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Miguel Barnet und eine Gruppe von Ethnologen besuchten den hundertvierjährigen Esteban Montejo. Sie fanden einen hochintelligenten, eigensinnigen Mann voller Erinnerungen an längst Vergessenes, Erinnerungen aus dem Leben der Negersklaven, aus der Zeit der Abschaffung der Sklaverei auf Cuba und des Befreiungskrieges gegen die spanischen Kolonialisten. Montejo ist ein Cimarrón, ein entlaufener Sklave, der lange Jahre in absoluter Einsamkeit in den Bergen gelebt hat und sich dann den Aufrührern anschloß. Das Buch ist korrekt nach den wörtlichen Aussagen des Cimarróns zusammengesetzt. Das Überraschendste ist wohl die bilderreiche Sprache dieses ehemaligen Sklaven. Alter afrikanischer Aberglaube vermischt sich mit spanischer Überlieferung. Er schildert alles von seinem persönlichen Standpunkt aus: das Leben als Sklave auf der Zuckerrohrplantage, das Leben in den Bergen, den Krieg, die Zeit, als die Spanier wohl vertrieben, aber durch Nordamerikaner ersetzt waren. Da wird von Vergangenheit geredet, aber diese Vergangenheit erklärt die Gegenwart, erklärt Castro und Castros Cuba. Mit der Entscheidung von 1898, an der die Neger überragenden Anteil hatten, war Cuba angeblich frei, aber die Freiheit war keine Freiheit für alle, sondern nur für die Besitzenden, und von Gerechtigkeit war keine Rede. »Dieses Buch«, schrieb Lévi-Strauss, »eröffnet eine völlig neue Gattung der ethnologischen Literatur. Ihr Kennzeichen: Eine Vertrautheit mit der Wirklichkeit der Eingeborenen, die weit über alles früher Versuchte hinausgeht.«
Autorentext
Miguel Barnet wurde 1940 in Havanna geboren. Er studierte Werbetechnik, Soziologie und Ethnologie. Von 1961 bis 1967 arbeitete er als Dozent für Folklore an einer Lehrerbildungsanstalt, und ging mehrere wissenschaftlichen Tätigkeiten nach. Als Lyriker, Romancier und Ethnologe hat er zahlreiche Bücher veröffentlicht.
1994 wurde er mit dem Premio Nacional de Literatura de Cuba, dem kubanischen Literaturpreis ausgezeichnet.
Weltweite Anerkennung erlangte er mit seinem dokumentarischen Roman Biografía de un cimarrón (1966, dt. Der Cimarrón, 1969). Auch in seinen weiteren Werkensetzt er sich mit Geschichte und Kultur seines Landes auseinander: Afrokubanische Kulte. Die regla de ocha. Die Regla de Palo Monte, Alle träumten von Cuba. Die Lebensgeschichte eines galicischen Auswanderers und Ein Kubaner in New York.
Heute ist Miguel Barnet als Vorsitzender der nichtstaatlichen kubanischen Kulturstiftung Fernando Ortiz tätig und lebt in Havanna.
Hildegard Baumgart ist promovierte Romanistin und übersetzte aus dem Spanischen (u.a. Jorge Guillén, Ramón del Valle-Inclán). Neben journalistischen Arbeiten zum Paarthema veröffentlichte sie bislang die Bücher Briefe aus einem anderen Land (1972), Eifersucht. Erfahrungen und Lösungsversuche im Beziehungsdreieck (1985, dann öfter mit verschiedenen Titeln wieder aufgelegt) sowie die viel beachtete Doppelbiographie Bettine Brentano und Achim von Arnim: Lehrjahre einer Liebe (1999). Seit etwa dreißig Jahren beschäftigt sie sich mit der Romantik, besonders mit deren Ehe- und Liebesauffassung.
Miguel Barnet und eine Gruppe von Ethnologen besuchten den hundertvierjährigen Esteban Montejo. Sie fanden einen hochintelligenten, eigensinnigen Mann voller Erinnerungen an längst Vergessenes, Erinnerungen aus dem Leben der Negersklaven, aus der Zeit der Abschaffung der Sklaverei auf Cuba und des Befreiungskrieges gegen die spanischen Kolonialisten. Montejo ist ein Cimarrón, ein entlaufener Sklave, der lange Jahre in absoluter Einsamkeit in den Bergen gelebt hat und sich dann den Aufrührern anschloß. Das Buch ist korrekt nach den wörtlichen Aussagen des Cimarróns zusammengesetzt. Das Überraschendste ist wohl die bilderreiche Sprache dieses ehemaligen Sklaven. Alter afrikanischer Aberglaube vermischt sich mit spanischer Überlieferung. Er schildert alles von seinem persönlichen Standpunkt aus: das Leben als Sklave auf der Zuckerrohrplantage, das Leben in den Bergen, den Krieg, die Zeit, als die Spanier wohl vertrieben, aber durch Nordamerikaner ersetzt waren. Da wird von Vergangenheit geredet, aber diese Vergangenheit erklärt die Gegenwart, erklärt Castro und Castros Cuba. Mit der Entscheidung von 1898, an der die Neger überragenden Anteil hatten, war Cuba angeblich frei, aber die Freiheit war keine Freiheit für alle, sondern nur für die Besitzenden, und von Gerechtigkeit war keine Rede. »Dieses Buch«, schrieb Lévi-Strauss, »eröffnet eine völlig neue Gattung der ethnologischen Literatur. Ihr Kennzeichen: Eine Vertrautheit mit der Wirklichkeit der Eingeborenen, die weit über alles früher Versuchte hinausgeht.«
Titel: | Der Cimarrón |
Untertitel: | Die Lebensgeschichte eines entflohenen Negersklaven aus Cuba, von ihm selbst erzählt Nach Tonbandaufnahmen herausgegeben von Miguel Barnet. Aus dem Spanischen übersetzt von Hildegard Baumgart Mit einem Nachwort von Heinz Rudolf Sonntag und Alfredo Chacón |
Übersetzer: | |
Nachwort von: | |
Editor: | |
Schöpfer: | |
EAN: | 9783518368466 |
ISBN: | 978-3-518-36846-6 |
Format: | Kartonierter Einband |
Herausgeber: | Suhrkamp |
Genre: | Briefe & Biografien |
Anzahl Seiten: | 259 |
Gewicht: | 238g |
Größe: | H181mm x B108mm x T20mm |
Jahr: | 1995 |
Auflage: | 8. A. |
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