

Beschreibung
Die meisten Familienunternehmer wünschen, dass sowohl die Führung wie auch die Anteile an ihrem Unternehmen in Familienhand bleiben. Brun-Hagen Hennerkes zeigt in diesem Grundlagenbuch, wie Familienunternehmen erfolgreich geführt und abgesichert werden. Er wei...Die meisten Familienunternehmer wünschen, dass sowohl die Führung wie auch die Anteile an ihrem Unternehmen in Familienhand bleiben. Brun-Hagen Hennerkes zeigt in diesem Grundlagenbuch, wie Familienunternehmen erfolgreich geführt und abgesichert werden. Er weist dem Unternehmen einen sicheren Weg durch die immer komplexeren Strukturen, Finanzierungsmodelle, Steuerersparnismodelle und Nachfolgekonzepte.
Autorentext
Brun-Hagen Hennerkes ist Rechtsanwalt und seit 30 Jahren führender Experte bei der Beratung von Familienunternehmen in Europa. An der Universität Stuttgart lehrt er Unternehmenssteuerrecht.
Leseprobe
Kapitel 1Das Familienunternehmenim Wandel der ZeitDieses Buch ist eine Art Rechenschaftsbericht über mehr als drei Jahrzehnte Tätigkeit für Familienunternehmen. Erbe und Auftrag bilden die Klammer zwischen Familie und Unternehmen. Erbe ist das, was Pioniergeist und Wagemut in Jahrzehnten, manchmal sogar in Jahrhunderten geschaffen haben. Erbe ist aber auch Verpflichtung, ein Auftrag an die jetzige Generation, es zu wahren und, wenn möglich, zu mehren. Mag sein, dass Tradition nicht mehr großgeschrieben wird und dass die Familie längst nicht mehr "Schwer- und Angelpunkt unseres nationalen Lebens" ist, wie es der Kulturhistoriker Wilhelm Heinrich Riehl vor mehr als 150 Jahren noch mit Fug und Recht sagen konnte. Und doch haben sich gerade in unseren Familienunternehmen vielfältige Spuren dieser Tradition erhalten.Denn viele Familienunternehmer wissen sich immer noch in der Pflicht - ein heute freilich gänzlich verpönter Begriff, weil er, völlig zu Unrecht, mit Obrigkeit, Reglementierung oder Unterdrückung jeglicher Spontaneität gleichgesetzt wird. Die Herkunftsgeschichte dieses Begriffs sagt etwas ganz anderes. Ob Pflicht nun in römisch-stoischer Tradition als officium verstanden wurde, in christlicherÜberlieferung als Gehorsam gegenüber den Ge- und Verboten Gottes oder im Zuge der Aufklärung als Bindung an das Vernunftgesetz - stets wurde sie als Ordnung und Gesetz begriffen, die es dem Menschen erst ermöglichen, Freiheit zu verwirklichen. So besteht die Verantwortung des Familienunternehmers gerade darin, aus Pflichtgefühl heraus für die Folgen seines Tuns einzustehen. Dafür braucht er Autorität und natürlich auch die Macht, um seine Anordnungen durchzusetzen. Gewiss, manchmal wird Macht missbraucht. In der Regel wird sie aber nur dann wirksam, wenn sie auf Anerkennung, auf Zustimmung stößt. Ein Familienunternehmer mit Verantwortungsgefühl wird daher stets diese Zustimmung suchen.Familienunternehmen sind wie Organismen - sie entstehen, sie wachsen und gedeihen, durchlaufen schwierige Zeiten, und manchmal vergehen sie auch wieder. Sie sind ein Kaleidoskop vergleichbar dem des menschlichen Lebens. Idealerweise bilden Familie und Betrieb eine Einheit, meist mit einer dominierenden Persönlichkeit an der Spitze. Doch schon während einer Generation können sich innerhalb von Betrieb und Familie höchst unterschiedliche Verhaltensweisen herausbilden, die sich oftmals gegenseitig befruchten undergänzen, hin und wieder aber auch gegenläufige und damit kontraproduktive Kräfte entfalten. Nirgends sonst in unserer Gesellschaft lassen sich ähnlich intensive Wechselwirkungen beobachten wie zwischen der vielfach von Emotionen gesteuerten Familie und dem Zweckverband Unternehmen. So gesehen gibt die Geschichte der Familienunternehmen auch Aufschluss über den jeweiligen Zustand, in dem sich die Gesellschaft und ihre Volkswirtschaft insgesamt befinden.(...)Familienunternehmen - Bedeutung und ProblemeWas ist ein Familienunternehmen?Der Begriff wird häufig unklar verwendet. Oft ist vom "Mittelstand" die Rede. Dies ist jedoch eine Bezeichnung aus dem ausgehenden neunzehnten Jahrhundert, die zudem ideologisch befrachtet ist. Politiker sprechen gern von "Mittelstandspolitik", wenn sie signalisieren wollen, sich nicht nur für Arbeitnehmer, Angestellte, Beamte, Gewerkschaften oder Großbetriebe einsetzen zu wollen. Meistens bleibt es allerdings bei vollmundigen Bekundungen. Überwiegend ist "Mittelstand" eine durch Größenmerkmale definierte Klassifizierung.Der Begriff des Familienunternehmens, so wie ich ihn definiere - und diese Definition hat sich weitgehend durchgesetzt -, umfasst eine objektive und eine subjektive Komponente. Die objektive besteht darin, dass am Unternehmen mehrheitlich eine oder mehrere Familien beteiligt sind oder dass die Unternehmensanteile Stiftungen gehören, die von einer oder mehreren Familien beherrscht werden. Die subjektive Komponente besagt, dass die Familienmitglieder die von ihnen
