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Wie wird religiose Bildung in einem mehrheitlich konfessionslosen Kontext konstruiert? Die vorliegende Ethnografie versteht sich als praxeologischer Beitrag zur Erforschung religioser Elementarbildung unter den Bedingungen mehrheitlicher Konfessionslosigkeit. Hierzu wurde eine Kindertageseinrichtung in Sachsen-Anhalt als Untersuchungsgegenstand gewahlt, die im Jahr 2010 von einer bisher kommunalen Tragerschaft in eine evangelische wechselte. Im Projektzeitraum (Juni 2013 bis Mai 2014) waren sowohl Erzieherinnen als auch Familien mehrheitlich konfessionslos. Die Studie geht vor allem der Frage nach, mit welchen Praktiken religiose Bildung in einem ostdeutschen Kindergarten zu vermitteln gesucht wird. Zugleich und bisher einmalig in der deutschen Forschungs- landschaft wurde mittels Leitfadeninterviews empirisches Material zu einem Tragerwechsel erhoben. Zudem widmet sich eine kurze Dokumentenanalyse der offentlichen Darstellung des evangelischen Profils. Die Auswertung und Interpretation der erhobenen Daten erfolgte mittels Grounded Theory (ethnogra - sche Daten), Qualitativer Inhaltsanalyse (Interviews) bzw. Konversationsanalyse (Dokumente). [»So it's not Santa Claus anymore, it's the Christ Child com- ing.« Ethnographic Case Study on Elementary Religious Education in a Majority Non-Denominational Context] How is religious education constructed in a predominantly non- denominational context? The present ethnography is intended as a praxeological contribution to research into elementary religious education under the conditions of a majority non-denominational context. For this purpose, a day-care centre in Saxony-Anhalt was chosen as the object of study, which changed from a previously municipal to a Protestant sponsorship in 2010. During the project period (June 2013 to May 2014), both educators and families were predominantly non-denominational. The study focuses on the question of what practices are used to provide religious education in an East German kindergarten. At the same time and so far unique in the German research landscape empirical material on a change of provider was collected by means of guideline interviews.
Autorentext
Sabine Blaszcyk, Dr. theol., Jahrgang 1965, ist Psychiatriediakonin/Sozialarbeiterin (FH) und Diplomtheologin. Sie arbeitete als Pfarrerin und Religionspädagogin und war Mitarbeiterin der Forschungsstelle für religiöse Kommunikations- und Lernprozesse der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, wo sie mit der vorliegenden Arbeit im Jahr 2019 promoviert wurde. Sie ist Dozentin am Pädagogisch-Theologischen Institut der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands und der Evangelischen Kirche Anhalts.
Klappentext
Wie wird religio se Bildung in einem mehrheitlich konfessionslosen Kontext konstruiert? Die vorliegende Ethnografie versteht sich als praxeologischer Beitrag zur Erforschung religio ser Elementarbildung unter den Bedingungen mehrheitlicher Konfessionslosigkeit. Hierzu wurde eine Kindertageseinrichtung in Sachsen-Anhalt als Untersuchungsgegenstand gewa hlt, die im Jahr 2010 von einer bisher kommunalen Tra gerschaft in eine evangelische wechselte. Im Projektzeitraum (Juni 2013 bis Mai 2014) waren sowohl Erzieherinnen als auch Familien mehrheitlich konfessionslos.
Die Studie geht vor allem der Frage nach, mit welchen Praktiken religio se Bildung in einem ostdeutschen Kindergarten zu vermitteln gesucht wird. Zugleich - und bisher einmalig in der deutschen Forschungs- landschaft - wurde mittels Leitfadeninterviews empirisches Material zu einem Tra gerwechsel erhoben. Zudem widmet sich eine kurze Dokumentenanalyse der o ffentlichen Darstellung des evangelischen Profils. Die Auswertung und Interpretation der erhobenen Daten erfolgte mittels Grounded Theory (ethnogra - sche Daten), Qualitativer Inhaltsanalyse (Interviews) bzw. Konversationsanalyse (Dokumente).
[»So it's not Santa Claus anymore, it's the Christ Child com- ing.« Ethnographic Case Study on Elementary Religious Education in a Majority Non-Denominational Context]
How is religious education constructed in a predominantly non- denominational context? The present ethnography is intended as a praxeological contribution to research into elementary religious education under the conditions of a majority non-denominational context. For this purpose, a day-care centre in Saxony-Anhalt was chosen as the object of study, which changed from a previously municipal to a Protestant sponsorship in 2010. During the project period (June 2013 to May 2014), both educators and families were predominantly non-denominational.
The study focuses on the question of what practices are used to provide religious education in an East German kindergarten. At the same time - and so far unique in the German research landscape - empirical material on a change of provider was collected by means of guideline interviews.
Inhalt
INHALT Kapitel A Einfuhrung in den Forschungsgegenstand I Maßgebliche Forschungskontexte 18 1 Der Kontext mehrheitlicher Konfessionslosigkeit in Ostdeutschland 18 2 Der Kontext Kindertageseinrichtung 27 2.1 Das humanokologische Modell 27 2.2 Elementarpadagogische Einrichtungen als sekundare Instanzen religioser Bildung 38 II Forschungsbegrundung 46 1 Forschungsstand 46 1.1 Empirische Forschung zur Fruhpadagogik allgemein in Deutschland 46 1.2 Empirische Forschung zur religiosen Elementarbildung in Deutschland 48 2 Forschungsfragen 80 Kapitel B Forschungsdesign I Einleitung 86 II Praxeologische Bezuge 87 1 Praxeologische Forschung im Allgemeinen 87 2 Die Erforschung religioser Praxis im Speziellen 92 2.1 Die Krise des Religionsbegriffs der Moderne 92 2.2 Religion als Praxisformation 94 2.3 Die Impulse von B. LATOUR zur empirischen Erforschung religioser Praxis 97 Exkurs: Der Raum als Akteur 101 2.4 Religionssoziologische Impulse von P. BOURDIEU 103 Exkurs: Feld, Habitus, symbolisches Kapital 104 3 »Praktiken«, »Praxis«, »Praxen«, »Doing Religion« Das begriffliche Instrumentarium der vorliegenden Studie 121 III Das ethnografische Forschungsdesign 124 1 Einleitung 124 2 Allgemeine Merkmale und Methodologie ethnografischer Forschung im Uberblick 126 3 Das ethnografische Forschungsdesign der vorliegenden Studie 133 3.1 Die Konstituierung des Feldes 133 3.2 Methoden der Datenerhebung 138 3.2.1 Erhebung primarer Daten: Teilnehmende Beobachtung und Leitfadeninterviews 138 3.2.1.1 Teilnehmende Beobachtung 139 3.2.1.2 Leitfadeninterviews 144 3.2.2 Erhebung sekundarer Daten: Dokumenteneinsicht 156 4 Methoden der Datenanalyse 159 4.1 Einleitung 159 4.2 Datenanalyse der ethnografischen Protokolle mittels Grounded Theory (GT) 161 4.3 Datenanalyse der Interviews mittels Qualitativer Inhaltsanalyse (QI) 165 4.4 Datenanalyse der Dokumente mittels Konversationsanalyse (KA) 169 Kapitel C Forschungsergebnisse I Systematik der Prasentation der empirischen Daten 172 II Die Kita »Waldkinder« als Teil der Gesellschaft 175 1 »Die Kita im Dorf halten« die Ursachen fur den Tragerwechsel 178 2 »Ins Boot holen« Die Taktik der Veroffentlichung einer brisanten Idee 183 3 »Mussen wir dann beten?« Reaktionen auf die Idee des Tragerwechsels 187 4 »Also kommt nicht mehr der Weihnachtsmann, sondern es kommt das Christkind!« Erinnerungen an Entwicklungen nach dem Tragerwechsel 203 5 »Ganz, ganz, ganz harmlos« Elternperspektiven zum funfjahrigen Profilierungsprozess 224 6 Resumee 244 III Die Kita »Waldkinder« als sozial-raumliches Feld 248 1 »Was Besseres gibt es nicht« das Dorf als Sozialisationsraum 248 2 »Ich erwarte von der Kita, dass auch den Kindern warmes Wasser zur Verfugung steht« die raumlichen Bedingungen der Kita »Waldkinder« 253 3 Die Kita »Waldkinder« als Arbeitsfeld fur padagogische Fachkrafte 255 3.1 »Es hat ja jeder seine Weltanschauung« - Das padagogische Team als Spiegel des konfessionslosen Kontextes 255 3.2 »Ich bin da gerade etwas unglucklich« die Erfahrung begrenzter religionspadagogischer Wirksamkeitbei exte…