Dr. Albert Hahl war von 1896-1914 in Neuguinea als Kaiserlicher Richter, Vizegouverneur und Gouverneur tätig. Er schildert in kritischer Zuneigung das Leben vergangener Tage, pointiert und minutiös hat er seine Erinnerungen zu Papier gebracht. Die geschichtliche Betrachtung einer im Feuer des Ersten Weltkrieges untergegangenen Epoche, ethnologische und landeskundliche Details sowie kritische Wertungen zu Leben und Werk des Autors in den Vorworten von Peter Sack machen das Buch zu einem Standardwerk deutscher Kolonialgeschichte. "Zwar standen im Mittelpunkt des kolonialen Interesses des deutschen Kaiserreiches nicht die Besitzungen in der Südsee, was sich nicht zuletzt auch in der späteren deutschen Kolonialhistoriographie niederschlägt; um so interessanter ist es, "aus erster Hand" etwas über deutsches Weltmachtstreben auch in dieser Region zu erfahren. Der heutige Leser dürfte infomiert genug sein, um zwischen plumper Kolonialpropaganda, zeitgenössischen subjektiven Sichtweisen und Texten mit historischem Quellenwert unterscheiden zu können. Und so wird das Lesen dieses Buches zu einem Vergnügen mit hohem Informationswert. Die Lektüre läßt Einblicke in mentalitäts- und sozialgeschichtliche Hintergründe der Akteure der kolonialen Herrschaft zu. Darüber hinaus werden wichtige Informationen über Land und Leute aus einer Region vermittelt, die heute bestenfalls durch Tourismus und Exotik im Bewußtsein breiter Schichten der Bevölkerung präsent ist." (Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 2/1999)