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Herrlich romantische, aber auch bissige und zum Teil mörderische Kurzgeschichten zum Thema Liebe - von Gaby Hauptmann, Kim Schneyder, Katrin Tempel, Susanne Mischke, Martina Kempff, Nicola Förg, Gisa Pauly, Heidi Hohner, Blanca Imboden, Mina Wolf, Katharina Gerwens und Nicole Joens Ein milder Herbstabend, ein rauschendes Fest, ein samtäugiger Verehrer. Und plötzlich ist es da, dieses Kribbeln im Bauch. Der Beginn einer großartigen Liebe? Oder doch nur der Anfang vom Ende mit Kummer und Tränen? Die Lovestories in diesem Buch erzählen von den aufregenden, romantischen und manchmal auch dunklen Seiten der Liebe... 'Endlich einmal eine Geschichtensammlung zum schönsten Thema der Welt.' Freie Presse
Gaby Hauptmann, geboren 1957 in Trossingen, lebt als freie Journalistin und Autorin in Allensbach am Bodensee. Ihre Romane 'Suche impotenten Mann fürs Leben', 'Nur ein toter Mann ist ein guter Mann', 'Die Lüge im Bett', 'Eine Handvoll Männlichkeit', 'Die Meute der Erben', 'Ein Liebhaber zuviel ist noch zuwenig', 'Fünf-Sterne-Kerle inklusive', 'Hengstparade', 'Yachtfieber', 'Ran an den Mann', 'Nicht schon wieder al dente', 'Rückflug zu verschenken', 'Ticket ins Paradies', 'Hängepartie', 'Liebesnöter', 'Zeig mir was Liebe ist', ' Die Italienerin, die das ganze Dorf in ihr Bett einlud' und 'Scheidung nie - nur Mord!' sind Bestseller und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und erfolgreich verfilmt. Außerdem erschienen die Erzählungsbände 'Frauenhand auf Männerpo' und 'Das Glück mit den Männern', ihr ganz persönliches Buch 'Mehr davon. Vom Leben und der Lust am Leben', das Kinderbuch 'Rocky der Racker', die mehrbändigen Jugendbuchreihen 'Alexa, die Amazone' und die 'Kaya'-Reiterbücher, sowie 'Wo die Engel Weihnachten feiern' und die von ihr herausgegebene Anthologie 'Gelegenheit macht Liebe'. Zuletzt erschien 'Plötzlich Millionärin - nichts wie weg!'. 2019 moderierte Gaby Hauptmann die Runde 'Talk am See' im SWR, in der sie wöchentlich mit Prominenten und Gästen aus der Region zu aktuellen Themen sprach.
Autorentext
Gaby Hauptmann, geboren 1957 in Trossingen, lebt als freie Journalistin und Autorin in Allensbach am Bodensee. Ihre Romane "Suche impotenten Mann fürs Leben", "Nur ein toter Mann ist ein guter Mann", "Die Lüge im Bett", "Eine Handvoll Männlichkeit", "Die Meute der Erben", "Ein Liebhaber zuviel ist noch zuwenig", "Fünf-Sterne-Kerle inklusive", "Hengstparade", "Yachtfieber", "Ran an den Mann", "Nicht schon wieder al dente", "Rückflug zu verschenken", "Ticket ins Paradies", "Hängepartie", "Liebesnöter", "Zeig mir was Liebe ist", " Die Italienerin, die das ganze Dorf in ihr Bett einlud" und "Scheidung nie - nur Mord!" sind Bestseller und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und erfolgreich verfilmt. Außerdem erschienen die Erzählungsbände "Frauenhand auf Männerpo" und "Das Glück mit den Männern", ihr ganz persönliches Buch "Mehr davon. Vom Leben und der Lust am Leben", das Kinderbuch "Rocky der Racker", die mehrbändigen Jugendbuchreihen "Alexa, die Amazone" und die "Kaya"-Reiterbücher, sowie "Wo die Engel Weihnachten feiern" und die von ihr herausgegebene Anthologie "Gelegenheit macht Liebe". Zuletzt erschien "Plötzlich Millionärin - nichts wie weg!". 2019 moderierte Gaby Hauptmann die Runde "Talk am See" im SWR, in der sie wöchentlich mit Prominenten und Gästen aus der Region zu aktuellen Themen sprach.
Leseprobe
Martina Kempff
Umwege
Ihr Leben war ein einziger Irrtum. Falsche Männer, falscher Beruf, falsche Schuhe. Und jetzt hatte sie auch noch den falschen Zug genommen. Cleo Vivianis warf einen bösen Blick auf die Fenster der Werbeagentur im zweiten Stock und schickte dann das winzige Steinchen hinterher, das schon seit Stunden ihren linken kleinen Zeh malträtiert hatte. Sie hatte sich in der Zeit geirrt. Zwei Stunden Verspätung hatten der Agentur genügt, um die freie Stelle mit einer anderen Kandidatin zu besetzen.
Eine Woche lang hatte Cleo an ihrer Mappe gearbeitet. Acht Stunden hatte die Anreise gedauert. Als sie in der Agentur eingetroffen war, hatte man ihr weder Stuhl noch Kaffee angeboten. Während sie mit gekrümmten Zehen das Steinchen im Schuh umzulagern versucht hatte, war sie von der Sekretärin mit ein paar dürren Worten abgefertigt worden.
Im Internetcafé auf der gegenüberliegenden Straßenseite bestellte sie einen Kaffee und rief ihre E-Mails ab. Jetzt, da sich der Traum von der Festanstellung in der Werbeagentur als ebensolcher erwiesen hatte, durften ihr keine Aufträge durch die Lappen gehen. Bloß nicht wieder aus Versehen ein Angebot als Spam wegklicken!
Der Irrtum bestimmt mein Leben, dachte Cleo. Es hatte achtunddreißig Jahre zuvor ja schon mit einem begonnen. Ihre Eltern, damals gerade erst aus Griechenland nach Lübeck gezogen, sprachen kein Wort Deutsch und waren auf die Übersetzerdienste eines griechischen Studenten in der Nachbarschaft angewiesen. Dieser war ins Stottern geraten, als er seinen Landsleuten die Diagnose des Arztes mitgeteilt hatte: Zoe Vivianis werde nur dieses eine Kind bekommen können, kein weiteres mehr. Aus eigenem Antrieb fügte der junge Grieche einen Satz hinzu: »Der Arzt ist sicher, dass es ein Junge sein wird.«
»Selbstverständlich!«, nickte der werdende Vater.
Als die Geburtshelferin nach dem Kaiserschnitt den Säugling hochhielt, rief die Mutter: »Klaiw!«, und brach in Tränen aus.
Die Geburtshelferin nickte, trug in die Akte den Vornamen Cleo ein und war nicht überrascht, dass auch der Vater wenig später die gleichen Laute von sich gab und ebenfalls herzzerreißend weinte. Gefühlsausbrüche bei Geburten waren normal und im Süden vielleicht ein wenig heftiger, dachte die Hebamme. Sie bedauerte, dem Paar nicht in seiner eigenen Sprache gratulieren zu können. Hätte sie diese aber verstanden, wäre Cleo mit einem anderen Namen durchs Leben gegangen.
Der Ausruf ihrer Mutter bedeutete schlicht »Ich weine!«, und die Tränen galten dem Geschlecht des einzigen Sprösslings, der ihr je vergönnt sein würde. Als wenig später der griechische Student erschien, bat ihn der untröstliche Vater, die mit der Geburt eines Kindes verbundenen Behördengänge zu übernehmen, und unterschrieb tränenblind die entsprechenden Papiere.
Zum Eklat kam es, als die Eltern wenige Tage später dem Studenten mitteilten, das Kind solle zu Ehren der Mutter des Mannes Efrossini genannt werden. Dem Studenten dämmerte die Entstehungsgeschichte des Namens, den er beim Standesamt angegeben hatte. Eilig wies er darauf hin, dass Cleo - mit Epsilon geschrieben - ein ausgezeichneter Name für ein Einzelkind sei, da dies ruhmreich bedeute. Er zitierte Cicero: »Von des Lebens Gütern allen ist der Ruhm das höchste doch, wenn der Leib zu Staub zerfallen, lebt der große Name noch«, und setzte leise hinzu: »Denken Sie an Cleopatra!«
»Sie wird Efrossini heißen!«, schrie der Vater.
»Dieser Name ist in Deutschland nicht zugelassen«, gab der Student zu bedenken, dem vor weiterem Warten in deutschen Amtsstuben graute.
»Was? In Deutschland ist es nicht zugelassen, die eigene Mutter zu ehren? Ich rufe sofort die griechische Botschaft an!« Fluchend verließ er das Gebäude.
»Eigentlich gefällt mir Cleo ganz gut«, sagte Zoe Vivianis. Der Student nickte zustimmend. Er hatte bisher keine griechische Frau get