Emily Blunt, erinnern Sie sich die erste Mary-Poppins-Verfilmung?
Ja, damals war ich etwa sechs Jahre alt. Ich war hin und weg vom Zauber, der vom Film, aber auch von Mary Poppins ausging – wie sie das Gewöhnliche in etwas Magisches verwandelte und Freude in das Leben dieser Kinder brachte.
Konnten Sie diesen Zauber in den neuen Film übertragen?
Wir haben sehr stark darauf geachtet, dem Original treu zu bleiben. Dies ist nun ein weiteres Kapitel und meine Version von Mary Poppins. Es geht nicht darum, nachzuspielen, was Julie Andrews so bravourös gemeistert hat, sondern um meine Interpretation der Rolle.
Und wie sind Sie in Ihrer Interpretation der Rolle vorgegangen?
In meinen Kindheitserinnerungen an den Film dominierten vielmehr die Gefühle, die dieser in mir ausgelöst und die ich immer mitgetragen hatte, als die Details von Julie Andrews‘ Mary-Poppins-Version. Dann aber las ich alle Bücher, die wie unsere Geschichte in den 30er-Jahren spielen, aber einen tiefergreifenden Hintergrund haben, und Mary Poppins sprang sozusagen aus den Büchern. Sie ist gleichzeitig mysteriös, verrückt, witzig und eitel.
Marry Poppins ist ein Musical-Film. Welches ist Ihr Lieblingslied?
Da gibt es einige. Die Ballade an die Kinder habe ich gerne gesungen; es ist Marys liebenswürdigste, zarteste Seite, die man im Film sieht. Sonst ist sie eher verrückt, ziemlich streng und unsanft. Aber ich denke, ihre bedeutsamste Eigenschaft ist ihre Fähigkeit zu erkennen, was Menschen in einem bestimmten Moment brauchen und dass sie ihnen genau das geben kann. In dieser Szene erkennt sie, dass die Kinder ihre Mutter schmerzlich vermissen.
Wie werden Sie den Filmdreh in Erinnerung behalten?
Es war wohl eine der Erfahrungen, die für immer einen Abschnitt meines Lebens definieren. Es war einfach unvergleichlich, jemanden wie Mary Poppins zu spielen. Diese Zeit wird wahrlich immer einen speziellen, einzigartigen und sehr geschätzten Platz in meinem Leben einnehmen. Es war aussergewöhnlich.