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Washington ist das Zentrum der Macht. Hier denken sich Strategen, Berater und Lobbyisten Weltpolitik aus und setzen sie um. Washington ist aber auch die familienfreundlichste Metropole der USA und kultiviert ihre grüne Seite. Zehn Jahre lang war sie die Heimat von 'Tagesthemen '-Moderator Tom Buhrow und seiner Frau Sabine Stamer. Hier haben sie ihre Kinder bekommen, von Wahlkampf und Affären im Weißen Haus berichtet, vor dem Kapitol gepicknickt und Hamsterkäufe vor Schneestürmen mitgemacht. Sie entschlüsseln Tischmanieren und Konversationsregeln; verraten, was sich hinter dem 'G-word' verbirgt und was nach Thanksgiving montags passiert. Warum 'D.C.' als Zusatz so wichtig und ein weißer Bürgermeister hier undenkbar ist.
Tom Buhrow, 1958 geboren, war zehn Jahre USA-Korrespondent der ARD in Washington; seit 2006 ist er Moderator der 'tagesthemen'.Sabine Stamer, 1956 geboren, war Redakteurin beim WDR; 1994-2006 arbeitete sie in den USA. Die beiden sind Autoren mehrerer erfolgreicher Bücher, u.a. 'Mein Amerika, dein Amerika'. Mit ihren zwei Töchtern leben sie in Hamburg; sie bereisen die USA immer wieder ausgiebig.
Vorwort
Die Bühne der Weltpolitik.
Autorentext
Tom Buhrow, 1958 geboren, war zehn Jahre USA-Korrespondent der ARD in Washington; seit 2006 ist er Moderator der "tagesthemen".Sabine Stamer, 1956 geboren, war Redakteurin beim WDR; 1994-2006 arbeitete sie in den USA. Die beiden sind Autoren mehrerer erfolgreicher Bücher, u.a. "Mein Amerika, dein Amerika". Mit ihren zwei Töchtern leben sie in Hamburg; sie bereisen die USA immer wieder ausgiebig.
Leseprobe
Diissii im Aufwind Ode an die Stadt, die zehn Jahre lang unsere Heimat war Washington D. C. ist staatstragend und rebellisch, ernst und leicht, ehrwürdig und funky, sicherheitsfanatisch und locker, historisch und futuristisch, kulturell und kultig, bieder und cool. Die Stadt hat seit ihrer Gründung die Aufgabe, Widersprüche in sich zu vereinen. Sie gehört zu den Nordstaaten ebenso wie zu den Südstaaten. Das merkt man schon am Wetter: tropisch heiß und feucht im Sommer, manchmal auch südlich milde Winter, nicht selten aber auch nördlich kalt mit Schneebergen und Glatteis. Washington ist aufregend und entspannend, eine Metropole mit ländlicher Idylle, politisches Hauptquartier mit exotischen Nischen. Es entwickelt und verändert sich seit Beginn der 1990er-Jahre in Riesensprüngen. Deutsche Touristen stellen sich Washington oft ein bisschen vor wie die frühere deutsche Hauptstadt Bonn: etwas verschlafen und provinziell, viel trockene Politik, wenig pralles Leben. Wenn uns Freunde besuchten, so stellten sie am Ende ihres Aufenthaltes häufig fest: »Eigentlich sind wir nur euretwegen nach Washington gereist, aber nachdem wir die Stadt gesehen haben, wollen wir unbedingt wiederkommen.« Washington hatte schon immer mehr zu bieten als Büros, Politik und Business. Wir lieben diese Stadt, natürlich: Wir haben hier unsere Familie gegründet, unsere Töchter sind hier geboren, unsere kleinen - inzwischen großen - Amerikanerinnen. Wir haben zehn wunderbare Jahre hier verbracht, eine andere Kultur kennengelernt, mit unserer deutschen und der europäischen so verwandt - und doch so anders. Wir haben Herausforderungen bestanden, zu Hause und auf Reisen, beruflich und privat. Wir haben viele neue Freunde gewonnen, alteingesessene Washingtonians und solche, die - wie wir - von Arbeit, Politik oder der Liebe für ein paar Jahre in die Stadt gespült wurden. Wir kennen nur wenige, die gerne gegangen sind. Natürlich nicht, denn Washington ist eine wunderbare Stadt : abwechslungsreich, quirlig hier und beschaulich dort. Wir haben die reichen und die armen Viertel dieser Stadt kennengelernt, die Schulen und die Krankenhäuser, die ausgedehnten Parks und die bunten Märkte, die Restaurants und die Bars, die großen Einkaufszentren und die vielen Sehenswürdigkeiten, Galerien und Museen jeder Art. Wir sind durch den Dumbarton Oaks Park spaziert: im Frühling ein Meer von Tulpen, im Sommer Rosen, im Herbst Astern in üppiger Pracht. Über den Eastern Market sind wir gern gebummelt, haben die leckeren Spezialitäten unterschiedlichster Herkunft probiert. Die Ausstellungen in der Phillips Collection, einer privat geführten Galerie, waren immer einen Besuch wert, nicht nur wegen der phantastischen Bilder großer Impressionisten, sondern auch wegen der angenehm entspannten Atmosphäre. Man muss keine Kinder in Washington geboren oder länger dort gelebt haben, um diese Stadt zu lieben. Denn alles ist möglich in der Hauptstadt der Vereinigten Staaten! Sie hält für jeden etwas bereit. Viel Grün zum Joggen, Radeln oder Skaten, viel Wasser zum Bootfahren oder Angeln. Musikbegeisterte finden Jazzkeller, Blueskneipen oder Sinfoniekonzerte, ganz nach Belieben. Verließen wir das ARD-Studio in Georgetown durch die Hintertür, landeten wir geradewegs in einer schmalen Gasse. Hier zwischen hupenden Lieferwagen, die sich gegenseitig blockierten, und überlaufenden Müllcontainern, die unappetitliche Gerüche verbreiteten, befand sich der Eingang der Blues Alley, eines berühmten Blues- und Jazzclubs mit großer Tradition. Geduldig warten die oft fein gekleideten Besucher in der düsteren Seitenstraße abends auf den Einlass. Verließen wir das Studio durch den Vordereingang in der M Street, konnten wir direkt in einen Bus einsteigen, der uns in zehn Minuten zum Kennedy Center brachte, wo von Opern über Sinfoniekonzerte bis zur Experimentalmusik jeden Abend etwas anderes geboten wird. Nicht nur Musikfans, auch Technik- oder Kunstliebhaber, politisch oder historisch Interessierte,
Inhalt
Inhalt
Diissii im Aufwind
Ode an die Stadt, die zehn Jahre lang unsere Heimat war
In der Wurstfabrik
Das politische D. C.
Aus dem Sumpf gezogen
Kleine Schöpfungsgeschichte
Schokolade schmilzt
Chocolate City
Colony of Aliens
Die Weltstadt
Von Mücken, Pandas und Papptellern
Grünes Washington
Hoya Saxa !
Keine bitteren Pillen für den Nachwuchs
Shop til you drop
Sparen, indem man viel ausgibt
Kreatives Pflaster - Museen ohne Staub
Hollywood D. C.
Der eine tot, der andere im Knast
Dunkle Ecken
"Work the room!" oder "Hooking up"
Abends unterwegs
Statt einer Danksagung
Die Washington Post