

Beschreibung
Aids steht für die letzte grosse Krise der westlichen Welt im ausgehenden 20. Jahrhundert. Heute hat sich die Situation normalisiert: Aus der verheerenden Seuche ist eine zwar ernste, doch einschätzbare Krankheit geworden. Im Rückblick zeigen sich die dreissig...Aids steht für die letzte grosse Krise der westlichen Welt im ausgehenden 20. Jahrhundert. Heute hat sich die Situation normalisiert: Aus der verheerenden Seuche ist eine zwar ernste, doch einschätzbare Krankheit geworden. Im Rückblick zeigen sich die dreissig Jahre des gesellschaftlichen Umgangs mit Aids als dicht gedrängte Zeit, in der der Umgang mit der neuen, höchst bedrohlich erscheinenden Krankheit ausgehandelt wurde. Der Band zeichnet die Entwicklung des Aids-Diskurses im deutschsprachigen Raum von den Anfängen in den 1980er Jahren bis zur Gegenwart nach. In der Rückschau werden die dominanten Strömungen und Gegenströmungen charakterisiert und die entscheidenden Drehpunkte des Diskurses akzentuiert. Besonderes Augenmerk gilt dem Beitrag von Literatur, Theater und Film zur gesellschaftlichen Verarbeitung von Aids. Die systematische Analyse macht die komplexen Wechselverhältnisse zwischen den Massenmedien, den fiktionalen Gattungen sowie der medizinischen Kommunikation sichtbar. Die regelmässige Wiederkehr von epidemischen Szenarien BSE, SARS, Vogel- und Schweinegrippe und jüngst EHEC zeigt, dass ein prüfender Blick auf die sich wiederholenden dramaturgischen Muster der Auseinandersetzung mit ansteckenden Krankheiten nottut. In diesem Zusammenhang trägt das gleichermassen auf wissenschaftliche Genauigkeit wie auf Anschaulichkeit und Allgemeinverständlichkeit angelegte Buch zur kritischen Reflexion der jüngsten Zeitgeschichte bei.
Autorentext
Beate Schappach hat Theater- und Literaturwissenschaft in Berlin, Zürich und Bern studiert. 2011 hat sie am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern ihre Dissertation zur Darstellung von Aids in Literatur, Theater und Film abgeschlossen.
Klappentext
Aids steht für die letzte grosse Krise der westlichen Welt im ausgehenden 20. Jahrhundert. Heute hat sich die Situation normalisiert: Aus der verheerenden Seuche ist eine zwar ernste, doch einschätzbare Krankheit geworden. Im Rückblick zeigen sich die dreissig Jahre des gesellschaftlichen Umgangs mit Aids als dicht gedrängte Zeit, in der der Umgang mit der neuen, höchst bedrohlich erscheinenden Krankheit ausgehandelt wurde. Der Band zeichnet die Entwicklung des Aids-Diskurses im deutschsprachigen Raum von den Anfängen in den 1980er Jahren bis zur Gegenwart nach. In der Rückschau werden die dominanten Strömungen und Gegenströmungen charakterisiert und die entscheidenden Drehpunkte des Diskurses akzentuiert. Besonderes Augenmerk gilt dem Beitrag von Literatur, Theater und Film zur gesellschaftlichen Verarbeitung von Aids. Die systematische Analyse macht die komplexen Wechselverhältnisse zwischen den Massenmedien, den fiktionalen Gattungen sowie der medizinischen Kommunikation sichtbar. Die regelmässige Wiederkehr von epidemischen Szenarien - BSE, SARS, Vogel- und Schweinegrippe und jüngst EHEC - zeigt, dass ein prüfender Blick auf die sich wiederholenden dramaturgischen Muster der Auseinandersetzung mit ansteckenden Krankheiten nottut. In diesem Zusammenhang trägt das gleichermassen auf wissenschaftliche Genauigkeit wie auf Anschaulichkeit und Allgemeinverständlichkeit angelegte Buch zur kritischen Reflexion der jüngsten Zeitgeschichte bei.
Inhalt
Einleitung - Vom Todesurteil zum Gesundheitsrisiko Einführung - Krankheit erzählen methodologische Grundlegung - Aids revisited Forschungsstand Dramaturgie des Aidsdiskurses - 'Das unheimlich Animalische treibt die Seuche an' Ausgrenzung - 'Tina, wat kosten die Kondome?' Prävention - 'Er trug unsere Krankheit' Integration - 'Wegen dieser offenen Wunde, die mir den Hals zerfrißt' Integrationsverweigerung - 'Ich brauche kein Gesetz mehr' Weltuntergangsszenarien - 'Das weiße AIDS-Imperium schlägt zurück' Angstlust - 'Er kriegt die Todesstrafe und was er sonst noch verdient' Aids als Nebenthema - Fazit Thematische Studien Theaterstücke - 'Über Liebe und Aids' Prävention - 'Endlich nicht mehr schweigen!' Integration - 'Dann starben sie aus' Weltuntergangsszenarien - 'Ich will die Schwulenseuche zurück' Identifikation - Fazit Autobiografien - 'Aids und der Tod waren gute Lehrmeister' Krankheit als Chance - 'Für jeden Buchstaben ein schönes Wort' Aneignung und Ermächtigung - 'Es ist eine Krankheit, die Zeit zum Sterben gibt' das Chaos erzählen - 'Ein Holocaust hat stattgefunden' Identifikation mit Aids - Fazit Gender-Konzepte in Literatur und Film - 'Unerkannt in ihrer Grösse' die reale Kranke als Vorbild - 'Stark wie das Leben' die fiktive Kranke als Vorbild - 'Es war, als hätte das Virus mich geschwängert' Sinnangebote für die Kranken - 'Wir müssen finden, was uns verbindet' Integration durch Gemeinschaft - 'Common Threads' Krankheitsverteilung und Gendering - Fazit Das Kaposisarkom als Bild im Aidsdiskurs - 'Der rotweindunkle Kuß des Todesengels' Wissen - 'Was ist das an Ihrer Stirn?' Sinngebung - 'Ich bin so weit' Akzeptabilität - Fazit Fazit und Ausblick - Bilanz - Synchroner Vergleich und interkulturelle Transferprozesse - Diachroner Vergleich und diachrone Transferprozesse
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