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In Gerhard v. Rads Heimatstadt Nürnberg wirkten zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit F. Rittelmeyer, C. Geyer und W. Stählin herausragende Prediger im Sinne des theologischen Liberalismus. Von Rad gehörte der von Stählin beeinflussten Jugendbewegung an und begegnete dort im Kreis der Freunde (W. Trillhaas, W. v. Loewenich) der Theologie K. Barths. Als Teilnehmer der Hohenecker Konferenzen zu Jugendbewegung und Kirche war er Zeuge der theologischen Auseinandersetzung zwischen G. Merz und W. Stählin. In diesem Umfeld begann er 1926 als Vikar in Franken zu predigen. Die erhaltenen Vikariatspredigten lassen den Versuch erkennen, zwischen den prägenden Nürnberger Eindrücken und der Theologie Barths zu vermitteln. Die homiletische Analyse von Martin Hauger zeichnet nicht nur ein spannendes Kapitel der Predigtgeschichte nach, sie wirft zugleich ein Licht auf die Genese des theologischen Werkes des berühmten Alttestamentlers, das Zeit seines Lebens im Dienste der Predigt stand. Hauger wurde 2012 mit dieser Arbeit von der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg promoviert.
Autorentext
Martin Hauger, Dr. theol. Jahrgang 1967, studierte Theologie in Bad Liebenzell, Heidelberg und Tübingen. Von 2006 bis 2009 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Geschäftsführer der Abteilung für Predigtforschung am Praktisch-Theologischen Seminar der Theologischen Fakultät Heidelberg. Seit 2008 ist er Pfarrer der Evangelischen Altstadtgemeinde Heidelberg und Leiter der Citykirchenarbeit Heiliggeist.
Zusammenfassung
In Gerhard v. Rads Heimatstadt Nurnberg wirkten zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit F. Rittelmeyer, C. Geyer und W. Stahlin herausragende Prediger im Sinne des theologischen Liberalismus. Von Rad gehorte der von Stahlin beeinflussten Jugendbewegung an und begegnete dort im Kreis der Freunde (W. Trillhaas, W. v. Loewenich) der Theologie K. Barths. Als Teilnehmer der Hohenecker Konferenzen zu Jugendbewegung und Kirche war er Zeuge der theologischen Auseinandersetzung zwischen G. Merz und W. Stahlin. In diesem Umfeld begann er 1926 als Vikar in Franken zu predigen. Die erhaltenen Vikariatspredigten lassen den Versuch erkennen, zwischen den pragenden Nurnberger Eindrucken und der Theologie Barths zu vermitteln. Die homiletische Analyse von Martin Hauger zeichnet nicht nur ein spannendes Kapitel der Predigtgeschichte nach, sie wirft zugleich ein Licht auf die Genese des theologischen Werkes des berhmten Alttestamentlers, das Zeit seines Lebens im Dienste der Predigt stand. Hauger wurde 2012 mit dieser Arbeit von der Theologischen Fakultt der Universitt Heidelberg promoviert.
Inhalt
INHALT A Einleitung 15 Kapitel 1: Hinfuhrung Historischer Kontext, Gegenstand, Fragestellungen 15 Kapitel 2: Die Vikariatspredigten im Predigtwerk Gerhard von Rads 23 2.1 Gedruckte Predigten 25 2.2 Der Predigtnachlass 28 2.3 Ort, Datum, Text zur chronologischen Rekonstruktion des Predigtnachlasses 31 2.4 Vollstandigkeit des Nachlasses und Predigtfrequenz 34 2.5 Zur Arbeitsweise des Predigers Gerhard von Rad 36 Kapitel 3: Zur homiletischen Rezeption Gerhard von Rads 38 3.1 Die Diskussion um die typologische Auslegung des Alten Testaments 38 3.2 Die Predigten Gerhard von Rads in der Forschung 41 3.2.1 Christian Moller 41 3.2.2 Kurt-Victor Selge 44 3.2.3 Rudolf Landau 46 3.3 Einzelinterpretationen 47 3.3.1 Rezensionen 47 3.3.2 »Die Predigt des Alten Testaments« (2003) 48 Kapitel 4: Fragestellung und Methode der Untersuchung 51 4.1 Zielsetzung der Arbeit 51 4.2 Die Rolle pragender Personlichkeiten 53 4.3 Die Bedeutung der Jugendbewegung fur die Vikariatspredigten 56 4.4 Zur Predigtanalyse 62 B Auf dem Weg zur Kanzel 65 Kapitel 5: Zur Biographie Gerhard von Rads bis zum Ende der Vikariatszeit 65 5.1 Familie und Kindheit 66 5.2 Begegnungen mit dem »Freien Protestantismus« in Nurnberg 69 5.2.1 Gerhard von Rad und Friedrich Rittelmeyer 70 5.2.2 Gerhard von Rads Konfirmandenunterricht 72 5.3 Schulzeit 75 5.3.1 Coburg 75 5.3.2 Theologiestudium 78 5.4 Studium in Erlangen und Tubingen 83 5.4.1 Erlangen 84 5.4.2 Tubingen 88 Exkurs: Karl Fezer Das Wort und Gottes Predigt 99 5.5 Vikariat: Wurzburg Lauf Neu-Ulm Traunstein Kirnberg 103 5.6 Die Predigten der Studien- und Vikariatszeit 113 C Die Predigten aus den Jahren 19241927 119 Kapitel 6: Das liberale Erbe Friedrich Rittelmeyers und Christian Geyers in den Vikariatspredigten 120 6.1 Friedrich Rittelmeyer und Christian Geyer Eine homiletische Freundschaft 120 6.1.1 Friedrich Rittelmeyer (18721938) 120 6.1.2. Christian Geyer (18621929) 124 6.1.3 Der »Freie Protestantismus« in Nurnberg 127 6.1.4 Eine homiletische Freundschaft 130 (a) Empirisch-experimentelle Homiletik 131 (b) Predigt als religioses Ereignis 132 (d) Religiose Rede als Jesusverkundigung 138 6.1.5 Philipp Bachmann der theologische Streit um die neue Predigtweise 144 6.1.6 Ausblick: Die Predigt bei F. Rittelmeyer und C. Geyer nach 1922 147 6.2 Das liberale Erbe in den Vikariatspredigten Gerhard von Rads 150 6.2.1 Sprache, Thema und Aufbau der Predigten, Textwahl 150 6.2.2 Das Christentum als Erlebnisreligion 152 6.2.2.1 »... den Blick unserer Seele hinaus lenken in die weite, unermessliche Ewigkeit ...« Subjekt, Modus und Gegenstand religiosen Erlebens 152 6.2.2.2 Wider das »mystisch geruhsame Schauen« Religioses Erleben und Mystik 157 6.2.2.3 »... dass er solches nicht geredet hat, dass wir seinen Frieden begreifen, sondern auf dass wir Frieden hatten ...« Religioses Erleben und rationales Erkennen 162 6.2.2.4 »... die Bibel aufschlagen und Wort fur Wort ... hineinfallen lassen ... [in die] suchenden Seelen ...« Predigt als Verkundigung des Wortes Gottes und als religiose Rede 166 6.2.3 »... lasst euch erfassen von seiner Glut ...« Liberale Jesusfrommigkeit 171 6.2.3.1 Der uber die Erde wandelnde und durch die Zeiten wandernde Christus 173 (a) Der uber die Erde wandelnde leidende Christus 178 (b) Der durch die Geschichte wandernde auferstandene Christus 180 (c) Der wandernde Christus und die Gemeinde 184 6.2.3.2 Den Heiland zeigen Erzahlende Christuspredigt bei Gerhard von Rad 186 6.2.4 Verkundigung zwischen Liberalismus und Orthodoxie? 194 6.2.5 Das Vaterunser in den Predigten Gerhard von Rads 206 Kapitel 7: Zwischenschritt: »... von Stahlin zu Merz ...« G. v. Rad und der Streit um Kirche und Jugendbewegung 215 7.1 Wilhelm Stahlin und die Jugendbewegung 216 7.1.1 Wilhelm Stahlin (18831975) Vom Wandervogel zum Bund Deutscher Jugendvereine (BDJ) 217 7.1.2 Wilhelm Stahlins Sicht der Jugendbewegung 221 7.1.3 Wilhelm Stahlin und das »volkische« Denken 233 7.1.4 Wilhelm Stahlin als Prediger 239 7.1.5 Der Bund Deutscher Jugendvereine (BDJ) als Teil der Jugendbewegung und das Scheitern der Hohenecker Konferenzen 244 7.2 Georg Merz und die Jugendbewegung 251 7.2.1 Das Verstandnis der Jugendbewegung bei Georg Merz 252 7.2.2 Georg Merz und die Predigt 260 (a) Die Betheler Homiletik (1936/37) 261 (b) Die Predigten der 20er und 30er Jahre 264 Exkurs: Erlebnis und Erfahrung in den fruhen Schriften Karl Barths 267 7.3 Die Jugendbewegung und das Evangelium in den Vikariatspredigten 273 7.3.1 Zur homiletischen Situation I: Die »Wustenei der Gegenwart« (W.Stahlin) 274 7.3.2 Die Jugendbewegung in den Vikariatspredigten und Andachten Gerhard von Rads 282 (a) Die »Stunden der Jugendbewegung ... sind ans End gekommen« 286 (b) »Es kommt in den nachsten Jahren ein herrlicher religioser Fruhling ...« 287 (c) »etwas ganz Neues« »... unvermittelt vom Himmel« 290 Kapitel 8: Predigt zwischen Kirche und Jugendbewegung 294 8.1 »Nur wer hier auf Erden das ganze Ausmaß der Krankheit zum Tode gesehen hat, kann zu Christo kommen!« Zum religiosen Erleben 295 8.1.1 »Wollen wir nicht darum ringen, kindlicher zu werden?« Kindlichkeit als Ideal religiosen Erlebens 295 8.1.2 Die homiletische Situation II: »Ehe wir uns anschicken zum Kreuz aufzublicken, muss unbedingt erst der Ort festgestellt sein, an dem wir stehen« Die religiose »Lage« des Menschen ante Christum 305 (a) Die »religiose La…