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"Die Kabbala sagt, dass das neue Jahr von den Sternen beeinflusst wird. Die Geburt eines Jahres ist vergleichbar mit der Geburt eines Kindes. Es ist die Geburt eines Lebens, welches ein Jahr dauern wird. Wenn ein Kind geboren wird, erstellt man ein Horoskop nach dem Tag und der Stunde seiner Geburt, um den Ablauf der Ereignisse in seinem Leben näher zu bestimmen. Für das Jahr trifft dasselbe zu, und man muss auch wissen, dass der erste Tag den ersten Monat bestimmt, der zweite Tag den zweiten Monat, der dritte Tag den dritten Monat usw. Man muss also zumindest für die Dauer der ersten zwölf Tage korrekt leben, denken, fühlen und handeln, um eine intelligente, lichtvolle Basis aufzubauen, dank derer die zwölf Monate des Jahres zum Guten hin beeinflusst und bestimmt werden." Omraam Mikhael Aivanhov
Autorentext
Omraam Mikhaël Aïvanhov war ein großer spiritueller Meister, ein lebendiges Vorbild, ein »Überbringer des Lichts« und ein warmherziger, humorvoller Lehrer, der durch sein selbstloses, zugängliches und brüderliches Verhalten überzeugte.Er strebte an, alle Menschen bei ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten so wie ein Bergführer seine Kameraden sicher bis auf den höchsten Gipfel führt.Das Gedankengut, das Omraam Mikhaël Aïvanhov verbreitet hat, bietet zahlreiche Methoden und einen klaren, begehbaren Weg zu größerer Vollkommenheit und mehr Lebensglück.In wohltuend einfacher Sprache erklärt er alle wichtigen Zusammenhänge des Lebens und ist gerade bei den Fragen unserer heutigen Zeit wegweisend. Ob es um die Bewältigung des Alltags geht, um das Thema der Liebe und Sexualität oder um tiefgründige philosophische Themen stets sind seine Antworten überraschend klar und hilfreich.
Leseprobe
Ich möchte euch heute einiges darüber sagen, was uns die esoterische Tradition über den ersten Tag eines neuen Jahres lehrt. Aber ihr wisst, dass mich einzig die Kenntnisse interessieren, die man auch praktizieren kann; also könnt ihr das, was ich euch sage, sofort in eurem täglichen Leben anwenden. Meist findet man am ersten Tag des Jahres die Leute in den Tanzbars und den Nachtclubs. Sie möchten gern das neue Jahr begrüßen und beginnen es deshalb mit Vergnügungen, Freuden und Narrheiten. Aber danach werden sie das ganze Jahr genauso in Nichtigkeiten und Unüberlegtheit leben, und weil Unüberlegtheit Missgeschicke nach sich zieht, werden diese sehr schnell erscheinen. Es ist dumm, das Jahr auf solche Weise zu beginnen und beweist, dass man keine Ahnung vom spirituellen und magischen Aspekt der Dinge hat. Aber genau das ist es, was mich interessiert. Die Kabbala lehrt uns, dass jeder Tag ein lebendes, sensibles Wesen ist, das all unsere physischen und psychischen Aktivitäten aufzeichnet. Man kann also sagen, dass die 365 Tage des Jahres wie ein Tonband sind, auf dem jeder Tag mit seinen guten oder schlechten, glücklichen oder unglücklichen Aspekten aufgenommen wird. Jedes Jahr unseres Lebens stellt so ein bespieltes Tonband dar. Das neue Jahr ist ganz neu, aber gleichzeitig ist es alt durch all das, was der Mensch schon erlebt hat. Wie das reine Wasser der Berge sich mit dem stehenden Wasser der Ebene vermischt, so ist das neue Jahr nicht wirklich ganz neu, weil es von Menschen gelebt wird, die zu viele alte Dinge mit sich herumschleppen. Und deshalb schaffen sie es nicht, ein neues Leben zu führen, obwohl alles neu ist. Das neue Jahr ist jungfräulich und ohne Makel, aber wohin strömt es, in wen tritt es ein? Die Vergangenheit, d.h. die Zustände und die Ereignisse, die der Mensch gelebt hat, werden in ihm aufgezeichnet und bleiben dort eingeprägt; und deshalb fällt es ihm so schwer, diese Prägungen, diese Aufzeichnungen und diese Klischees der Vergangenheit zu löschen. Um das zu erreichen, braucht er ein großes Wissen und auch viel Geduld und Willenskraft. Aber wenn ich von der Vergangenheit spreche, handelt es sich nicht nur um die Vergangenheit dieser Inkarnation, die Tage und Jahre, die man gerade gelebt hat. Es geht auch um die anderen Inkarnationen, denn der Mensch schleppt die Aufzeichnungen seiner nahen und fernen Vergangenheit mit sich. Nur die Eingeweihten wissen, wie sie an sich arbeiten müssen, um sich von den Belastungen der Vergangenheit zu befreien. Die anderen ahnen nicht einmal, dass man arbeiten muss, damit die Gegenwart, die immer neu hervorsprudelt, nicht vom Alten, Verfaulten oder Hinfälligen angesteckt wird. Ihr seht, die Frage ist nicht so einfach, wie man glaubt. Leider denkt die Mehrheit der Leute nicht daran, dass es etwas zu studieren, zu vertiefen und umzuwandeln gibt. Sie erwarten jedes neue Jahr mit der festen Hoffnung, dass ihnen dieses endlich das bringen wird, was sie sich wünschen: den großen Lottogewinn, die Hochzeit mit einem Prinzen, die sagenhafte Erbschaft einer Großmutter oder des Onkels aus Amerika. Andere suchen Tag und Nacht nach Lösungen, die es ihnen ermöglichen, verborgene Schätze in Höhlen oder auf dem Meeresgrund zu finden. Man will immer in Illusionen leben, man sagt sich: »Das neue Jahr wird mir dies oder das bringen«, und man wartet ab. Aber das Jahr geht vorbei wie die anderen, und manchmal sogar schlimmer als die anderen. Man hat nichts gesät und erwartet, dass etwas wächst! Nein, unter diesen Bedingungen ist niemals etwas irgendwo gewachsen. Wenn ihr etwas gepflanzt habt, dann habt ihr auch das gute Recht, Früchte zu erwarten; sonst gibt es nichts zu erwarten. Habt ihr gearbeitet? Habt ihr die Erde bestellt eure eigene Erde? Habt ihr etwas in euch selbst gesät und gepflanzt? Dann könnt ihr erwarten, dass das neue Jahr euch Freude, Glück und Frieden bringt; und selbst wenn ihr das nicht erwartet, wird es euch das alles bringen. Aber wenn ihr niemals etwas gepflanzt habt und trotzdem hofft... welch trostlose Hoffnung, das versichere ich euch! Denn sie ist auf keinem Naturgesetz begründet. Das neue Jahr ist von dem vorhergehenden nicht vollkommen getrennt. Vielleicht nicht direkt, aber indirekt ist es immer noch mit ihm verbunden. Weil es neu ist, scheint das Jahr jungfräulich und frisch wie ein Kind... und von einem Kind, das gerade geboren ist, sagt man, es sei ohne Makel, unschuldig. Ja, aber nur anscheinend, denn dieses Kind, das schon verbunden ist mit seinen Eltern, seinen Großeltern und seinen Urgroßeltern, mit der Gesellschaft und dem Geist des Jahrhunderts, bringt auch die Eindrücke aus seinen früheren Leben mit, und eines Tages tritt dies alles auf die eine oder andere Weise zutage. Das neue Jahr ist jungfräulich, rein und unschuldig; es ist aus Stoffen von einem unbefleckten Weiß gewebt, aber sobald es mit den Menschen in Kontakt kommt, beginnt es sich zu färben: wie das reine Wasser, das vom Himmel kommt und die Farbe der Böden annimmt, auf denen es fließen muss. Das Jahr, welches man neu nennt, ist also schon alt von seinem Beginn an, weil es auf einen Menschen trifft, der schon alt ist in seinen Gedanken, seinen Gefühlen und seinen Gewohnheiten. Der Mensch hat nicht daran gedacht, die Behälter, die Töpfe oder die Krüge zu säubern, mit denen er das reine Wasser des neuen Jahres auffangen will, obwohl man das eigentlich in jeder Küche lernt. Wenn man sauberes Wasser in ein Gefäß füllen will, reinigt man es, und manchmal ist man sogar gezwungen, die Wände des Gefäßes zu scheuern, weil sonst das Wasser schmutzig werden würde. Selbst die Kinder wissen dies. Aber wenn es darum geht, reines Wasser in seine Seele, in seinen Kopf oder in sein Herz zu gießen, denkt der Mensch nicht daran, sich selbst zu reinigen. Er hat nichts von dem behalten, was er jeden Tag in seiner Küche macht. Er hat nicht verstanden, dass er innerlich dieselben Regeln befolgen muss: rauswerfen, was schon schmutzig ist und nur das behalten, was rein ist. Wie viele Details aus dem täglichen Leben können uns diese Wahrheit begreiflich machen! In einem Haus zum Beispiel gibt es Bilder, schöne Möbel oder wertvollen Schmuck, die man jahrelang, manchmal sogar jahrhundertelang aufhebt. Aber alles, was keinerle…