Auch wenn Weimar ein Wunsch- und Wundpunkt deutscher Vergangenheit war: die meisten Menschen, die hier lebten, machten keine Geschichten und schrieben keine große Geschichte. Ihr Leben und Wirken ist nicht Fama in Deutschland oder Europa geworden und scheint weitgehend eher vergessen. Hier wendet man sich Menschen zu, die in dieser Zeit viel in der Stadt bewegten und für sie bewirkten, heute aber nur noch Eingeweihten bekannt sind. Wer meint, damit gerate der Band zum Konsolenschmuck gutbürgerlicher Heimatkunde, sieht sich getäuscht. Dieses Buch schafft heiteres und bitteres Vergnügen für die Bewohner dieser Stadt und nachhaltigen Nutzwert für ihre Gäste.

Häuser sind die Gesichter einer Stadt. Ihre Fenster gleichsam Augen, die die Zeitläufe verfolgen. Bisweilen tragen sie einen Glanz, und bisweilen sind sie trüb. Aber jedes Gesicht ist unverwechselbar