





Beschreibung
Illustrierte Gesamtausgabe Seit Generationen kämpft die Bruderschaft der Angelus Excubitor vom Drachenhorst am Pilatus gegen finstere Mächte und Gewalten. Die beiden Ordensbrüder, Sariel il Nero und Vlad III. Dracul, haben beide ihr Leben dem Schutze und der V...Illustrierte Gesamtausgabe Seit Generationen kämpft die Bruderschaft der Angelus Excubitor vom Drachenhorst am Pilatus gegen finstere Mächte und Gewalten. Die beiden Ordensbrüder, Sariel il Nero und Vlad III. Dracul, haben beide ihr Leben dem Schutze und der Verteidigung ihres Volkes verschrieben. Während Sariel strickt dem Weg der Tugend folgen will, schreckt Vlad nicht davor zurück, andere Wege in Betracht zu ziehen. Besonders da die Bedrohung durch den Sultan des Osmanischen Reiches immer greifbarer wird. Als dann der Fürst der Finsternis diese Welt mit Tod und Dunkelheit zu überziehen droht, sieht sich die Bruderschaft im Herzen der Eidgenossenschaft gezwungen, zu handeln. Doch das Böse ist allgegenwärtig. Selbst unter den Brüdern der Angelus Excubitor! Eine Schweizer Legede
Autorentext
Geboren und lebt in Richterswil am Zürichsee. Verheiratet mit Yukona (Selina Baltensperger).
Leseprobe
Vlad III. Dracul Nachdem Vlad die Flucht aus der osmanischen Geiselhaft gelungen ist, sucht er Zuflucht bei den Angelus Excubitor auf dem Pilatus um sich den Klauen des Sultans zu entziehen. Bald schliesst auch er sich den Brüdern um Kampf gegen die Finsternis an. Doch im Gegensatz zu seinem Ordensbruder Sariel, scheut Vlad nicht davor zurück, Mittel und Wege in Betracht zu ziehen, die fern der Moral der Bruderschaft sind. Sariel il Nero Unerfahren und viel zu jung sieht sich Sariel mit der Aufgabe konfrontiert die Bruderschaft der Angelus Excubitor im Kampf gegen finstere Mächte und Gewalten anzuführen. In Vlad findet Sariel einen ebenbürtigen Bruder und Freund. Doch diese Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt, als sich Vlad gezwungen sieht, die Bruderschaft zu verlassen um gegen den Sultan ins Feld zu ziehen. Geflüster im Nebel Mit meiner Laterne in der einen und der Hakenbüchse, einem klobigen Vorderlader in der anderen Hand, taste ich mich durch trüben Nebel. Bloss schemenhaft erkenne ich das kränkliche Geäst der toten Bäume eines verfluchten Waldes um mich herum, wie es sich Klauen gleich einer nicht sichtbaren Sonne entgegenreckt. Du bist weit weg von zu Hause, Hexenjäger, flüstert mir eine verschlagene Stimme aus dem Nebel zu. Ich kenne diese Stimme. Sie ist mir beinahe so vertraut, wie meine eigene. Obwohl ich mit der Laterne und meiner Büchse im Anschlag angespannt meine nähere Umgebung absuche, vermag ich nirgends den Urheber des Geflüsters auszumachen. Es scheint von überall und doch von nirgendwo auf mich einzudringen. Zeig dich!, brülle ich in den verwunschenen Nebel, der nur das Werk einer bösartigen Hexerei sein kann. Doch meine Worte werden sogleich von der trüben Leere verschluckt. Wo sind sie, deine Brüder? Er scheint näher zu kommen. Haben sie dich im Stich gelassen?, höhnt er. Zeig dich, verdammt! Verzweifelt kämpfe ich mich weiter durch den dichten Nebel, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint. Ich weiss, wenn ich den Fürst der Finsternis vernichte, kann ich aus diesem Albtraum entrinnen, und nur dann. Doch: Tote sterben nicht, schiesst es mir verhängnisvoll durch den Kopf. Sag mir, fordert die Stimme. Wo ist dein selbsternannter Wächter, der geschworen hat, dich mit seinem Leben zu schützen? Ja, wo ist er? Die Verzweiflung krallt sich erbarmungslos um mein Herz und droht den letzten Funken Hoffnung zu ersticken. Noch einmal nehme ich allen Mut zusammen, den ich finden kann, und rufe: Tritt aus den Schatten und zeig dich! Oder ist der Sohn des Drachen zu feige, sich mir zu stellen? Meine Provokation zeigt ihre gewünschte Wirkung. Als verfüge er über ein Eigenleben, teilt sich vor mir der Nebel und kriecht langen, dünnen Fingern gleich über den Boden zur Seite. Am Ende der Nebelgasse ragen schiefe und verwitterte Grabsteine aus feuchter dunkler Gotteserde. Doch einer von ihnen passt nicht in das mir dargebotene Bild. Ein rot geäderter, schwarzglänzender Stein erhebt sich zwischen all den maroden und überwucherten Denkmälern. Ein Grabmal aus geronnenem Drachenblut, erkenne ich auf den ersten Blick. Misstrauisch nähere ich mich dem Grab, das offen liegt, wie ich nun erkennen kann und lese die Inschrift: . Bestürzt stelle ich fest: Das ist nicht irgendein Grab. Es ist deines, ertönt hinter mir die Stimme meines Gegners. Sofort drehe ich mich um und hebe die Hakenbüchse. Zwischen den Totensteinen und dem sich weiter lichtenden Nebel offenbart sich mir mein Ziel. Ich feuere eine Ladung auf ihn ab und hätte auch getroffen, wenn nicht in eben diesem Moment ein Fledermausschwarm aus dem Nichts aufgetaucht wäre, um vor meinem Widersacher einen schützenden Schild zu bilden. Etwa ein halbes Dutzend Blutsauger liegen tot oder halbtot zuckend am Boden, doch meinen eigentlichen Gegner habe ich nicht erwischt. Hämisches Gelächter erschallt um mich herum. Jetzt muss ich schnell sein. Den Vorderlader wieder schussbereit zu machen dauert zu lange, also werfe ich ihn in den Dreck und ziehe stattdessen mein Schwert vom Rücken. Gerade rechtzeitig schaffe ich es, es zu heben und die Klinge, die durch den Nebel schneidet, abzublocken. Die Schwerter kreuzen sich und singen funkensprühend das kreischende Lied von sich küssendem Metall. Unsere Gesichter sind nun keine Handspanne voneinander entfernt und ich sehe deutlich den Schatten des Todes, der auf dem Antlitz meines Gegenübers ruht. Wieso?, frage ich verzweifelt und enttäuscht. Wieso hast du uns verraten, Vlad? Ihr habt mich verraten!, brüllt er von Zorn und Hass vergiftet. Meine Unachtsamkeit ausnutzend, schlägt mir Vlad das Schwert aus der Hand und wirft mich zu Boden.
