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Wir sind nicht allein! - Brian Greene über unsere Doppelgänger im All
In seinem neuen Buch macht sich Physiker und Bestsellerautor Brian Greene auf die Suche nach der "verborgenen Wirklichkeit" im Universum. Er zeigt, warum vieles dafür spricht, dass wir in den Weiten des Kosmos nicht allein sind, und er beschreibt, welchen Parallelwelten die Astrophysiker auf der Spur sind. Wie keinem Zweiten gelingt es ihm dabei, physikalische Spitzenforschung mit hohem Unterhaltungswert zu verbinden.
Brian Greene hat in Harvard und Oxford studiert und ist seit 1996 Professor für Physik und Mathematik an der Columbia University in New York. Er zählt zu den führenden Forschern auf dem Gebiet der Superstrings und ist im Bereich der Astrophysik ein beliebter TV-Gast und ein weltweit begehrter Redner. Seine Bücher, darunter "Das elegante Universum" (2000) und "Der Stoff, aus dem der Kosmos ist" (2004), sind internationale Bestseller.
Universum dieser Begriff bezeichnet nicht nur den Weltraum, sondern umfasst die Gesamtheit aller Dinge in unserer Welt. Doch was wäre, wenn das Universum doch nicht die gesamte Welt darstellen würde? Wenn es zwei, drei, ja unendlich viele Universen gäbe? Dass die Idee des Multiversums, also mehrerer möglicher Universen, nicht nur Stoff für Science-Fiction-Romane ist, sondern ein wichtiges Forschungsfeld der Physik, das unseren Blick auf die Welt und unser Verständnis der Wirklichkeit verändert, zeigt Brian Greene in seinem Bestseller.
»Brian Greens neues Buch ist ein spannendes Kompendium der Multiversen und Parallelwelten, es erzählt, wie die entsprechenden Theorien entstanden und sich entwickelt haben, auf welche Probleme sie antworten, auch: inwieweit sie sich ergänzen oder ausschließen. (") Eine Reise an die Grenzen der Forschung und des heute Denkbaren: Greene zeigt, wie die Welt, in der wir leben, auf fundamentaler Ebene beschaffen, wie die Wirklichkeit "wirklich" sein könnte " auch wenn das unserer täglichen Erfahrung wiederspricht.«
Autorentext
Brian Greene zählt zu den führenden Physikern auf dem Gebiet der Superstrings. Seit 1990 lehrt er an verschiedenen Universitäten und ist heute Professor für Physik und Mathematik an der Columbia University in New York. Seine Bücher, darunter »Das elegante Universum« (2000), »Der Stoff, aus dem der Kosmos ist« (2004), »Die verborgene Wirklichkeit: Paralleluniversen und die Gesetze des Kosmos« (2012) und »Bis zum Ende der Zeit: Die Geschichte des Kosmos« (2020), sind internationale Bestseller.
Leseprobe
KAPITEL 1
Die Grenzen der Wirklichkeit: Über Parallelwelten
Wäre mein Kinderzimmer nur mit einem einzigen Spiegel ausgestattet gewesen, meine jugendlichen Tagträume hätten ganz anders ausgesehen. Aber es waren zwei. Jeden Morgen, wenn ich den Kleiderschrank öffnete und meine Kleidung herausholen wollte, befand sich der Spiegel in der Schranktür direkt gegenüber dem Wandspiegel, und es entstand eine scheinbar endlose Reihe von Spiegelbildern mit allem, was sich zwischen den Spiegeln befand. Es war faszinierend. Ich genoss den Anblick: Bild um Bild bevölkerte die parallel stehenden Glasflächen, und die Reihe erstreckte sich so weit, wie das Auge reichte. Alle Spiegelbilder schienen sich im Einklang zu bewegen - aber das lag, wie ich bereits wusste, nur an den Beschränkungen unserer Wahrnehmung; schon in jungen Jahren hatte ich davon gehört, dass sich das Licht nicht unendlich schnell bewegt. Vor meinem geistigen Auge betrachtete ich also das Hin und Her des Lichtes. Ein Nicken, eine ausholende Armbewegung flogen zwischen den Spiegeln hin und her, und jedes reflektierte Bild erzeugte das nächste. Manchmal stellte ich mir ein respektloses Ich vor, das sich weigerte, seinen Platz einzunehmen, so dass die gleichmäßige Abfolge unterbrochen war und eine neue Wirklichkeit entstand, die über die nachfolgenden Realitäten bestimmte. Wenn es in der Schule langweilig war, dachte ich manchmal an das Licht, das ich am Morgen ausgesandt hatte und das immer noch endlos zwischen den Spiegeln hin- und hergeworfen wurde; ich gesellte mich zu einem meiner gespiegelten Ichs und trat in eine imaginäre, aus Licht gebaute und von der Fantasie beflügelte Parallelwelt ein.
Natürlich haben Spiegelbilder keinen eigenen Willen. Aber die Höhenflüge meiner jugendlichen Fantasie mit ihren imaginären, parallelen Wirklichkeiten finden ihren Widerhall in einem immer prominenter werdenden Thema der modernen Wissenschaft: der Möglichkeit, dass es jenseits der Welt, die wir kennen, noch andere gibt. Der Frage, wie diese aussehen können, gehe ich in diesem Buch nach, das Sie auf eine Reise mitnimmt, auf der wir uns die wichtigsten wissenschaftlichen Konzepte über Paralleluniversen sorgfältig und durchaus kritisch ansehen werden. Universum und Universen
»Universum« bedeutete früher »alles, was ist«. Alles. Mit allem Drum und Dran. Die Vorstellung von mehr als einem Universum, mehr als allem, erscheint so gesehen wie ein Widerspruch in sich. Aber durch eine ganze Reihe theoretischer Überlegungen wurde die Bedeutung des Begriffs »Universum« nach und nach eingeschränkt. Heute hängt sie vom Zusammenhang ab. Manchmal meint man mit »Universum« immer noch absolut alles. Manchmal aber auch nur diejenigen Gebiete, zu denen Sie und ich prinzipiell Zugang haben könnten. Manchmal wendet man den Begriff auf Bereiche an, die uns jeweils teilweise oder vollständig, vorübergehend oder immer unzugänglich sind; so gebraucht, macht das Wort unser Universum zu einem Element in einer großen, vielleicht sogar unendlich großen Sammlung.
Nachdem das Wort »Universum« seinen allumfassenden Gehalt verloren hatte, traten andere Begriffe an seine Stelle. Sie erfassen die größere Leinwand, auf der die Gesamtheit der Realität möglicherweise gemalt ist. Parallelwelten, Paralleluniversen, multiple Universen, Alternativuniversen oder das Metaversum, Megaversum oder Multiversum - alle diese Wörter bedeuten das Gleiche und schließen nicht nur unser Universum ein, sondern auch ein Spektrum weiterer, die es vielleicht noch gibt.
Ihnen wird auffallen, dass all diese Begriffe ein wenig vage sind. Was macht eine Welt oder ein Universum eigentlich aus? Durch welche Kriterien unterscheiden sich einzelne Regionen eines einzigen Universums von Gebilden, die wir als eigenständige Universen einstufen? Vielleicht werden unsere Kenntnisse über multiple Universen eines