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Pulitzer-Preis 2015
"Eine der besten Wissenschaftsautorinnen überhaupt." (Al Gore)
Sie haben noch nie etwas vom Stummelfußfrosch gehört? Oder dem Sumatra-Nashorn? Gut möglich, dass Sie auch nie von ihnen hören werden, denn sie sind dabei auszusterben. Wir erleben derzeit das sechste sogenannte Massenaussterbeereignis: In einem relativ kurzen Zeitraum verschwinden ungewöhnlich viele Arten. Experten gehen davon aus, dass es das verheerendste sein wird, seit vor etwa 65 Millionen Jahren ein Asteroid auf der Erde einschlug, mit den bekannten Folgen für die Dinosaurier. Doch dieses Mal kommt die Bedrohung nicht aus dem All, sondern wir tragen die Verantwortung.
Wie keine andere Gattung zuvor haben wir Menschen das Leben auf der Erde verändert. In ihrem New York Times -Bestseller erklärt uns Elizabeth Kolbert, wie das geschehen konnte: Sie spricht mit Geologen, die verschwundene Ozeane erforschen, begleitet Botaniker, die der Waldgrenze in den Anden folgen, und begibt sich gemeinsam mit Tierschützern auf die Suche nach den letzten Exemplaren gefährdeter Arten. Sie zeigt, wie ernst die Lage ist, und macht uns zu unmittelbaren Zeugen der dramatischen Ereignisse auf unserem Planeten.
Elizabeth Kolbert, geboren 1961, ist Journalistin und Autorin. Sie schrieb unter anderem für die New York Times , seit 1999 arbeitet sie für das angesehene Magazin The New Yorker . Für ihre Reportageserie The Climate of Man erhielt sie 2006 den National Magazine Award in der Kategorie Public Interest. 2015 wurde sie für Das sechste Sterben - Wie der Mensch Naturgeschichte schreibt mit dem Pulitzer-Preis in der Kategorie Sachbuch ausgezeichnet.
Sie haben noch nie etwas vom Stummelfußfrosch gehört? Oder vom Sumatra-Nashorn? Gut möglich, dass Sie auch nie von ihnen hören werden, denn sie sind dabei auszusterben. Wir erleben derzeit das sechste sogenannte Massenaussterben: In einem relativ kurzen Zeitraum verschwinden ungewöhnlich viele Arten. Experten gehen davon aus, dass es das verheerendste sein wird, seit vor etwa 65 Millionen Jahren ein Asteroid unter anderem die Dinosaurier auslöschte. Doch dieses Mal kommt die Bedrohung nicht aus dem All, sondern wir tragen die Verantwortung.
Wie haben wir Menschen das Massenaussterben herbeigeführt? Wie können wir es beenden? Elizabeth Kolbert spricht mit Geologen, die verschwundene Ozeane erforschen, begleitet Botaniker in die Anden und begibt sich gemeinsam mit Tierschützern auf die Suche nach den letzten Exemplaren gefährdeter Arten. Sie zeigt, wie ernst die Lage ist, und macht uns zu Zeugen der dramatischen Ereignisse auf unserem Planeten.
Autorentext
Elizabeth Kolbert, geboren 1961, ist Journalistin und Autorin. Sie schrieb unter anderem für die New York Times, seit 1999 arbeitet sie für das angesehene Magazin The New Yorker. Für ihre Reportageserie The Climate of Man erhielt sie 2006 den National Magazine Award in der Kategorie Public Interest. 2015 wurde sie für Das sechste Sterben Wie der Mensch Naturgeschichte schreibt mit dem Pulitzer-Preis in der Kategorie Sachbuch ausgezeichnet.
Leseprobe
Das sechste große Artensterben
Atelopus zeteki
Die Stadt El Valle de Antón liegt in Zentralpanama in einem Vulkankrater, der vor etwa einer Million Jahren entstanden ist. Er hat einen Durchmesser von zwölf Kilometern, aber bei klarem Wetter sieht man die zerklüfteten Berge, die den Ort wie die Mauern einer Turmruine umgeben. El Valle hat eine Hauptstraße, eine Polizeistation und einen Marktplatz. Neben dem üblichen Sortiment von Panamahüten und bunten Stickereien bieten die Markstände die wohl weltweit größte Auswahl an Figuren des Stummelfußfroschs: Frösche auf Blättern, auf den Hinterbeinen stehend und - was schon schwerer nachzuvollziehen ist - mit Handys zwischen den Vorderbeinen. Es gibt Stummelfußfrösche mit Rüschenröckchen, in Tanzposen und Frösche, die im Stil Franklin D. Roosevelts mit Zigarettenspitze rauchen. Der goldgelbe Panama-Stummelfußfrosch mit dunkelbraunen Flecken ist in der El-Valle-Gegend heimisch und gilt dort als Glücksbringer. Sein Bild ist (oder war zumindest bis vor einiger Zeit) auf Lotterielosen zu finden.
Noch vor zehn Jahren war der Panama-Stummelfußfrosch in den Bergen um El Valle leicht zu finden. Die Frösche sind giftig - das in der Haut eines einzigen Tieres enthaltene Gift reicht rein rechnerisch, um tausend Mäuse zu töten - und heben sich durch ihre leuchtende Farbe deutlich vom Waldboden ab. Ein Bach in der Nähe von El Valle trägt den Namen Tausend-Frösche-Bach, weil sich an seinen Ufern früher so viele Stummelfußfrösche sonnten, dass ein Herpetologe, der häufig dort war, zu mir sagte: "Es war verrückt, völlig verrückt."
Doch irgendwann verschwanden die Frösche in der Umgebung von El Valle. Das Problem - das noch nicht als Krise wahrgenommen wurde - begann westlich des Vulkankraters in Panamas Grenzgebiet zu Costa Rica. Dort erforschte eine amerikanische Studentin Frösche im Regenwald. Als sie nach einem längeren Aufenthalt in den Vereinigten Staaten, wo sie ihre Dissertation schrieb, wieder zurückkehrte, fand sie keine Frösche und keinerlei Amphibien mehr vor. Sie hatte keine Ahnung, was passiert war, da sie aber für ihre Forschungen Frösche brauchte, suchte sie sich für ihre Beobachtungen ein neues Gebiet weiter östlich. Anfangs machten die Frösche dort einen gesunden Eindruck, doch dann passierte wieder dasselbe: Die Amphibien verschwanden. Immer mehr Regenwaldregionen waren betroffen, bis die Frösche 2002 auch in den Bergen und Gewässern um die Stadt Santa Fé, etwa achtzig Kilometer westlich von El Valle, praktisch ausgestorben waren. 2004 entdeckte man in dem noch näher an El Valle gelegenen Dorf El Copé kleine Kadaver. Zu diesem Zeitpunkt kam eine Gruppe von Biologen aus Panama und den USA zu dem Schluss, dass der Panama-Stummelfußfrosch ernsthaft bedroht war. Um eine Restpopulation zu retten, entschieden sie sich, einige Dutzend Pärchen aus dem Regenwald zu holen und in geschlossenen Räumen zu halten. Aber das, was die Frösche tötete, war schneller, als die Biologen befürchtet hatten. Noch bevor sie ihren Plan in die Tat umsetzen konnten, holte die Welle sie ein.
Auf die Stummelfußfrösche von El Valle stieß ich erstmals in einem Naturmagazin für Kinder, das ich bei meinen Söhnen gefunden hatte. 1 Der mit Farbfotos des Panama-Stummelfußfrosches und anderer leuchtend bunter Arten illustrierte Artikel schildert die um sich greifende Seuche und die Bemühungen der Biologen, sie einzudämmen. Sie hatten auf den Neubau eines Labors in El Valle gehofft, der aber nicht rechtzeitig fertig wurde. Daher retteten sie in aller Eile so viele Tiere wie möglich, obwohl sie keine Räumlichkeiten hatten, um sie unterzubringen. Was machten sie also? Sie quartierten sie "natürlich in einem Froschhotel" ein! Das "unglaubliche Froschhotel" - eine örtliche Frühstückspension -