Obwohl bereits in der Antike erste Informationen über den Buddhismus in die westliche Welt vordrangen, begann eine ernsthafte philosophische Auseinandersetzung mit diesem im Westen erst in der Neuzeit. Das vom Indologen Hermann Oldenberg im Jahre 1881 herausgegebene Buch "Buddha. Sein Leben, Seine Lehre, Seine Gemeinde" war es gewesen, das die moderne und auf die ältesten Quellen gestützte Buddhismusforschung begründete. Darin ging er auch auf einen bedeutenden Aspekt der Lehre Buddhas ein, der bis in die heutige Zeit hinein die Forschung beschäftigt: die Lehre des anatta (= Pali; Sanskrit: anatman). Ohne deren Kenntnis und Verständnis bleibt einem der richtige Zugang zur gesamten Buddha-Lehre verschlossen. In der vorliegenden Studie arbeitet der Autor das Wesen der frühbuddhistischen Lehre des Nicht-Selbst heraus und hinterfragt, ob ein unveränderliches Selbst nur bloße Illusion ist. Dies tut er auf Basis maßgeblicher Quellen zur Lehre des Buddha sowie einschlägiger Forschungsliteratur. Als eine wichtige Quelle dient ihm eine bis in die heutige Zeit hinein die buddhistische Forschung bestimmende Übersetzung: Das Werk "Die Reden des Buddha - Lehre, Verse, Erzählungen" von Hermann Oldenberg. Diese Quelle und Text-Grundlage basiert auf dem Pali-Kanon des Theravada-Buddhismus, also dem Kanon von Texten, auf dem hauptsächlich unsere heutigen Kenntnisse des frühen Buddhismus fußen. Dabei ist zu beachten, dass es sich bei dieser Lehre um keine reine Philosophie oder Theorie handelt, sondern, wie die ganze Buddha zugeschriebene Lehre, um aufs praktische Leben ausgerichtete Überlegungen, die auf meditativen Erfahrungen beruhen. Zunächst widmet sich der Autor der Problematik der Überlieferung der Lehre Buddhas und der historischen Persönlichkeit Siddhartha Gautama, die hinter der Bezeichnung "Buddha" steht. Anschließend setzt er sich mit der frühbuddhistischen Lehre des Nicht-Selbst auseinander und legt dar, worin die philosophische Bedeutung der Lehre liegen könnte. In diesem Kontext wird er auch auf neueste Erkenntnisse aus der Neuroplastizität, eine noch relativ junge Wissenschaft auf dem Gebiet der Neurowissenschaft, eingehen. Demnach ändert der bewusste Akt, über unsere Gedanken anders nachzudenken, genau jene Schaltkreise im Gehirn, die diese Gedanken hervorrufen. Dies kommt der (früh-)buddhistischen Einsicht nahe, dass sich ein Mensch per Meditation vom Leiden befreien kann, indem er sich von den Gedanken löst, die dieses Leiden verursachen.
Autorentext
Charlie Rutz wurde 1978 in Berlin (Köpenick) geboren. Nach einer Berufsausbildung im Bundesministerium für Wirtschaft entschloss er sich dazu, das Abitur auf dem Zweiten Bildungsweg nachzuholen, um ein Studium aufnehmen zu können. Das Philosophie- und Geschichtsstudium an der Humboldt-Universität zu Berlin schloss er im Jahre 2010 mit dem akademischen Grad Magister Artium erfolgreich ab. In der Zwischenzeit absolvierte er mehrere Studentenjobs, z. B. bei der Entwicklungsorganisation Oxfam. Die Motivation, sich der buddhistischen Thematik des vorliegenden Buches zu widmen, lag für ihn zum einen darin, dass er sich seit längerer Zeit für den Buddhismus zu interessieren begann (vor allem auf die seinen Kern bildenden "Vier edlen Wahrheiten" bezogen). Zum anderen verspürte er den großen Reiz, philosophisches Neuland zu betreten, nachdem er in der Studienzeit fast ausschließlich mit europäischer bzw. abendländischer Philosophie (Stichwort: Eurozentrismus) in Berührung gekommen war.
Klappentext
Obwohl bereits in der Antike erste Informationen über den Buddhismus in die westliche Welt vordrangen, begann eine ernsthafte philosophische Auseinandersetzung mit diesem im Westen erst in der Neuzeit. Das vom Indologen Hermann Oldenberg im Jahre 1881 herausgegebene Buch "Buddha. Sein Leben, Seine Lehre, Seine Gemeinde" war es gewesen, das die moderne und auf die ältesten Quellen gestützte Buddhismusforschung begründete. Darin ging er auch auf einen bedeutenden Aspekt der Lehre Buddhas ein, der bis in die heutige Zeit hinein die Forschung beschäftigt: die Lehre des anatta (= Pali; Sanskrit: anatman). Ohne deren Kenntnis und Verständnis bleibt einem der richtige Zugang zur gesamten Buddha-Lehre verschlossen. In der vorliegenden Studie arbeitet der Autor das Wesen der frühbuddhistischen Lehre des Nicht-Selbst heraus und hinterfragt, ob ein unveränderliches Selbst nur bloße Illusion ist. Dies tut er auf Basis maßgeblicher Quellen zur Lehre des Buddha sowie einschlägiger Forschungsliteratur. Als eine wichtige Quelle dient ihm eine bis in die heutige Zeit hinein die buddhistische Forschung bestimmende Übersetzung: Das Werk "Die Reden des Buddha - Lehre, Verse, Erzählungen" von Hermann Oldenberg. Diese Quelle und Text-Grundlage basiert auf dem Pali-Kanon des Theravada-Buddhismus, also dem Kanon von Texten, auf dem hauptsächlich unsere heutigen Kenntnisse des frühen Buddhismus fußen. Dabei ist zu beachten, dass es sich bei dieser Lehre um keine reine Philosophie oder Theorie handelt, sondern, wie die ganze Buddha zugeschriebene Lehre, um aufs praktische Leben ausgerichtete Überlegungen, die auf meditativen Erfahrungen beruhen. Zunächst widmet sich der Autor der Problematik der Überlieferung der Lehre Buddhas und der historischen Persönlichkeit Siddhartha Gautama, die hinter der Bezeichnung "Buddha" steht. Anschließend setzt er sich mit der frühbuddhistischen Lehre des Nicht-Selbst auseinander und legt dar, worin die philosophische Bedeutung der Lehre liegen könnte. In diesem Kontext wird er auch auf neueste Erkenntnisse aus der Neuroplastizität, eine noch relativ junge Wissenschaft auf dem Gebiet der Neurowissenschaft, eingehen. Demnach ändert der bewusste Akt, über unsere Gedanken anders nachzudenken, genau jene Schaltkreise im Gehirn, die diese Gedanken hervorrufen. Dies kommt der (früh-)buddhistischen Einsicht nahe, dass sich ein Mensch per Meditation vom Leiden befreien kann, indem er sich von den Gedanken löst, die dieses Leiden verursachen.
Zusammenfassung
Obwohl bereits in der Antike erste Informationen uber den Buddhismus in die westliche Welt vordrangen, begann eine ernsthafte philosophische Auseinandersetzung mit diesem im Westen erst in der Neuzeit. Das vom Indologen Hermann Oldenberg im Jahre 1881 herausgegebene Buch Buddha. Sein Leben, Seine Lehre, Seine Gemeinde"e; war es gewesen, das die moderne und auf die altesten Quellen gestutzte Buddhismusforschung begrundete. Darin ging er auch auf einen bedeutenden Aspekt der Lehre Buddhas ein, der bis in die heutige Zeit hinein die Forschung beschaftigt: die Lehre des anatta (= Pali; Sanskrit: anatman). Ohne deren Kenntnis und Verstandnis bleibt einem der richtige Zugang zur gesamten Buddha-Lehre verschlossen. In der vorliegenden Studie arbeitet der Autor das Wesen der fruhbuddhistischen Lehre des Nicht-Selbst heraus und hinterfragt, ob ein unveranderliches Selbst nur bloe Illusion ist. Dies tut er auf Basis mageblicher Quellen zur Lehre des Buddha sowie einschlagiger Forschungsliteratur. Als eine wichtige Quelle dient ihm eine bis in die heutige Zeit hinein die buddhistische Forschung bestimmende Ubersetzung: Das Werk Die Reden des Buddha - Lehre, Verse, Erzahlungen"e; von Hermann Oldenberg. Diese Quelle und Text-Grundlage basiert auf dem Pali-Kanon des Theravada-Buddhismus, also dem Kanon von Texten, auf dem hauptsachlich unsere heutigen Kenntnisse des fruhen Buddhismus fuen. Dabei ist zu beachten, dass es sich bei dieser Lehre um keine reine Philosophie oder Theorie handelt, sondern, wie die ganze Buddha zugeschriebene Lehre, um aufs praktische Leben ausgerichtete Uberlegungen, die auf meditativen Erfahrungen beruhen. Zunachst widmet sich der Autor der Problematik der Uberlieferung der Lehre Buddhas und der historischen Personlichkeit Siddhartha Gautama, die hinter der Bezeichnun…