CHF9.90
Download steht sofort bereit
Blackout, eine ganze Nacht steht in Stockholm alles still. Es herrschen Dunkelheit und Chaos. Die Regierung macht den Cyber-Experten William Sandberg dafür verantwortlich und nimmt ihn fest. Aber William ist ein gebrochener Mann: Seine Tochter ist spurlos verschwunden, und seine obsessive Suche nach ihr droht seine Ehe zu zerstören. Kurz vor dem Blackout erhielt er die mysteriöse E-Mail eines Unbekannten - William begreift sofort, das er fliehen und den Absender dieser Nachricht finden muss, um seine Unschuld zu beweisen. Doch sein Gegner scheint all seine Schritte schon zu kennen ... Nach seinem internationalen Bestseller 'Der Code' der zweite Thriller von Fredrik T. Olsson.
Fredrik T. Olsson, geboren 1969, wuchs an der schwedischen Westküste auf und lebt heute als Schriftsteller und Drehbuchautor in Stockholm. 'Der Code', sein erster Thriller, wurde in mehr als 25 Sprachen übersetzt, Warner Bros. hat sich die Filmrechte gesichert.
Vorwort
Das Internet ist wie ein riesiges Gehirn. Was, wenn es anfängt zu denken?
Autorentext
Fredrik T. Olsson, geboren 1969, wuchs an der schwedischen Westküste auf und lebt heute als Schriftsteller und Drehbuchautor in Stockholm. "Der Code", sein erster Thriller, wurde in mehr als 25 Sprachen übersetzt, Warner Bros. hat sich die Filmrechte gesichert.
Leseprobe
Tage, an denen sich das Leben verändert, beginnen wie alle anderen Tage auch.
Es weckt einen niemand morgens und verkündet einem, dass der heutige Tag ein wenig anstrengend werden könnte und man sich darum eine Extrastulle schmieren und den Kaffee besonders lange genießen sollte, weil es nämlich eine ganze Weile dauern könnte, bis man dazu wieder Gelegenheit hat. Niemand legt seinen Arm um deine Schultern und bereitet dich auf das Kommende vor.
Alles ist so wie immer.
So lange, bis es das nicht mehr ist.
Als die Nachmittagsdämmerung sich an diesem Montag über Stockholm senkte, an diesem 3. Dezember, da wusste niemand, dass die nationale Sicherheitsstufe in aller Verschwiegenheit von »Friedenszeit« auf »erhöhte Gefahr« geändert worden war.
Niemand wusste, dass in dem großen Backsteingebäude im Stadtteil Gärdet Frauen und Männer in Uniformen saßen und das Schlimmste erwarteten.
Und niemand wusste, dass der große Stromausfall, der um exakt sechs Minuten nach vier eintreten sollte, nur der Anfang von etwas viel Größerem war.
Die Männer in dem weißen Lieferwagen auf dem Klarabergsviadukt hatten keine Ahnung, worauf sie warteten.
Das heißt, sie hatten natürlich eine Ahnung, was geschehen sollte, aber sie wussten nicht, auf wen genau sie warteten. Sie wussten nicht, was er machen würde, wen er treffen würde, wie es im Detail aussehen würde. Und sie wussten nicht, warum sie dort warten sollten, und das machte ihnen am allermeisten Sorgen.
Die Stille in dem engen Lieferwagen war beklemmend. Von außen sah der Wagen aus wie jeder beliebige Transporter, was selbstverständlich beabsichtigt war, vor langer Zeit war er wahrscheinlich einmal angeschafft worden, weil das Modell als geräumig und großzügig gegolten hatte. Die Meinung darüber hatte sich im Laufe der Zeit diametral geändert. Jemand hatte einem Stab von Technikern viel zu freie Hand gelassen und ein viel zu hohes Budget gezahlt, und jetzt war der Wagen so vollgestopft mit Monitoren und technischen Geräten, dass er nicht wie ein Arbeitsplatz, sondern vielmehr wie das kostspielig ausstaffierte Jungenzimmer im Haus einer außerordentlich beengt lebenden Familie aussah.
Der Raum hinter der Fahrerkabine war auf ein Minimum beschnitten und mit Regalen bestückt worden, die mit Rechnern und Elektronik gefüllt waren. Reihenweise Maschinen, die bestimmt etwas Wichtiges ermittelten, aber eigentlich die meiste Zeit nur rot und grün blinkten. An einer der Seitenwände hingen zwei Reihen mit Flachbildschirmen, und an die Arbeitsfläche, die sich unter diesen Monitoren erstreckte, zwängten sich vier Männer - mindestens zwei zu viel. Die beiden, die an den Tastaturen saßen, waren nicht derselbe Jahrgang, aber unglücklicherweise dieselbe Gewichtsklasse wie die beiden, die hinter ihnen standen und das Kommando hatten: Der eine war der, den alle »Lassie« nannten, sobald er außer Hörweite war, und der andere war der IT-Experte, sehr schweigsam und hoffentlich älter, als er aussah. Sie standen mit gesenkten Köpfen in dem zu niedrigen Innenraum, Schulter an Schulter. Ihre Blicke klebten an den Monitoren.
Der Ältere sah es als Erster.
Zwei Minuten vor der vereinbarten Zeit.
»Was zum Teufel macht er da?«
Seine Stimme war nicht mehr als ein Ausatmen, aber alle hatten ihn gehört, und als sie begriffen, worauf sich seine Äußerung bezog, da konnten sie es ebenfalls sehen.
Vielleicht war es die Art, wie er sich bewegte. Vielleicht die Angestrengtheit seiner Schritte oder etwas ganz anderes. Was auch immer es war, es sorgte dafür, dass eine Welle der Aufmerksamkeit durch den aufgeheizten Raum zog: dieselbe Wachsamkeit, die einen erfasst, wenn man in der Theaterpause im Augenwinkel eine alte Liebe entdeckt, die man schon seit Jahren nicht mehr gesehen hat, die aber so sehr aus der Menschenmenge heraussticht, dass man seine Augen nicht von ihr