«Wie mit Stil, so wird mit dem Begriff Schön meistens recht willkürlich umgesprungen und derselbe bald diesem, bald jenem Machwerk, mehr oder weniger verdient, angehängt, in betrüblichem Gegensatz zu dem, dem gleichen Unverstand entsprungenen heruntermachen von ernsthaften, vom Kritikus aber nicht begriffenen Kunstwerken. Ein Beweis, wie schwer es ist etwas auf seine Schönheit zu prüfen.» Emil Dill 1903 Der Künstler Emil Dill (18611938) ist ein bedeutender Exponent der Schweizer Moderne der ersten Stunde. Ausgebildet in den renommierten Kunstzentren Europas, befasste er sich schon früh mit den progressiven Bewegungen wie etwa dem Pointillismus und Japonismus. Dills konsequentes Schaffen basiert auf einem innovativen Assimilationsprozess, der als Synthese zwischen den Errungenschaften der alten Meister und den neuartigen, modernen Strömungen zu verstehen ist. Eingebunden in ein weitreichendes Beziehungsnetz experimentierte der vielseitig versierte Kunstler als passionierter Gestalter faszinierte ihn auch das fernöstliche Kunstgewerbe mit neuen Techniken und Bildfindungen. In seinen reduktiven Werken, in denen er bewusst die Vereinfachung der jeweiligen Motive forcierte, zeigt er sich als Wegbereiter der Abstrakten Malerei. Mit dieser Publikation wird dem Künstler erstmals eine umfassende Monografie gewidmet, die sein OEuvre systematisch analysiert und dessen Genese im zeitgenössischen Kontext kommentiert.
Autorentext
Georg M. Hilbi studierte europäische und ostasiatische Kunstgeschichte. Er promovierte zum Thema Transformation, Sublimation und Individuation im modernen Porträt in der Schweizer Malerei um 1900.
Klappentext
Der Maler Emil Dill (1861-1938) war ein Protagonist der Schweizer Moderne, bekannt für seine stimmungsvoll-virtuosen Landschaften, insbesondere der Region um den Zugersee. Er pflegte engen Kontakt mit prominenten Weggefährten: Cuno Amiet, Max Buri, Hans Emmenegger, Giovanni Giacometti und Sigismund Righini. Mit dieser Publikation liegt die erste umfassende Monografie zum Zuger Künstler Emil Dill vor, die sein OEuvre systematisch analysiert und dessen Genese im zeitgenössischen Kontext kommentiert. Dills Werk ist sowohl stilistisch wie auch motivisch vielfältig und besonders in maltechnischer Hinsicht bemerkenswert. Während extensiver Studienaufenthalte in den europäischen Kunstzentren der damaligen Zeit - Paris, München, Karlsruhe und Stuttgart - durchlief er eine rigorose Ausbildung. Dabei eignete er sich eine Fertigkeit an, die in seinen Aquarellarbeiten ihren Höhepunkt erreichte. In diesem Medium erlangte der Künstler eine Meisterschaft, die im zeitgenössischen Kontext in Bezug auf Innovation und Qualität ihresgleichen sucht. Dills Zuger Ansichten - auch im übertragenen Sinn verstanden - sind eindrückliche Zeitzeugnisse, die für die zeitgenössische Kunstentwicklung wegweisend waren.
Inhalt
Emil Dill Ein Vorwort | Emil Dill A Preface Hans B. Thomsen Einleitung | Introduction Ein Leben für die Kunst | A life lived for art Erste akademische Studien in Germania | Earliest academic studies in Germania Von der Akademie zur Pariser Bohème | From academia to the bohemian world of Paris Alles vergeht nur die Kunst bleibt ewig | Everything comes to an end only art lasts forever Von der edlen Absicht, junge tüchtige Künstler heranzuziehen | The noble task of raising young and vigorous artists Etwas nachlassen, das thue ich um keinen Preis | I will not at any price hold back on anything Ruf ins Zugerland | The call to Zug Hans Emmenegger Studien auf dem Zugerberg | Hans Emmenegger Studies on the Zugerberg Alltag zwischen Kriegen, Lehrtätigkeit und alten Freunden | Everyday life between wars, teaching and old friends Abschied aus Zuger Landen | Leaving the Zug region Der Gang in die Moderne Charakteristika im Werk | The path towards Modernism characteristics of the work Emil Dills Modus Operandi | Emil Dill's modus operandi Zwischen deutschen Landen und Paris | Between Germany and Paris Die Faszination für japanische Gestaltungsmodalitäten | A fascination for Japanese modalities of design Impressionismus ein rasch wechselnder Farbeindruck wird festgehalten | Impressionism the recording of a rapidly changing impression of colour Postimpressionismus und die divisionistische Sehweise | Post-Impressionism and the Divisionist perspective Das reduktive Prinzip | The reductive principle Expressive Farben und Formen | Expressive colours and shapes Eigenbezug und Intimität | Self-reference and intimacy Emil Dill im zeitgenössischen Kontext | Emil Dill in the context of contemporary art Jules Bastien Lepage Faszination für das Exotische | A fascination for the exotic Van Gogh und der Pointillismus | Van Gogh and Pointillism Licht, Farbe und Formen | Light, colour and shapes Solidarität im Werk | Solidarity in the oeuvre Über die chemischen Eigenschaften vieler Farben | The chemical properties of many colours Zwischen Idealismus und Realismus | Between Idealism and Realism Der Stil entsteht durch das Zusammenstimmen des künstlerischen Wollens und Könnens | Style emerges from a harmony between one's artistic desire and skill Emil Dills Vermächtnis | Emil Dill's legacy Katalog | Catalogue Abbildungsverzeichnis | List of illustrations in the catalogue Anhang | Appendix I. Brief Jean Nötzli an Emil Dill | Letter from Jean Nötzli to Emil Dill II. Prospekt für Privat-Schule | Brochure for a private school III. Seldwyla-Einladungskarte und Zeitungsillustrationen | Seldwyla invitation card and newspaper illustrations IV. Zuger Strassenszene im Mondschein | A moonlit street in Zug Anmerkungen | Notes Bibliografie | Bibliography Bildnachweis und Copyrights | Picture credits and copyrights Dank | Acknowledgement