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Dieses eBook: 'Dämonenzug' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Ernst Weiß (1882 - 1940) war ein österreichischer Arzt und Schriftsteller. 1928 wurde Weiß vom Land Oberösterreich mit dem Adalbert-Stifter-Preis ausgezeichnet. Weiß debütierte mit seinem Roman Die Galeere. Aus dem Buch: 'Am siebenundzwanzigsten April, am Tage des denkwürdigen Brandes der großen Stadt, abends sechs Uhr wurde die Zelle des Mörders Hodin geöffnet. Hodin hielt seine kranke Hand vor seinen Mund und schien in ihren Anblick versunken. Er saß in einer dunklen Ecke auf dem Fußboden, war in einen kurzen, gelblichgrauen Zwilchkittel gekleidet, hatte die unter diesem Kleidungsstück nackten sechseckigen Knie bis an den Kopf gehoben, die inneren Knorren der ewig zitternden mageren Oberschenkel hielt er angepreßt an die in Muskelwülsten bebenden breiten Schläfen.' Inhalt: Stern der Dämonen Die Verdorrten Franta Zlin Marengo Hodin
Dieses eBook: "Dämonenzug (Vollständige Ausgabe)" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Ernst Weiß (1882 - 1940) war ein österreichischer Arzt und Schriftsteller. 1928 wurde Weiß vom Land Oberösterreich mit dem Adalbert-Stifter-Preis ausgezeichnet. Weiß debütierte mit seinem Roman Die Galeere. Aus dem Buch: "Am siebenundzwanzigsten April, am Tage des denkwürdigen Brandes der großen Stadt, abends sechs Uhr wurde die Zelle des Mörders Hodin geöffnet. Hodin hielt seine kranke Hand vor seinen Mund und schien in ihren Anblick versunken. Er saß in einer dunklen Ecke auf dem Fußboden, war in einen kurzen, gelblichgrauen Zwilchkittel gekleidet, hatte die unter diesem Kleidungsstück nackten sechseckigen Knie bis an den Kopf gehoben, die inneren Knorren der ewig zitternden mageren Oberschenkel hielt er angepreßt an die in Muskelwülsten bebenden breiten Schläfen." Inhalt: Stern der Dämonen Die Verdorrten Franta Zlin Marengo Hodin
Klappentext
Dieses eBook: "Dämonenzug (Vollständige Ausgabe)" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Ernst Weiß (1882 - 1940) war ein österreichischer Arzt und Schriftsteller. 1928 wurde Weiß vom Land Oberösterreich mit dem Adalbert-Stifter-Preis ausgezeichnet. Weiß debütierte mit seinem Roman Die Galeere. Aus dem Buch: "Am siebenundzwanzigsten April, am Tage des denkwürdigen Brandes der großen Stadt, abends sechs Uhr wurde die Zelle des Mörders Hodin geöffnet. Hodin hielt seine kranke Hand vor seinen Mund und schien in ihren Anblick versunken. Er saß in einer dunklen Ecke auf dem Fußboden, war in einen kurzen, gelblichgrauen Zwilchkittel gekleidet, hatte die unter diesem Kleidungsstück nackten sechseckigen Knie bis an den Kopf gehoben, die inneren Knorren der ewig zitternden mageren Oberschenkel hielt er angepreßt an die in Muskelwülsten bebenden breiten Schläfen." Inhalt: Stern der Dämonen Die Verdorrten Franta Zlin Marengo Hodin
Zusammenfassung
Dieses eBook: "Dämonenzug" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Ernst Weiß (1882 - 1940) war ein österreichischer Arzt und Schriftsteller. 1928 wurde Weiß vom Land Oberösterreich mit dem Adalbert-Stifter-Preis ausgezeichnet. Weiß debütierte mit seinem Roman Die Galeere. Aus dem Buch: "Am siebenundzwanzigsten April, am Tage des denkwürdigen Brandes der großen Stadt, abends sechs Uhr wurde die Zelle des Mörders Hodin geöffnet. Hodin hielt seine kranke Hand vor seinen Mund und schien in ihren Anblick versunken. Er saß in einer dunklen Ecke auf dem Fußboden, war in einen kurzen, gelblichgrauen Zwilchkittel gekleidet, hatte die unter diesem Kleidungsstück nackten sechseckigen Knie bis an den Kopf gehoben, die inneren Knorren der ewig zitternden mageren Oberschenkel hielt er angepreßt an die in Muskelwülsten bebenden breiten Schläfen." Inhalt: Stern der Dämonen Die Verdorrten Franta Zlin Marengo Hodin
Leseprobe
Die Verdorrten
Inhaltsverzeichnis
1 Inhaltsverzeichnis
Edgar und Esther kannten einander viele Jahre, bevor sie einander liebten. Sie änderte sich in diesen Jahren nicht sehr: groß, blond, die Haare schwer um den schmalen Kopf, die blauen Augen schiefgestellt, ihr Mund groß oder klein, weich oder hart, kindlich oder verbittert, wie sie eben lebte; an farblosen Regentagen war er anders als an starken, sonnigen.
Er liebte an ihr den schmalen gotischen Bogen ihres Kinnes. Ihr Gesicht konnte er dann zwischen zwei Finger nehmen, leise hin- und herbewegen, und es strömte wie Licht ohne Grenzen. Für Augenblicke war sie das, wovon er träumte: ein Wesen ohne Wissen, umgeben von ewiger Sommerzeit, schwimmend in Duft wie in einer eigenen Welt! Ein Stern, allem Bekannten unbekannt, entfernt von den Tieren, von den Pflanzen, eine starke Gewalt, beide Hände voll von Wollust, etwas Tiefes zum Hineinversinken, dem Schlafe gleich und dem Tod, dem ersehnten, dem gefürchteten.
Das war sie nicht. Sie war ein Mensch aus bürgerlichen Kreisen, ein Herz, noch unberührt, in ihrer Blüte ein junges Mädchen. In ihrer Blöße eine zitternde Braut: das hatte Esther zu geben, das gab sie ihm. 2 Inhaltsverzeichnis
Er wollte sie besitzen, immer zu ihr zurückkehren können. Aber auf die Dauer konnte er mit ihr nicht leben. Er konnte überhaupt nicht dauernd mit Menschen Wand an Wand, Mund an Mund, Brust an Brust leben. Es beengte ihn bis zur Angst des Erstickens: er haßte, er verfluchte alles, was zu nahe um ihn lebte, die schmierige Einrichtung seines kleinen chemischen Laboratoriums, die roten Samtmöbel seines möblierten Zimmers, und ebenso die Geliebte, den Hauch ihres Atems, den etwas vergilbten Einsatz ihres Hemdes, ihr Haar, das er am Tage nachher in seinem Kamm fand oder auf dem Grunde seines Waschbeckens, alles reizte ihn zum Erbrechen, als ziehe es sich durch seinen Hals die Kehle herab. Wie als Kind trieb er sich viel auf steinigen Bergen herum, sprach zu sich, sang stundenlang zu dem Takte seiner Schritte, zu dem Stampfen der Lokomotive, wenn er reiste, zu dem Surren der Zentrifuge in seinem chemischen Laboratorium, während er arbeitete oder umherging.
Er liebte die Freiheit über alles. Aber er liebte auch die Menschen, und zwischen beiden schwankte er. War er verreist, dachte er an Esther in allerinnigster Sehnsucht. Wieder sah er - und die Wehmut jugendlicher Tage kam nie mehr - die rauchige Halle des Fernbahnhofes, das Eisen und gebräunte Glas, die erstickende Schwüle des Wartesaales. In Wehmut preßte sich der kleine Hügel von Esthers unbewehrter Brust an seine Schulter beim Abschied, feucht und schwer umhauchte der sich verdichtende Nebel des Novemberabends ihr sanft fallendes Haar, rührend rauschte es an seinen Lippen vorbei wie eine demütige Liebkosung. Wenn sie gerade verschwinden wollte, fühlte er sie ganz: die holden Brüste, die schräg gleitende Falte von der Schulter abwärts, ihre schmalen, keuschen Hüften, ihren kleinen Fuß, den er oft wie ein Stück warmes Elfenbein zwischen seinen Händen gerollt hatte. Und ihr Duft, unvergeßlich war Esthers Duft zu Anfang ihrer Liebeszeit, scharf und sommerlich zugleich, ein fremdes Aroma, das sie mit ihrer Unschuld dahingab.
So erlebte er, daß nicht nur das Sterbliche am Menschen verwesen konnte, sondern auch das Unsterbliche, die glühende Flamme, der Duft von Seele zu Seele, die letzte, die einzige Wirklichkeit, die, über zwei Säulen wie ein Pfeilerbogen gespannt, unerschütterlich schien für den Blick, aber es nicht war für die Zeit!
An manchen Tagen versagte alles Wollen bei beiden, das Letzte kam nicht, war nicht zu erreichen, mit den Spitzen der Zähne nicht zu erraffen.
Schon vorher hatte er sie nackt gesehen, in der schwankenden Kühle ihre Gestalt am weißen Kachelofen, schon früher…