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Zwei Dinge sind Desiré Rosenkvist von der Stockholmer Polizei sofort klar: Der Brief, den sie in Händen hält, wurde in einem Zustand völliger Verzweiflung und Paranoia geschrieben. Und er enthält Details eines ihrer alten Mordfälle, die nur der Mörder selbst oder eine ihm vertraute Person kennen kann. Desiré kontaktiert Sam, der zusammen mit Molly Blom in den schwedischen Norden aufbricht, um die Verfasserin des Briefs zu finden: Wer ist sie, und warum wendet sie sich an Desiré und Sam? Jemand aber scheint sie um jeden Preis davon abhalten zu wollen, dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Doch das ist nicht Berger und Bloms einziges Problem - denn nach den Enthüllungen ihres letzten Falls werden sie auch vom schwedischen Geheimdienst verfolgt. Und sie wissen nicht einmal, ob sie einander vertrauen können ...
Arne Dahl, geboren 1963, hat mit seinen Kriminalromanen um die Stockholmer A-Gruppe eine der weltweit erfolgreichsten Serien geschaffen. International mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht, verkauften sich allein im deutschsprachigen Raum über zweieinhalb Millionen Bücher. Sein Thriller-Quartett um die Opcop-Gruppe mit den Bänden 'Gier', 'Zorn', 'Neid' und 'Hass' wurde ebenfalls zum Bestseller. Mit 'Sieben minus eins' begann Arne Dahl 2016 furios eine neue Serie um das Ermittlerduo Berger & Blom, dessen Bände jeweils monatelang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste standen. Zusammen mit Simon Beckett wurde er 2018 mit dem Ripper Award geehrt. 'Vier durch vier' ist Berger & Bloms vierter Fall.
»Ein wirklich brillant konstruierter Plot, der selbst den erfahrensten Krimi-Enthusiasten vom Stuhl kippen lässt. Die Gänsehautmomente hören gar nicht mehr auf!« Aftenposten Sam Berger und Molly Blom werden selbst zu Gejagten. In ihrem zweiten Fall müssen die Stockholmer Verbrecherjäger untertauchen. Sie müssen sich verstecken - vor den Geheimdiensten, vor ihrer Vergangenheit, vielleicht auch voreinander. Bis in ihrem Exil im eisig schönen, unerbittlichen Norden plötzlich eine Frau ermordet wird. Ihre Leiche verschwindet, und der Täter lässt nichts als ein Stück Haut mit einer Kleeblattzeichnung zurück. Doch Sam Berger ist schockiert: Er kennt dieses Symbol aus einem alten Fall ... »Wer bereit ist, mit jedem gelesenen Satz einen Schritt tiefer in die furchterregenden Verliese der menschlichen Seele hinabzusteigen, der kommt bei Dahl voll auf seine Kosten.« - Berner Zeitung Arne Dahl ist der Inbegriff des psychologisch komplexen Schwedenkrimis. Düster und genüsslich abgründig konstruiert er spannende Fälle, die mit den Erwartungen der Leser genauso spielen wie mit dem Schicksal der Ermittler. Ein außergewöhnlicher Schauplatz - der hohe Norden Schwedens - verleiht »Sechs mal zwei« darüber hinaus einen ganz besonderen Reiz, dem sich kein Skandinavienfan entziehen kann. »Arne Dahl vereint alles: Verbrechen von globaler Tragweite, intelligente Plots, Hochspannung und literarische Qualität.« - Lars Kepler Mit Preisen, Lob und Bestsellerplätzen gibt sich Arne Dahl nie zufrieden. Seine Romane um das Stockholmer A-Team und die Opcop-Gruppe sind internationale Phänomene und gehören zu den meistgelesenen Krimireihen überhaupt. Mit seiner Reihe um die Ermittler Berger & Blom gelang es Dahl, diesen Erfolg sogar noch zu übertreffen. Gnadenlos, voller Action und überraschender Wendungen: »Sechs mal zwei« ist die perfekte Fortsetzung dieser Erfolgsgeschichte.
Autorentext
Arne Dahl, geboren 1963, hat mit seinen Kriminalromanen um die Stockholmer A-Gruppe eine der weltweit erfolgreichsten Serien geschaffen. International mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht, verkauften sich allein im deutschsprachigen Raum über zweieinhalb Millionen Bücher. Sein Thriller-Quartett um die Opcop-Gruppe mit den Bänden "Gier", "Zorn", "Neid" und "Hass" wurde ebenfalls zum Bestseller. Mit "Sieben minus eins" begann Arne Dahl 2016 furios eine neue Serie um das Ermittlerduo Berger & Blom, dessen Bände jeweils monatelang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste standen. Zusammen mit Simon Beckett wurde er 2018 mit dem Ripper Award geehrt. "Vier durch vier" ist Berger & Bloms vierter Fall.
Leseprobe
2
Donnerstag, 12. November, 14:17
Er hieß Berger. Sam Berger.
Das war alles, was er wusste. Und dass er wegmusste.
Fort von hier.
Er legte die Hand auf das Küchenfenster. Es war so kalt, dass seine Fingerkuppen am Glas haften blieben. Als er die Hand wegriss, blieben einige Hautfetzen hängen.
In der Fensterscheibe sah er sein Spiegelbild. Er formte mit der rechten Hand einen doppelläufigen Revolver.
Dann drückte er ab.
Draußen vor dem Fenster war alles weiß. Die dicke Schneedecke auf dem Feld schien sich bis in die Unendlichkeit zu erstrecken. Doch plötzlich machte Sam Berger in der Ferne eine Bewegung aus, ganz hinten am Horizont. Wenn er die Augen zusammenkniff, konnte er erahnen, dass der lang gestreckte Quader, der sich an der Kante des Ackers entlangbewegte, ein Bus war.
Dorthin musste er.
Offenbar gab es dort eine Straße, die von hier wegführte. Fort von hier.
Die Tür seines Zimmers war zum ersten Mal einen Spalt weit offen geblieben, und er hatte es geschafft, sich genau zur richtigen Zeit hinauszuschleichen, in der Nachmittag-dösigkeit, und dann hatte er die Küche gefunden, in der er, soweit er wusste, noch nie zuvor gewesen war.
Das Küchenpersonal hatte schon alles für den Nachmittagskaffee vorbereitet. Ein paar Thermoskannen standen auf einem Servierwagen neben einer Schüssel voller Zimtschnecken, die mit Frischhaltefolie abgedeckt waren. Neben dem Wagen hingen ein paar weiße Kittel.
Er sah erneut aus dem Fenster und lehnte sich ganz nah an die Scheibe. Die Kälte strahlte auf sein Gesicht ab. Dann sah er an sich hinunter. Unter dem Kleidungsstück, das man unter anderen Umständen für eine bequeme Jogginghose hätte halten können, waren seine Füße nackt. Er bewegte die Zehen, und sogar sie schienen einzusehen, dass er die Straße niemals ohne Schuhe erreichen würde.
Trotzdem musste er fort. Er hatte schon zu viel Zeit hier verbracht.
War zu lange weg gewesen.
Er warf einen Blick in die Vorratskammer. In einer Ecke stand tatsächlich ein Paar Stiefel, und obwohl sie mindestens drei Nummern zu klein waren, zog er sie an. Seine Zehen krümmten sich, aber er konnte damit gehen, vielleicht würde er sogar rennen können.
Als er wieder in die Küche trat, hörte er Stimmen hinter der Tür, die zum Hauptkorridor führte. Sie war geschlossen, das würde aber bestimmt nicht lange so bleiben.
Also riss er alle drei Kittel an sich, die neben dem Servierwagen hingen, und humpelte zur hinteren Tür. Die Schmerzen in den gekrümmten Zehen hielten ihn wach.
Er zog den ersten Kittel an, dann den zweiten, aber als er den dritten über die beiden vorhergehenden ziehen wollte, klangen die Stimmen im Flur plötzlich ganz nah. Vorsichtig drückte er die Türklinke hinunter und schlüpfte in den Seitenflur. Er schloss die Tür hinter sich, so leise er konnte, und hörte, wie die andere Tür zur Küche im selben Augenblick aufgestoßen wurde. Während er den immer dunkler werdenden Flur entlangrannte, zwängte er sich in den dritten Kittel. Wegen der viel zu engen Stiefel wirkte sein normalerweise dynamischer Laufschritt wie das Stampfen zweier riesiger Klumpfüße.
Normalerweise? Es gab kein »normal« mehr. Definitiv keinen normalen Laufschritt. Es kam ihm so vor, als wäre er in einer vollkommen leeren, vollkommen weißen Welt aufgewacht.
In einer Welt ohne Zeichen.
Was sich an Erinnerungen zeigte, war nichts anderes als der Phantomschmerz seiner Seele. Alles war gekappt, als hätte sein Gehirn zielgerichtet jede Spur vernichtet.
Dennoch erinnerte er sich an die Tür, sogar an den Spalt, durch den die Kälte in den Flur drang. Die letzten dunklen Meter.
Er stieß die Tür auf. Der Balkon war groß, geradezu riesig, als gehörte er zu einem königlichen Schloss, aber nur auf einem kleinen Quadra…