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'Die Welt hatte sich auf zwei Elemente reduziert: Sand und darüber Himmel.' Fasziniert von der großen Stille, durchstreift der bekannte Abenteurer und Fotograf Bruno Baumann seit zwanzig Jahren gewaltige Naturlandschaften. Die Sand- und Gebirgswüsten der Erde - Sahel, Sahara, Tibesti und Transhimalaja - hat er so intensiv erlebt wie kaum ein anderer Europäer. In der als Todeswüste gefürchteten Takla Makan begab er sich auf historische Spurensuche und stieß dabei auf ein 'Pompeji der Wüste', eine vom Sand verwehte Stadt aus der Zeit der Seidenstraße. In der Gobi schaffte er, was noch niemandem zuvor gelang: ihr sandiges Herzstück mit eigener Kraft zu überwinden.
Bruno Baumann, geboren 1955 in der Steiermark, Ethnologe und Historiker, bereist seit Jahrzehnten den Himalaya und gilt als einer der besten Kenner Tibets und der Wüsten Asiens. 1989 gelang ihm die Durchquerung der Takla-Makan-Wüste zu Fuß, 1994 die Durchquerung der Gobi. Dem legendären Königreich Shang Shung kam er auf die Spur, weil er Quellen folgte, die der wissenschaftlichen Welt suspekt sind. Bruno Baumann lebt als Autor, Fotograf und Filmemacher in München und ist auch durch seine Multivisionsshows einem großen Publikum bekannt. Zuletzt erschienen 'Kailash', 'Karawane ohne Wiederkehr' und 'Der Silberpalast des Garuda'.
»Die Welt hatte sich auf zwei Elemente reduziert: Sand und darüber Himmel.« Fasziniert von der großen Stille, durchstreift der bekannte Abenteurer und Fotograf Bruno Baumann seit zwanzig Jahren gewaltige Naturlandschaften. Die Sand- und Gebirgswüsten der Erde - Sahel, Sahara, Tibesti und Transhimalaja - hat er so intensiv erlebt wie kaum ein anderer Europäer. In der als Todeswüste gefürchteten Takla Makan begab er sich auf historische Spurensuche und stieß dabei auf ein »Pompeji der Wüste«, eine vom Sand verwehte Stadt aus der Zeit der Seidenstraße. In der Gobi schaffte er, was noch niemandem zuvor gelang: ihr sandiges Herzstück mit eigener Kraft zu überwinden.
Vorwort
In der Wüste bist du der einsamste Mensch und der reichste.
Autorentext
Bruno Baumann, geboren 1955 in der Steiermark, Ethnologe und Historiker, bereist seit Jahrzehnten den Himalaya und gilt als einer der besten Kenner Tibets und der Wüsten Asiens. 1989 gelang ihm die Durchquerung der Takla-Makan-Wüste zu Fuß, 1994 die Durchquerung der Gobi. Dem legendären Königreich Shang Shung kam er auf die Spur, weil er Quellen folgte, die der wissenschaftlichen Welt suspekt sind. Bruno Baumann lebt als Autor, Fotograf und Filmemacher in München und ist auch durch seine Multivisionsshows einem großen Publikum bekannt. Zuletzt erschienen "Kailash", "Karawane ohne Wiederkehr" und "Der Silberpalast des Garuda".
Leseprobe
>KAPITEL I Der Wüste begegnen Die Augen und die Wüste fanden zueinander, die Wüste legte sich über die Netzhaut, lief davon, wellte sich näher heran, lag wieder im Aug', stundenlang, tagelang. Immer leerer werden die Augen, immer aufmerksamer, größer, in der einzigen Landschaft, für die Augen gemacht sind. Ingeborg Bachmann Ç Blick von einem der Felstürme im Ennedi über die Wüste, die sich als ein Raum ozeangleicher Weite offenbart - Widerschein meiner Sehnsucht Es war noch dunkel, als ich aus dem Schlafsack kroch. Ringsum im Lager schien alles fest zu schlafen. Selbst die Kamele rührten sich nicht. Mit ihren massigen Leibern, die sich schemenhaft gegen den Sternenhimmel abhoben, wirkten sie wie Schiffe, die im Hafen lagen, um aufgetakelt zu werden. Der Sand war kalt wie Schnee, und mich fröstelte, während ich mit klammen Fingern die Liegematte einrollte. Die wenigen Habseligkeiten waren schnell zusammengepackt. Ich nahm nur das Allernotwendigste mit, gerade so viel, um für eine mehrstündige Wüstenwanderung gerüstet zu sein. Eigentlich wollte ich mit der Karawane gehen, aber jetzt, wo es nur noch weniger Schritte bedurfte, um der Wüste zu begegnen, drängte es mich, allein loszuziehen. Wie lange hatte ich davon geträumt, in die Wüste zu gehen, hatte es mir in meiner Phantasie ausgemalt; nun würden sich zum ersten Mal Vision und Wirklichkeit begegnen. Ohne störenden Tross, so glaubte ich, würde ich die Wüste intensiver erfahren, mich mit allen Sinnen darauf einlassen können. Vielleicht hatte ich letzte Nacht einfach nur von jenem Zaubertrank gekostet, der einen nötigt, unter den Sternen durch die Wüste zu wandern. Stundenlang hatte ich wach gelegen, hatte nichts anderes getan, als in den Sternenhimmel hineinzuschauen. Und ich wurde nicht müde dabei. Wo hatte ich Vergleichbares gesehen? Nicht einmal auf dem Dach der Welt. In der Wüste gibt es keinen Berg, der das Blickfeld begrenzt, nichts, was die Augen daran hindert, von Horizont zu Horizont zu schauen. Über diese Weite spannt sich der Himmel auf, tagsüber von grellem Licht erfüllt und nachts mit Sternen übersät, die wie die Splitter eines zerstäubten göttlichen Spiegels wirken. In der trockenen Wüstenluft, aus der alle Feuchtigkeit entwichen war, erweckten sie in jener Nacht den Anschein, als wären sie um Lichtjahre näher gerückt. Und es waren so viele, dass ich meinte, neben den bekannten Sternbildern immer wieder neue zu entdecken. Jeder Handgriff war Routine: Sturmbekleidung, Sonnenschutz, Kompass und Karte, alles stopfte ich nacheinander in den Rucksack. Schlafsack und Matte blieben bei den Kamellasten zurück. Zuletzt füllte ich meine Wasserbehältnisse ab. Drei Liter. Damit musste ich auskommen. Das war die Menge, die jedem in der Karawane als Tagesration zustand. Dann schulterte ich den Rucksack und zog los. Er fühlte sich nicht schwer an, stellte ich erleichtert fest, sodass er mir auch im weichen Sand nicht zur Last fiele. Vor mir dehnte sich eine flache Steppe aus, die das Mondlicht in ein weiches, seidenes Blau tauchte. Da und dort zeigten sich Sträucher, die sich als dunkle Flecken abhoben. Dann jedoch der radikale Bruch: Sand, kein Grashalm mehr, nichts Lebendiges. Gegen den Horizont zeichneten sich silhouettenartig die gerundeten Formen der Sanddünen ab. Ein ganzer Sternenregen schien auf sie herabzufallen. Immer näher traten die Dünen heran, und bald umzingelten sie mich zu allen Seiten. Anfangs versuchte ich noch, einen möglichst geraden Kurs zu halten, doch rasch wuchsen die Sandgebilde höher und zwangen mir mehr und mehr einen Zickzackweg auf. So gut es ging, bemühte ich mich dabei, den Dünentälern zu folgen. Das sparte nicht nur Kraft, sondern diente auch meiner Sicherheit, denn ich musste darauf achten, dass ich der nachfolgenden Karawane eine erkennbare Spur hinterließ. In diesem Meer der Wanderdünen, wo es keine markanten Geländemerkmale gab, an denen man sich hätte orientieren können, blieb diese Spur die einzige Ver
Inhalt
Inhalt
Der Wüste begegnen
Die Wüstenväter
Wind, Sand und Stille
Takla Makan - Todeswüste voller Leben
Auf alten Wegen der Wüste entgegen
Das Wunder der Wüste
Schätze im Wüstensand
Suche nach der Stadt in der Wüste
Das Buch der tausend Sandgebilde
Die Festung am Mazar-tagh
Durch die Wüste der Wüsten
Der sterbende See
Im Meer ohne Wasser
Tibesti - das große Wunder der Sahara
Die Seen von Ounianga
Wüsten-Odyssee
Sucher in der Wüste
Das Wüstenkloster
Am Brunnen des Lebens
Gobi Solo
Im "Himalaja" des Sandes
Durchgekommen
Literatur