

Beschreibung
Renommierte Autorinnen und Autoren entwickeln in den vorliegenden Bänden den Grundgedanken eines Komplementaritätsprinzips von Praxis und Wissenschaft. Das Ergebnis ist, dass es auf den Therapeuten selbst mehr ankommt als auf seine Technik, dass Therapeutik ni...Renommierte Autorinnen und Autoren entwickeln in den vorliegenden Bänden den Grundgedanken eines Komplementaritätsprinzips von Praxis und Wissenschaft. Das Ergebnis ist, dass es auf den Therapeuten selbst mehr ankommt als auf seine Technik, dass Therapeutik nicht in der Anwendung von Wissenschaft allein bestehen kann, dass wir nicht Störungen behandeln, sondern Personen, die an Konflikten leiden, dass Therapeutik vor allem Wahrnehmungskunst ist.
Die titelgebende Metapher knüpft an Freuds Wort von der »Hexe Metapsychologie« an, geht aber weit darüber hinaus. In der Therapeutik muss ebenso wie in der Wissenschaft gearbeitet werden, damit man manchmal auch fliegen kann. Der ordnende, aufräumende Besen und die fliegende Hexe gehören zusammen, Zauberei allein schafft nur Unordnung und Verführung, ein Besen ist lediglich ein langweiliges Haushaltsinstrument. Therapeuten brauchen mehr als den Besen der Manuale: Zur Ordnungsleistung der Wissenschaft muss die philosophisch-lebenskundliche Orientierung hinzukommen, damit Wind unter den Flügeln entsteht und die Therapeuten mehr sind als technische Experten. Der im ersten Band entwickelte Grundgedanke eines Komplementaritätsprinzips der Psychologie entwirft ein Bild des Menschen, das von Kausalität, Sozialität und Sinn bestimmt ist. Diese triadische Komplementarität wird im vorliegenden zweiten Band praktisch: Es geht um Konversation das zentralen Moment von Sozialität und Sinngestaltung und Resonanz, die nicht nur zwischenmenschlich, sondern auch sozial und physiologisch-körperlich verstanden werden muss. Mit Beiträgen von Michael B. Buchholz, Hinderk M. Emrich, Jochen Fahrenberg, Thomas Fuchs, Günter Gödde, Matthias Kettner, Helmut König, Susanne Loetz, Johannes Oberthür, Adnan Sattar, Johann August Schülein, Thomas Slunecko, Michael Steinmann, Volker Tschuschke, Susanne Walz-Pawlita, Hans-Jürgen Wirth, Christoph Wulf und Jörg Zirfas
Klappentext
Damit eine Hexe fliegen kann, braucht sie den Besen - damit ein Therapeut arbeiten kann, braucht er Wissenschaft und philosophisch-lebenskundliche Orientierung. Ohne solches Hintergrundwissen wäre der Therapeut nur technischer Experte. Renommierte Autorinnen und Autoren entwickeln in den vorliegenden Bänden den Grundgedanken eines Komplementaritätsprinzips von Praxis und Wissenschaft, die gleichberechtigt nebeneinander stehen sollen und müssen. Das Ergebnis ist, dass es auf den Therapeuten selbst mehr ankommt als auf seine Technik, dass Therapeutik nicht in der Anwendung von Wissenschaft allein bestehen kann, dass wir nicht Störungen behandeln, sondern Personen, die an Konflikten leiden, dass Therapeutik vor allem Wahrnehmungskunst ist. Mit Beiträgen von Michael B. Buchholz, Hinderk Emrich, Jochen Fahrenberg, Thomas Fuchs, Günter Gödde, Matthias Kettner, Helmut König, Susanne Loetz, Johannes Oberthür, Adnan Sattar, Johann August Schülein, Michael Steinmann, Susanne Walz-Pawlita, Hans-Jürgen Wirth, Christoph Wulf und Jörg Zirfas
Zusammenfassung
»Dieses Buch setzt neue und qualitativ hohe Maßstäbe im deutschsprachigen Raum für die wissenschaftstheoretische Begründung einer integrativen Psychologie und interaktionalen Psychoanalyse. Es ist ein wichtiges Buch und sei nachdrücklich allen empfohlen, die sich über den Stand des Wissens informieren möchten.« Burkhart Brückner, PSYCHE 9/2013 »Wer einfache Wahrheiten sucht, wird fast durchgehend enttäuscht - umso besser.« Ruth Sandmann-Strupp, Analytische Psychologie 2/2013 »Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Beiträge der beiden Bände die Perspektive einer reinen Innenschau und somit die der Psychoanalyse oft zum Vorwurf gemachte theoretische 'Selbstgenügsamkeit' durchbrechen. Sie bieten einen Blick nach außen, auf die Vorläufer und Anreger, aber auch auf gegenwärtige Tendenzen in angrenzenden Disziplinen und in allgemeinen erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Diskursen, sei es im Bereich der Natur- als auch der Sozialwissenschaften.« Charlotte Annerl, e-Journal Philosophie der Psychologie Nr. 18 (Juni 2013)
Inhalt
Inhalt Zur Einführung Konversation und Resonanz Unterwegs zu einer Theorie, die versteht, warum verstehende Konversation hilft Michael B. Buchholz Keine Wissenschaft und Therapeutik ohne philosophische Fluglotsen Einführung der Herausgeber Günter Gödde & Michael B. Buchholz Goethe und die Natur der Wissenschaft Johannes Oberthür Krankheit und Freiheit Zu Nietzsches und Gadamers Philosophie der Medizin Michael Steinmann Homo abducens Welches Menschenbild passt zur psychoanalytischen Psychologie? Matthias Kettner Warum es so wichtig ist, dass Freud eine eigene Philosophie entwickelt hat Günter Gödde Flugsteuerung in der Therapeutik: »Implizite Konzepte« aus der Anthropologie Einführung der Herausgeber Günter Gödde & Michael B. Buchholz Anthropologie als Projekt der Psychologie Immanuel Kants »Anthropologie in pragmatischer Hinsicht abgefasst« Jörg Zirfas Plädoyer für eine interdisziplinäre Anthropologie auf empirischer Basis Jochen Fahrenberg Zur »latenten Anthropologie« des Therapeuten im Kontext der unterschiedlichen psychoanalytischen Therapierichtungen Hans-Jürgen Wirth Historisch-kulturelle Anthropologie Anregung und Herausforderung für die Psychoanalyse Christoph Wulf Pro und Contra neuer Flugtechniken: Soziale Kognition und neurowissenschaftliche Forschung Einführung der Herausgeber Michael B. Buchholz & Günter Gödde Psychoanalyse und »social cognition« Michael B. Buchholz Das Gehirn als Beziehungsorgan in verkörperten Interaktionen Thomas Fuchs Resonanzphänomene im Gehirn und dämonische Besetztheit Hinderk M. Emrich Entsteht die Welt im Kopf? Was die derzeitige Hirnforschung derzeit beschränkt Adnan Sattar und die weiteren Aussichten Einführung der Herausgeber Michael B. Buchholz & Günter Gödde Kollektives Gedächtnis, Erinnerungskultur und Psychoanalyse Helmut König Warum es Psychoanalyse in der gegenwärtigen Wissenschaftsordnung nicht leicht hat Erkenntnis- und institutionstheoretische Überlegungen Johann August Schülein Zur Kritik der Zuschauerontologie der Psychoanalyse Vorbereitende Arbeiten Thomas Slunecko Wissenschaftlich fundierte Psychotherapie unbedingt, aber wie? Volker Tschuschke Zur »methodenspezifischen Eigengesetzlichkeit therapeutischer Prozesse« Ein Plädoyer für eine verfahrensorientierte postgraduale Ausbildung Susanne Walz-Pawlita & Susanne Loetz Erneuter Rundflug und Landung Person versus Methode Eine zentrale Frage für Therapeutik und Therapieforschung Michael B. Buchholz & Günter Gödde Autorinnen und Autoren Inhalt von Band 1
