

Beschreibung
Der Band enthält die Referate und Diskussionen einer in Würzburg abgehaltenen Tagung zum Neoabsolutismus'. Deren Ausgangspunkt waren die Kritik, die in jüngster Zeit gegen die Verwendung dieses Begriffs als Herrschaftstypus und zur Epochengliederung vorgebrach...Der Band enthält die Referate und Diskussionen einer in Würzburg abgehaltenen Tagung zum Neoabsolutismus'. Deren Ausgangspunkt waren die Kritik, die in jüngster Zeit gegen die Verwendung dieses Begriffs als Herrschaftstypus und zur Epochengliederung vorgebracht worden ist, sowie eine zuletzt angebotene Alternative zur Deutung der Periode von 1849 bis 1867. Die Tagungsteilnehmer fokussierten die Klärung dieser Fragen auf eine Analyse der neoabsolutistischen' Innenpolitik mit ihren (ambivalenten) Aspekten der nachrevolutionären Repression, der modernisierenden Reformen und dem Bemühen, dem administrativen System partizipatorische Elemente unterhalb der Schwelle des Konstitutionalismus einzupflanzen und mit dem Prinzip der Interessenvertretung zugleich das Nationalitätenproblem zu neutralisieren. In den Blick kamen dabei nicht zuletzt die Konsequenzen dieser Befunde für die spätere Geschichte der Habsburgermonarchie.
Autorentext
Matthias Stickler ist apl. Professor am Lehrstuhl für Neueste Geschichte der Universität Würzburg. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen insbesondere die Geschichte der Habsburgermonarchie, die Geschichte von Migration, Flucht und Vertreibung sowie die Universitäts- und Studentengeschichte. Andreas Gottsmann ist Direktor des Österreichischen Historischen Instituts in Rom. Helmut Rumpler em. Univ.-Prof. Dr., geboren 1935 in Wien, Studium der Geschichte und Germanistik, 1962 Mag., 1963 Dr.phil. (Neuere Geschichte), 1973 Habilitation für Neuere Geschichte an der Universität Wien, von 1975 bis 2003 ord. Univ.-Prof. für Neuere Geschichte an der Universität Klagenfurt, 2003 Emeritierung. Am 10. Februar 2018 verstorben. Stefan Malfèr, Historiker am Österreichischen Ost- und Südosteuropa-Institut und seit 2008 an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien. Mitglied der Kommission für Neuere Geschichte Österreich und der Accademia Roveretana degli Agiati. Waltraud Heindl, arbeitete nach ihrer Promotion 1968 vorwiegend am Österreichischen Ost- und Südosteuropainstitut undl leitete es 1997-2001 Ordinarius am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Wirtschaftsuniversität Wien Seit 1980 Ordentlicher Universitätsprofessor an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät Wien. Über 400 Publikationen und etwa 200 Buchbesprechungen zur Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte (vor allem Lehrbuch »Österreichische Verfassungsgeschichte« 11. Aufl. 2009, ungarische Übersetzung 1994), zur Privatrechtsgeschichte (u.a. Lehrbuch in ungarischer Sprache 1995), zum ehelichen Güterrecht (»Entwicklung des Ehegüterrechts in Österreich«, ABGB-Kommentar) und zum Verfassungsrecht.
Harm-Hinrich Brandt (* 1935) ist Professor em. für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Würzburg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Geschichte des 19. Jahrhunderts, insbesondere der Habsburger Monarchie sowie der Universitäts- und Studentengeschichte.
Inhalt
Vorwort Harm-Hinrich Brandt: Einleitung Verwaltung als Verfassung - Verwaltung und Verfassung ? Zum historischen Ort des ,Neoabsolutismus' in der Geschichte Österreichs Matthias Stickler Die Herrschaftsauffassung Kaiser Franz Josephs in den frühen Jahren seiner Regierung. Überlegungen zu Selbstverständnis und struktureller Bedeutung der Dynastie für die Habsburgermonarchie Diskussion Helmut Rumpler Integration und Modernisierung Der historische Ort des "Neoabsolutismus" in der Geschichte der Habsburgermonarchie Diskussion Thomas Kletecka Die Installation der Autokratie: Von den Augusterlässen bis zur Demontage des Ministerrates 1852 Diskussion Wilhelm Brauneder Historisches Staatsrecht in der Praxis: Österreich 1852 bis 1861/67 Diskussion Waltraud Heindl Verwaltungseliten im Neoabsolutismus Professionelles und politisches Profil vor dem Horizont der Modernisierung Diskussion Herbert Matis Staat und Industrialisierung im Neoabsolutismus Diskussion Christof Aichner - Brigitte Mazohl - Tanja Kraler Aspekte der Thun-Hohensteinschen Bildungsreform - ein "Werkstattbericht" Andreas Gottsmann Leo Thun und die Verstaatlichung der Kunstpolitik Diskussion Milan Hlavacka Die tschechische Historiographie der letzten dreißig Jahre und die Bewertung des Neoabsolutismus Diskussion Georg Seiderer Das Ringen um die Kommunalverfassung 1849 bis 1859 Diskussion Harm-Hinrich Brandt Das Projekt der Landesvertretungen 1851-1859 Zsolt K. Lengyel Zum Problem der Landesvertretung im neoabsolutistischen Ungarn Diskussion Stefan Malfèr Der Kampf um eine Verfassung 1859-1861 Diskussion Harm-Hinrich Brandt "Den Vorhang zu - und alle Fragen offen"? Versuch eines Resümees Liste der Teilnehmer Abkürzungsverzeichnis Personenindex Sachindex
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