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In den Bergen Pakistans, auf dem Karakorum Highway am Nanga Parbat, beginnt ein Reiseweg von unvergleichlicher Schönheit und Vielfalt: Die vierzehn höchsten Gipfel der Welt sind hier wie an einer Kette aufgereiht - darunter so legendäre Achttausender wie der K2, der Mount Everest, der Lhotse und der Kangchendzönga. Hajo Bergmann, seit dreißig Jahren als Filmemacher in Asien unterwegs, nimmt uns mit auf eine 5000 Kilometer lange Fahrt voller Risiken, auf eine spektakuläre Tour durch sechs Länder, die ihn mit Menschen aus völlig unterschiedlichen Kulturen und Ethnien zusammenführt. Er besucht Tempel und Klöster, trifft Mönche und Meteorologen, Saddhu-Pilger und Sufimusiker, Ghurkas und Eishockeyspieler, Jadehändler und Teebarone, die alle eine ganz eigene Geschichte zu erzählen haben.
Hajo Bergmann, geboren 1956 in Wiesbaden, arbeitet als freier Mitarbeiter und Produzent bei ZDF, SWF, NDR und Arte. Er drehte über 50 Dokumentarfilme, größtenteils in Asien, und ist Co-Autor von fünf 'Terra X'-Büchern. Zuletzt erschien von ihm 'Indus-Welten: eine Reise durch Pakistan'. Hajo Bergmann lebt in Wiesbaden.
Autorentext
Hajo Bergmann, geboren 1956 in Wiesbaden, arbeitet als freier Mitarbeiter und Produzent bei ZDF, SWF, NDR und Arte. Er drehte über 50 Dokumentarfilme, größtenteils in Asien, und ist Co-Autor von fünf "Terra X"-Büchern. Zuletzt erschien von ihm "Indus-Welten: eine Reise durch Pakistan". Hajo Bergmann lebt in Wiesbaden.
Leseprobe
VORWORT
Ende Juli 2013 in Frankfurt am Main. Ich habe mein Auto nahe der Bockenheimer Warte geparkt und bewege mich nachdenklich in Richtung des chinesischen Generalkonsulats. Es ist heiß, die Menschen sind luftig gekleidet und verströmen eine Stimmung sommerlicher Leichtigkeit. Ich habe Visaanträge für meinen Kameramann und mich dabei und gehe in Gedanken das Worst-Case-Szenario durch. Der erste Teil der Dreharbeiten für die Dokumentation »Straße der Achttausender« ist abgeschlossen. Die aufregende und gefährliche Etappe durch Pakistan liegt hinter uns. Von der pakistanischen Grenze am Punjerab-Pass soll die Tour nun weitergehen durch die autonomen chinesischen Gebiete Xinjiang und Tibet. Und von dort nach Nepal und Sikkim, den indischen Bundesstaat am Südrand des Himalaja mit den berühmten Teegärten von Darjeeling. Ich kenne diese Gegenden sehr gut, vor fünfundzwanzig Jahren habe ich schon einmal eine ähnliche Reise unternommen, doch seitdem sind die Gefahren deutlich größer geworden. Mit Terrorattacken muss ständig gerechnet werden. Aber auch plötzliche Wetterumschwünge können dem Vorhaben schnell ein Ende setzen.
Fünfzig Tage werden wir insgesamt unterwegs sein. 5000 Kilometer durch ein mühsam zu bereisendes Gebiet. Exakt planen lassen sich die Strecke und die Reisedauer nicht. Was, wenn Erdrutsche und Schlammlawinen den Weg versperren? Wenn uns bürokratische Hindernisse am Fortkommen hindern? Für viele Straßen brauchen wir ohnehin Sondergenehmigungen. Es ist eine Gleichung mit vielen Unbekannten.
Der Forscher Günter Dyhrenfurth nannte die Linie der vierzehn höchsten Berge der Welt einst den »Dritten Pol«, so atemberaubend, einzigartig und überwaltigend ist sie. Die Bezeichnung »Straße der Achttausender« indes ist eher willkürlich, denn es gibt viele Wege durch den Himalaja und den Karakorum. Einer der abwechslungsreichsten und schönsten Routen durch diese einzigartige Hochgebirgsregion wollen wir hier folgen. Sie führt uns durch vier Länder und zwei autonome Gebiete - durch Pakistan, China, Xinjiang, Nepal, Tibet und Indien -, und besticht durch ihre Vielfalt an Landschaften, Völkern, Religionen, Sprachen und Traditionen. Seit jeher faszinieren mich diese ganz unterschiedlichen Kulturen am Fuße der Achttausender - und die Idee, dass diese Vielfalt eine Art symbolträchtige Arche Noah für die Menschheit darstellt.
Unsere Reise beginnt in Islamabad, der Hauptstadt Pakistans, und führt dann Richtung Norden, den Indus entlang, auf dem Karakorum Highway nach Chilas und Gilgit. Knapp 600 Kilometer sind wir mit Lastwagen und Jeeps unterwegs, auf einer zum Großteil unbefestigten Straße. Von dort startet die erste Expedition - hoch nach Fairy Meadows, der berühmten »Märchenwiese« am Nanga Parbat. Nach dem wüstenhaften Industal erwartet uns auf 3200 bis 3500 Metern eine überraschende Szenerie - grüne Bergwiesen und Wälder, eine Almenlandschaft, wie man sie so in Pakistan nicht erwarten würde. Und direkt vor unseren Augen taucht der erste Achttausender auf: der 8125 Meter hohe Nanga Parbat.
Von dort folgen wir dem Indus weiter nach Baltistan im pakistanisch verwalteten Kaschmirgebiet. Über die Bergsteigerstadt Skardu geht es nach Machaloo, an der Grenze zu Ladakh. Von dort steigen wir unter Expeditionsbedingungen zu einem Aussichtspunkt auf fast 5000 Meter Höhe, von dem aus man die vier anderen Achttausender des Karakorum sehen kann - den K2 (8611 m), den Broad Peak (8047 m) sowie Gasherbrum I (8068 m) und Gasherbrum II (8035 m). Weiter dann über den Khunjerab-Pass nach China.
Wir besuchen den Muztagata, den heiligen Berg der Kirgisen im Pamir, einer rauen, kargen Hochgebirgslandschaft, und Kashgar, die Metropole der autonomen chin
Inhalt
Vorwort
Teil I
Ein Plan wächst
Wieder schlechte Nachrichten
Auf dem Karakorum Highway
In die Geschichte eingegangen
Ausgebrannte Busse
Unterwegs zur "Märchenwiese"
Der Nanga Parbat von seiner besten Seite
Ziegenfleisch und Holzdiebe
Ärzte und Leibwächter
Wiedersehen in Skardu
Moschee oder Kloster
Daheim in Machaloo
Teil II
Ins Reich des Windpferds
Flut in Leh
Restauratoren
Reiseglück im Kloster Diskit
Eishockeyspielerinnen
Nomadenland
Teil III
Aufstieg in den Karakorum
Gesänge
Zeigen sich die Giganten?
Die schönste Moschee der Welt
Christliche Getränke und schreckliche Rache
Aufgeben oder weitermachen?
Frauenhelden
Ein Highway wird zum Gebirgssee
Der schönste Männerberuf der Welt
Eine nette Familie
Teil IV
Neuer Reisepass
Chinesische Verhältnisse
Die Stadt der Motorroller
"Vater aller Eisberge"
Viehmarkt und Schachspieler
Ein schwerer Stand
Wüste des Todes
Stein der Götter
Teil V
Zickzack nach Chengdu
Wir dürfen nach Tibet
Ein Riesenpalast
Gebetsmühlen und Mantras
Kalte Nächte am Chomolungma
Ungewöhnlicher Besuch
Touristenpolizei am Cho Oyu
Teil VI
Dramatische Flucht
Orakelpriester
Teil VII
Straße der Freundschaft
Flüchtlinge
Eine aussterbende Kunst
Shiva und die Toten
Retterin in der Not
Feste feiern
Die Welt der Gurkhas
Teil VIII
Gefährlicher Flug
Mit der Mulikarawane unterwegs
Wie aus dem Mittelalter
Teil IX
Ein charmanter Russe in Pokhara
Mitten im Dschungel
Im Land des Karmapa
Nebel und sintflutartiger Regen
Mister Prem und der Kangchendzönga
Lichtblicke
Ein Nyingmapa packt aus
Fast am Ziel
Im Banne des Teebarons
Nachwort