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Die Dimension Geschlecht findet in Theorien zu pädagogischer und psychologischer Beratung sowie in Supervision und Coaching bisher kaum systematische Berücksichtigung. Die Beiträge beschäftigen sich mit den Themenschwerpunkten Familie, Beruf, Gewalt und Gesundheit, eröffnen Einblicke in die Beratungspraxis und machen auf offene Fragen aufmerksam.
Autorentext
Dr. phil. Katharina Gröning, geboren 1957, Professorin für Pädagogische Beratung an der Universität Bielefeld. Arbeitet seit 1989 als Supervisorin, Organisationsberaterin und Dozentin im Bereich Pflege- und Gesundheitsberufe. Arbeitsschwerpunkte sind Fragen und Probleme der Qualität sozialarbeiterischen und pflegerischen Handelns. Zahlreiche Publikationen zu Fragen der Supervision und Organisationsentwicklung.
Klappentext
Die Dimension Geschlecht findet in Theorien zu pädagogischer und psychologischer Beratung sowie in Supervision und Coaching bisher kaum systematische Berücksichtigung. Trotz dieser Forschungslücken zeigt sich in der Praxis, dass sich in verschiedenen Beratungsfeldern wichtige geschlechtersensible Beratungsansätze und -konzepte herausgebildet haben. Die vorliegende Publikation richtet den Fokus sowohl auf den beratungswissenschaftlichen Diskurs als auch auf den der Geschlechterforschung. Die Beiträge beschäftigen sich mit geschlechterreflexiven Beratungsansätzen und vertiefen die Themenschwerpunkte Familie, Beruf, Gewalt und Gesundheit. Die Beiträgerinnen und Beiträger eröffnen Einblicke in die Beratungspraxis und machen auf offene Fragen aufmerksam. Mit Beiträgen von Miriam Bredemann, Annelinde Eggert-Schmid Noerr, Christiane Ernst, Heike Friesel-Wark, Sandra Glammeier, Katharina Gröning, Roland Hertel, Claudia Hornberg, Kerstin Hupka, Ursula Keiper, Manuela Kleine, Anne-Christin Kunstmann, Barbara Möhrke, Cornelia Neumann, Vanessa Rumpold, Silja Samerski, Bianca Schaub, Anna Stach und Gerd Tomaschautzky
Zusammenfassung
»Vor allem für den Lernprozess von Lesern und Leserinnen in Weiterbildung stellt das Buch durch seine instruktiven historischen Ausführungen zu Beginn und die erfahrungsgeleiteten feldspezifischen Beiträge ein informatives, kritisches Denken und Widerspruch herausforderndes Lehrbuch zu Geschlechterfragen dar.« Susanne Graf-Deserno, supervision - Mensch Arbeit Organisation, 35. Jahrgang, Heft 4, 2017 »Das Buch gibt einen wissenschaftlich fundierten Überblick, der sich vor allem aus der thematischen Struktur entlang wichtiger Beratungsfelder ergibt. So bietet es auch Praktikerinnen und Praktikern die Möglichkeit, die eigene Beratungsarbeit vor Ort unter Genderaspekten zu prüfen und weiterzuentwickeln.« Vernetzungsstelle Newsletter Oktober 2016 »Mit seiner Zusammenschau älterer und neuerer Positionen bietet der Band eine umfassende Bestandsaufnahme der gegenwärtigen fachlichen Diskussion.« DZI Soziale Arbeit 7.2015 »Das spannungsreiche Verhältnis von Theorie und Praxis wird in den einzelnen Texten zu den Feldern Familie, Beruf, Gewalt sowie Krankheit und Pflegebedürftigkeit lebendig. Im Sinne von Foucaults Aufruf, Theorie als Werkzeugkasten zu nützen: ein anregendes Werk für Berater_innen aller Professionen, Themen und Zielgruppen.« Bettina Zehetner, www.frauenberatenfrauen.at im April 2015
Inhalt
Inhalt Vorwort 1 Frauenbewegung, Geschlechterforschung und geschlechterreflexive Beratung Wissenschaftliche Grundsätze und theoretischer Rahmen 1.1 Reflexivität, Beratung und Geschlechterforschung 1.2 Entwicklungslinien und Psychologisierung der Frauenbewegung 1.3 Geschlechterforschung, Konstruktivismus und die Bedeutung fur die Beratung 1.4 Geschlechterreflexive Beratung und wissenschaftstheoretische Bestimmung 1.5 Die der Wissenschaft entglittene feministische Praxis 1.6 Neue Impulse fur eine geschlechterreflexive Beratungsforschung 1.7 Prinzipien kritischer Beratungswissenschaft und ihre Bedeutung fur eine geschlechterreflexive Beratung 1.8 Habermas' Kritik an den theoretischen Wissenschaften 1.9 Foucaults Kritik an einer vom Menschen abstrahierenden Wissenschaft 1.10 Bourdieus Plädoyer fur die Ruckkehr zu einem empathisch-reflexiven Wissenschaftsbegriff 1.11 Honneths und Nussbaums Plädoyer fur eine neue moralische Bestimmung wissenschaftlicher Erkenntnis und ihre Bedeutung fur die (geschlechterreflexive) Beratung 1.12 Die Verletzlichkeit des Anderen geschlechterreflexive Beratung und reflexiv-empathische Wissenschaft 1.13 Die Bedeutung des Anerkennungs- und Fähigkeitenansatzes Literatur 2 Feministische Beratung Entwicklungslinien und Widerspruche 2.1 Die erste Frauenbewegung und ihr Beratungsverständnis 2.2 Die langsame Entstehung verstehender und demokratischer Beratung in der Bundesrepublik Deutschland 2.3 Die Beratung und der Konflikt um den §218 2.4 Feministische Therapie und Beratung 2.5 Gewalt gegen Frauen und die Bedeutung von Beratung 2.6 Reflexion und Kritik Literatur 3 Beratung und Gleichstellungsbewegung 3.1 Die feministische Sozialstaatsanalyse 3.2 Die Modernisierung des weiblichen Lebenszusammenhangs 3.3 Merkmale der amtlichen Beratung 3.4 Beratung in kommunalen Gleichstellungsstellen Literatur 4 Probleme des Beziehungsraumes im Kontext geschlechtersensibler Beratung Zur Bedeutung der Habitustheorie fur die Beratung 4.1 Frauen Opfer oder Täter? Die These von der Komplizenschaft 4.2 Die Bedeutung der Habitustheorie fur eine reflexive geschlechtersensible Beratung 4.3 Die symbolische Gewalt 4.4 Neubestimmungen verleiblichte Herrschaft 4.5 Verstehen und gestalten welche Konsequenzen ergeben sich fur ein geschlechtersensibles Prozessmodell von Beratung? Literatur 5 Entwicklungslinien männersensibler Beratung 5.1 Der §175 und seine Bedeutung fur die Beratung 5.2 Die Beratung fur Homosexuelle in den Sexualberatungsstellen der Weimarer Republik 5.3 Die Bedeutung der Kritischen Theorie 5.4 Der verunsicherte Mann der Einfluss von Rollen- und Identitätskritik 5.5 Die vaterlose Gesellschaft Literatur 6 Geschlechterreflexive Beratung im Feld »Familie« 6.1 Geschlechtersensible Paarberatung 6.2 Geschlechtersensible Scheidungsberatung 6.3 Sozialpädagogische Beratung in der Familie geschlechterreflexiv 6.4 Die Beratungsarbeit von Frauen und Männern in besonderen Lebenslagen 6.5 Geschlechtersensible Beratung in der Pflegekinderhilfe Literatur 7 Geschlechterreflexive Beratung im Beruf und im Kontext berufsbezogener Entwicklungsaufgaben 7.1 Überlegungen zu Ansätzen einer geschlechterreflexiven Beratung in der Arbeitsmarktpolitik am Beispiel eines Jobcenters 7.2 Aspekte einer geschlechtersensiblen Supervision 7.3 Die Wirkkraft des Feldes Der Einfluss des Habitus auf die berufliche Sozialisation 7.4 Habitustransformation als geschlechterreflexiver Fokus in der Supervision von Fuhrungskräften 7.5 Weibliche und männliche Haltungen in der Supervision Literatur 8 Geschlechtersensible Beratung bei Gewalt im Geschlechterverhältnis 8.1 Beratung im Kontext von Gewalt gegen Frauen in Paarbeziehungen 8.2 Feministische Frauenberatung oder geschlechtersensible Beratung bei Gewalt im Geschlechterverhältnis? 8.3 Das langfristige Täterprogramm im Bereich »Häusliche Gewalt« 8.4 Die Arbeit mit Paaren in Fällen von häuslicher Gewalt 8.5 Kriegstraumatisierung unter Berucksichtigung des Geschlechts und ihre Bedeutung fur die Arbeit mit hochaltrigen Frauen Literatur 9 Geschlechterreflexive Beratung im Kontext von Gesundheit, Krankheit und Pflegebedurftigkeit 9.1 Einfuhrung in die geschlechtersensible Gesundheitsberatung 9.2 Zur gesellschaftlichen Dimension weiblicher Körperkonflikte Rekonstruktionen unbewusster Sinnebenen im Beratungsprozess 9.3 Beraten und verkauft. Frauen als Klientinnen in der genetischen Beratung 9.4 Gendersensible Suchtberatung 9.5 Geschlechtersensibilität in der Beratung fur pflegende Angehörige? Literatur Autorinnen und Autoren