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Die Hypnose ist ein altes und bewährtes Heilverfahren. In der Psychotherapie lässt sie sich als Therapiemethode mit verschiedenen Therapieverfahren (Verhaltenstherapie, psychodynamische Psychotherapie, systemische Therapie) kombinieren und liefert vielversprechende Ansätze für die Behandlung verschiedener Indikationsbereiche.
In diesem Buch wird die Anwendung hypnotherapeutischer Techniken in der aktuellen Versorgungslandschaft und schulenübergreifend mit einem Schwerpunkt auf achtsamkeitsbasierten Ansätzen dargestellt. Darüber hinaus wird der Ablauf einer Hypnosetherapie vorgestellt und erläutert: vom Erstgespräch bis zum Therapieende - mit dem Schwerpunkt Induktionstechniken. Die Bedeutung der therapeutischen Beziehung im hypnotischen Kontext wird erklärt und es werden empirische Belege für die Wirksamkeit der Hypnose aufgezeigt.
Das Buch gibt Psychotherapeuten neben theoretischen Grundlagen und Informationen praktische Anleitungen für den Einsatz der Hypnose in der psychotherapeutischen Behandlung an die Hand.
Auteur
Angela Klein, Sozialpädagogin M.A. und Hypnotherapeutin, wurde 1983 in Viersen geboren. Nach ihrem Bachelorstudium der Sozialen Arbeit an der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach nahm sie dort das Masterstudium Psychosoziale Beratung und Mediation auf und schloss es im Jahr 2017 erfolgreich ab. Die Autorin absolvierte bereits vor ihrem Studium eine Fernausbildung zur Psychologischen Beraterin und Drehbuchautorin sowie den Fernlehrgang Psychotherapie beim Institut für Lernsysteme in Hamburg. Sie sammelte vor und während ihres Studiums praktische Erfahrungen u. a. im ambulanten Hospizdienst, im Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) und beim Psychotherapeutischen Gruppendienst der LVR-Klinik Viersen. Seit fast 15 Jahren ist die Autorin fasziniert von der Hypnose und ließ sich im Jahr 2015 am TherMedius-Institut in Köln zur Hypnotherapeutin ausbilden. Ihr besonderes Interesse an der Hypnose und an der Psychotherapie motivierte sie, sich der Thematik Hypnose in der Psychotherapie zu widmen. Seit dem Sommer 2017 absolviert die Autorin bei der Rheinischen Akademie für Psychotherapie und Verhaltensmedizin (RHAP), Ausbildungszentrum der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT), in Krefeld eine staatlich anerkannte Ausbildung zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin mit Vertiefung in Verhaltenstherapie. Die Autorin hat im Jahr 2015 bereits das Buch Paartherapie als Chance: Beziehungskonflikte verstehen, Krisen bewältigen beim Diplomica Verlag veröffentlicht.
Échantillon de lecture
Textprobe:
Kapitel 3.6 Hypnotisierbarkeit und neurobiologische Grundlagen der Hypnose
3.6.1 Hypnotisierbarkeit
Die Fähigkeit eines Menschen, hypnotisiert zu werden und/oder zu einer bestimmten Tiefe in der Hypnose zu gelangen, kann als Hypnotisierbarkeit charakterisiert werden (vgl. Weitzenhoffer 1989, S. 63 ff.). Bei der Hypnotisierbarkeit handelt es sich um ein wesentliches Konstrukt der Hypnose. Hochhypnotisierbare Versuchspersonen weisen spezifische Veränderungen ihrer Gehirnaktivität in Hypnose auf, niedrighypnotisierbare Probanden jedoch nicht, wie bildgebende Verfahren zeigen. Diese charakteristischen Aktivierungsmuster sind bei Hochsuggestiblen in der Regel nur in Hypnose, nicht aber im Wachzustand festzustellen (vgl. Krause/Riegel 2015, S. 119).
Als hochsuggestibel werden Personen benannt, die durch gezielte hypnotische Suggestionen schnell und ohne Mühe in einen tiefen, entspannten Trancezustand gelangen. Personen die kaum bzw. gar nicht auf Hypnose ansprechen, werden als niedrigsuggestibel bezeichnet (vgl. Halsband/Herfort 2007, S. 8 f.). Wegen der Trancelogik verhalten sich Hochhypnotisierbare sichtbar anders als Niedrighypnotisierbare die simulieren (vgl. Orne 1979, S. 21 ff.). Bei der hypnotischen Trance handelt es sich demnach um einen besonderen Bewusstseinszustand, worauf die genannten Ergebnisse hindeuten. Dieser kann in der klinischen Hypnose für therapeutische Veränderungen genutzt werden (vgl. Krause/Riegel 2015, S. 119). Rein pragmatisch betrachtet ist Hypnotisierbarkeit die Fähigkeit, auf Hypnose-Instruktionen zu reagieren (vgl. Kirsch/Braffman 1999, S. 224 ff.). Die Hypnotisierbarkeit wird durch positive Erwartungshaltungen des Patienten gegenüber der Hypnose und seinen eigenen Hypnosefähigkeiten erhöht (vgl. Kirsch 2001, S. 69 ff.).
Durch eine vertrauensvolle Therapeut-Patient-Beziehung kann eine Verbesserung der Hypnotisierbarkeit des Patienten erfolgen (vgl. Lynn et al. 1991, S. 739 ff.). Einfluss auf die Verhaltensweisen, die als hypnotisch bezeichnet werden, haben Variablen wie Erwartung, Einstellungen, Status des Therapeuten, Vorabinformationen bezüglich Hypnose und das Verhalten, das der Patient unter Hypnose zeigt. Die Bereitschaft, auf die Hypnose zu reagieren, ist insgesamt durch diese Faktoren beeinflussbar (vgl. Kirsch 2001, S. 69 ff.). Auch eine hoch hypnotisierbare Person, die eine Modellfunktion übernimmt, indem sie über ihre Hypnoseerfahrungen berichtet, kann die Wahrscheinlichkeit des Auftretens hypnotischer Reaktionen bei ihren Beobachtern erhöhen (vgl. Diamond 1972, S. 174 ff.).
Nach Expertenmeinung sind nicht alle Patienten gleichermaßen hypnotisierbar, da manche Patienten stark und unmittelbar auf Techniken direkter Hypnose reagieren, wohingegen andere nicht einmal nach einem ausgiebigen speziellen Training darauf ansprechen. Ob Menschen, die bei einer standardisierten Einschätzung ihrer Hypnotisierbarkeit nicht gut abschneiden, auf flexiblere hypnotische Ansätze positiver reagieren, die im interpersonellen Kontext einer sich entwickelnden therapeutischen Beziehung angewandt werden, ist in diesem Zusammenhang die entscheidende klinische Frage. Über die Fähigkeit, in der hypnotischen Beziehung aus dem eigenen Erleben heraus zu reagieren, verfügt aus Erickson'scher Sicht jeder Mensch (vgl. Philips/Claire 2015, S. 53).
3.6.2 Forschungsergebnisse zur Hypnotisierbarkeit
Was die Auswirkungen der Hypnotisierbarkeit auf den Therapieerfolg betrifft, wurde in einer Metaanalyse von Rominger, die Effektivität von hoch- und niedrighypnotisierbaren Probanden verglichen. Rominger stellte fest, dass von hypnotherapeutischen Interventionen 76 Prozent der hochhypnotisierbaren Versuchspersonen, aber lediglich 24 Prozent der niedrighypnotisierbaren Versuchspersonen profitierten (vgl. Rominger 1995). Der Zusammenhang zwischen der Hypnotisierbarkeit und dem Erfolg der Therapie ist am meisten für Schmerzen belegt (vgl. Milling et al. 2010). Auch konnte ein positiver Bezug zwi