CHF11.90
Download steht sofort bereit
Über Geld spricht man nicht, so heißt es. Frank Bethmann hat das Tabu gebrochen: Der bekannte Fernsehjournalist hat zahlreiche Prominente gefragt, was Geld für sie bedeutet, wie sie damit umgehen und was für sie im Leben wirklich zählt. Und so geben Harald Schmidt und Gunter Gabriel, Sarah Wagenknecht und Jutta Speidel, Birgit Schrowange, Friedrich von Metzler und viele andere in diesem Buch ihre sehr persönlichen Antworten zu einem Thema, das uns alle angeht. Über Geld zu reden heißt über das Leben zu reden: Wir werden Zeugen von traumhaften Gewinnen, aberwitzigen Spekulationen und ruinösen Pleiten - und erfahren so ganz nebenbei, wie Gunter Gabriel seinen Song schrieb: 'Hey Boss, ich brauch mehr Geld ...'
Frank Bethmann ist Fernsehjournalist und Moderator. Von 1997 bis 2008 war er in der Wirtschaftsredaktion des ZDF-Morgenmagazins tätig, seit 2008 gehört er der Börsenredaktion des ZDF an und ist in Moderationen u.a. für das Morgen- und Mittagsmagazin und im heute-journal zu sehen. Als Wirtschaftsexperte des ZDF ist er auch selbst häufig zu Gast bei Podiumsdiskussionen.
Vorwort
»Mit das Gefährlichste ist der eigene Steuerberater.« Harald Schmidt
Autorentext
Frank Bethmann ist Fernsehjournalist und Moderator. Von 1997 bis 2008 war er in der Wirtschaftsredaktion des ZDF-Morgenmagazins tätig, seit 2008 gehört er der Börsenredaktion des ZDF an und ist in Moderationen u.a. für das Morgen- und Mittagsmagazin und im heute-journal zu sehen. Als Wirtschaftsexperte des ZDF ist er auch selbst häufig zu Gast bei Podiumsdiskussionen.
Leseprobe
MARTIN KIND
»Geld ist keine Spielwiese.«
Zur Person:
Martin Kind ist Unternehmer, denkt als Unternehmer. Er mag sachliche, kluge Entscheidungen. Spontanes, unüberlegtes Handeln lehnt er ab. Geldentscheidungen wollen gut durchkalkuliert sein. Aktien sind nicht sein Ding, Immobilien umso mehr. Die beste Investition seines Lebens nennt er aber nach wie vor die in seinen Hörgerätekonzern. »Das war die mit Abstand beste Entscheidung«, sagt er.
Wir Deutschen sind schon ein seltsames Völkchen. Fleißig, zielstrebig und, ja, durchaus wohlhabend. Auch wenn wir uns mit unseren europäischen Nachbarn vergleichen, geht es uns gut. Regelmäßig legt der Deutsche - rein statistisch - mehr als ein Zehntel seines verfügbaren Einkommens zur Seite. In Europa sparen nur die Schweizer, die Luxemburger und die Schweden mehr. Doch jetzt kommt das Merkwürdige: Wir schaffen es nicht, das Ersparte clever anzulegen. Mehr als die Hälfte legt es auf das Sparbuch. Der Rest macht es meist nicht viel besser: Bausparvertrag, Lebensversicherung oder Girokonto heißen die Alternativen. Sicher, erst die Finanzkrise, jetzt die Staatsschuldenkrise haben für eine große Verunsicherung gesorgt. Ein Gefühl hat sich breitgemacht: Wer Rendite sucht, bringt sein schwer Erspartes in Gefahr. Tatsächlich ist es bei den derzeit niedrigen Zinsen unglaublich schwer, sein Geld gut und sicher anzulegen. Keine Frage. Anlegerwissen Fehlanzeige
Doch wahr ist auch - und das macht es so seltsam -, was die Fondsgesellschaft Union Investment alle drei Monate aufs Neue bestätigt, wenn sie das Anlageverhalten der Deutschen hinterfragt: Der Mehrheit der Deutschen fehlt einfach der Wille, sich mit Finanzdingen zu beschäftigen. Keine Lust. Basta. Zu anstrengend. Zu öde. Zu langweilig. Was ich im Vorfeld nicht wusste: In Martin Kind treffe ich jemanden, der das ebenso wenig begreift wie ich. »Vollkommen falsches Denken«, wird es später aus ihm herausplatzen, als wir uns darüber unterhalten. Er sei ein akribischer Arbeiter. »Ich bin detailverliebt. Ich will es immer verstehen.« Es ist für mich auch der Moment in unserem Gespräch, in dem ich begreife, wie der umtriebige Unternehmer tickt. Geld muss immer im Unternehmen arbeiten. Geldanlage bedeutet für ihn, in den Betrieb zu investieren. Selten denkt Kind wirklich als Konsument. Dass der Durchschnittsdeutsche stundenlang Bewertungsportale durchstöbert, Testberichte liest, wenn es um den Kauf eines neuen Smartphones, Notebooks oder intelligenten Fernsehers geht, versteht er daher nicht: »Ich mache es genau umgekehrt, mit der Geldanlage beschäftige ich mich schon sehr genau, aber welchen Fernseher ich brauche, das muss ich nicht selber entscheiden.«
Macht das nun den Unterschied aus, frage ich mich. Akribisch zu arbeiten? Sich mit Geldthemen intensiv auseinanderzusetzen? Anlagemöglichkeiten genau verstehen zu wollen? Was passiert, wenn ich jetzt investiere und mich auf 10, 15 oder gar 20 Jahre festlege? Welche langfristigen Folgen hat es, sich für ein Investment, für eine Anschaffung zu entscheiden und dafür auf andere verzichten zu müssen? Die einfache Frage stellen, wo arbeitet mein Geld wie am besten? Ist dies der Grund, warum manche Leute reich werden und andere nicht? Ja, ein Stück weit ist es genau so, einige können halt besser mit Geld umgehen als andere. Können besser und vor allem schneller antizipieren, wo Chancen sind, Geld zu verdienen. Doch es gehört noch weit mehr dazu: Wesentliches von Unwesentlichem zu trennen. Mut zu unternehmerischen Entscheidungen. Manchmal Nein zu sagen, sich nicht einreden zu lassen, man benötige schon wieder ein neues Auto oder eine neue Küche; sich den Verlockungen des Konsums nicht so leicht zu ergeben. Standhafter zu sein.
Doch wer kann sich schon von den Konsumgelüsten immer ganz frei machen, denke ich im Zug an diesem Morgen. Der Akku meines Handys entlädt sich
Inhalt
Vorwort von Oliver Kahn Warum ich dieses Buch schreibe
Harald Schmidt - "Der Dax macht sehr viel Freude derzeit." Martin Kind - "Geld ist keine Spielwiese." Hellmuth Karasek - "Geld hat etwas mit Auftreten zu tun. Man verdient Geld, wenn man einen etwas größeren Auftritt hat." Gunter Gabriel - "Ich hab zwar über Geld gesungen, hab aber überhaupt kein' Respekt davor." Birgit Schrowange - "Gerade Frauen meiner Generation sind so naiv in Sachen Geld." Sahra Wagenknecht - "Ich würde nie in hohe Schulden gehen, weil es mir zuwider wäre, dann von Banken abhängig zu sein." Friedrich von Metzler und Emmerich Müller - "Uns interessiert die langfristige Rendite mehr als kurzfristige Erfolge." Rainer Voss - "Ich weiß, dass es nicht die Gier ist. Jedenfalls nicht die Gier nach Geld."