Die Heilung der Mitte , in dem er in sehr persönlicher Weise die Funktionsweise der Chinesischen Medizin erklärt und aufzeigt, wie einfach es ist, mit geänderter Lebensweise und Ernährung zur eigenen Heilung beizutragen. Er studierte Medizin an der Universität für Medizin in Wien (Doktorat 1995), Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) bei der MedChin bei Professor Mag. Dr. Gertrude Kubiena und Dr. François Ramakers. Seine musikalische Ausbildung erhielt er am Konservatorium Wien Privatuniversität sowie an der Musikuniversität Wien in den Fächern Klavier, Komposition und Elektroakustik, Abschluss mit Auszeichnung 1996. Seine vierjährige Yoga-Lehrer-Ausbildung absolvierte er bei Dagmar Shorny und Ria Hodges in der Tradition T. Krishnamacharya/Desikachar. Seine Bücher sind bei Ennsthaler, Goldmann und OGTCM erschienen, seine CDs bei Ö1, Extraplatte und klaviermusik.at. Georg Weidinger ist seit 2015 Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Traditionelle Chinesische Medizin (OGTCM). Er hält eigene Lehrgänge in Bad Sauerbrunn und Vorträge im gesamten deutschsprachigen Raum. Seine Frau Sandra und er führen gemeinsam eine Praxis für TCM in Bad Sauerbrunn und leben mit den Kindern Daniel, Lena und Hannah, den vier Hunden, den Hühnern und vielen Bienen in Forchtenstein, Burgenland, Österreich. LAUFHAUS ist Georg Weidingers Debütroman.
Klappentext
Wer bist du? , fragte sie, diesmal scheinbar wirklich neugierig, ihr Mund leicht geöffnet nach den Worten, ohne Spannung der Lippen, offene freundliche Augen. Alfred Kovalski. Die 28 Sekunden, die diese Szene vor der Türe des Top 28 am rechten Gang im ersten Stock des Laufhauses in der Triester Straße Ecke Angeligasse nun schon dauerte, war nur ein Moment des Ein- und Ausatmens, des Los- und Zulassens, ein tierischer Moment des Geruch-Aufnehmens und Sehens. Solche Momente passieren ständig überall auf der Welt. Ständig treffen Menschen aufeinander und ein evolutives Programm läuft ab, welches die Begegnung auf allen verfügbaren Ebenen der Sinne analysiert, um in kürzester Zeit die Entscheidung flight, fight or fuck treffen zu können. Insofern war diese Szene schon viel zu lange. Trotz Domestikation schaffen Hunde das in unter drei Sekunden! ... Adalbert verschmolz zunehmend mit dem Klavier, seine Haltung unnatürlich über die Tastatur gekrümmt, seine Füße wie wild auf alle drei Pedale einhämmernd. Der Rausch hatte begonnen. Erster Satz vorbei. Stille. Keiner regte sich im Publikum. Da war kein Husten und kein Räuspern. Die Rhinoviren durch die Musik schlagartig vernichtet. Noch immer starrten alle nach vorn. Die Einzigen, die sich scheinbar frei bewegen konnten, waren Adalbert und Eva. Sie blickte um sich, fassungslos, das Publikum wie Puppen mit Glupschaugen auf den Sesseln. Adalbert blickte zu Eva. Eva blickte zu Adalbert. Er lächelte. Sie lächelte. Nickte ihm zustimmend zu. Der zweite Satz begann, Allegretto, Quartsextakkord in Es-Dur, zerlegt. Wie bei einer russischen Militärparade schritten die Töne zügig im Marsch voran. Eine synchrone Bewegung schwappte über den gesamten Saal. Langsam schwangen sich all die zuvor noch leblosen Körper in ein rhythmisches Wippen mit einer oder mehrerer ihrer Körperpartien ein. ... Ein Pianist und eine Prostituierte, die sich scheinbar zufällig in Wien-Favoriten begegnen, eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, die 122 Jahre zurückgeht in der Zeit und durch Moldawien, Russland und Österreich streift, die Suche nach der verlorenen Schwester, die Suche nach den eigenen Wurzeln und die Magie einer Klaviersonate von Alexander Skrjabin. Georg Weidinger gelingt in seinem Debütroman eine feine Komposition aus Wort und Ton, eine kunstvolle Verstrickung verschiedenster Motive, die zu einem reißenden Strom aus Gefühlen und tiefer Leidenschaft werden, eingebettet in einen immer wundervoller gewobenen Klangteppich, der das Leben mehrerer Generationen auf einen ungeahnten musikalischen Höhepunkt zuströmen lässt. Einmal in den Strom hineingelesen, und das Buch wird zu einem mitreißenden Page-Turner ! Eintauchen und genießen!
Leseprobe
VORWORT DES AUTORS Nur gleich zu Beginn, als kleine, laut hinaus gebrüllte Botschaft: DIES IST KEIN TCM-BUCH! HIER SCHREIBE ICH NICHT ÜBER MEDIZIN! Ich werde schon wieder leise ... Sie werden sich vielleicht zunächst einmal fragen: Warum schreibt ein Arzt über das Rotlichtmilieu? Darauf kann ich Ihnen eine einfache Antwort geben: Weil ich im Puff aufgewachsen bin! Antwort genug ...? Also, um genau zu sein: Mein Vater hat, als ich vierzehn Jahre alt war, ein Haus gekauft, die Waldsauna, ein Bordell. Dort sind wir eingezogen. Er hat zu meinem Bruder und mir gesagt: Im oberen Stock sind elf Kabinen. Ihr könnt euch jeder zwei aussuchen, eine zum Schlafen und eine als Arbeitszimmer! Mein Vater hat auch den größten Teil des ehemaligen Bordells originalgetreu belassen: Die Bar mit den Barhockern und alles in rotem Plüsch, die Saunas, die sieben Klos und elf Duschen. Selbst das Leuchtschild Waldsauna über dem Gartentor hat er belassen. Da noch jahrelang regelmäßig ehemalige Kunden bei uns nachgefragt haben, ob wir noch Betrieb hätten, habe ich dann auf eigene Faust, und weil es mir irgendwann doch peinlich war, zumindest das Schild weiß übermalt. Legendär waren auch die Besichtigungsrunden, die jeder Besucher meines Vaters, er war damals ärztlicher Leiter eines Spitals in Wien, über sich ergehen lassen musste. Jedes der sieben Klos, jede der elf Kabinen im ersten Stock, die elf Duschen, die beiden Saunas, das Tauchbecken, das Schwimmbad, all die Duschen mussten gewürdigt werden! Erst dann wurde man verköstigt. Mich als Kind hat das sehr beschäftigt, in diesem Gebäude zu leben. Ich habe mir vorgestellt, wer hier gearbeitet hatte, welche Schicksale hinter diesen Kabinen verborgen waren, der eiserne Vorhang war von unserem Haus aus nur ein paar Kilometer entfernt. Somit war für mich klar, dass Schlepper vielleicht die Damen über die Grenze gebracht hatten und dann aber nicht in die Freiheit entließen, sondern zur Arbeit in Betrieben wie unserer Waldsauna zwangen. Mich interessierten die Schicksale dahinter, Menschen, die so viel erlebt hatten, in all ihrer Freude, mit all ihrem Leid, abgestellt an einem Ort, wo keiner mehr hinsieht ... Das ist der Grund für das Milieu dieses Buches. Und Sie werden bald merken, dass es darum eigentlich überhaupt nicht geht ... Ähnlich wie in diesem Roman, übrigens meinem Erstlingswerk, musste ich im Leben viele Umwege gehen, um heute genau da zu sein, wo ich bin. Und genau da will ich auch sein! Mit meiner Frau, den Kindern, den Hunden und den Hühnern! Dieses Glück und diese Freude, die wir alle an unserem guten Leben haben, möchte ich mit Ihnen teilen. Das ist für mich die Hauptmotivation, Geschichten oder eben diesen Roman zu schreiben! Als Kind hatte ich den Traum, Geschichtenerzähler zu werden, und dann bald Geschichtenschreiber. In …