CHF15.90
Download steht sofort bereit
Niemals zuvor waren Lebensmittel in so großer Fülle verfügbar wie heute - und doch wird unsere Ernährung immer eintöniger. Was die Landwirtschaft weltweit unter den Bedingungen industrieller Produktion erzeugt, landet zumeist zu Spottpreisen im Discounter. Was zählt, sind der beste Standort und niedrige Kosten. Der Markt zwingt die Bauern, gegen die Natur zu wirtschaften und deren Belastbarkeitsgrenzen zu überschreiten. Die Autoren sind zu den Brennpunkten der Lebensmittelproduktion gereist: Sie besuchten die Rohstoffbörse in Chicago, Rinderzüchter in Brasilien und Modelle der Selbstversorgung in Afrika. Ihr Fazit: Die Situation ist schlimm, aber nicht hoffnungslos. Trotz wachsender Weltbevölkerung und ungebrochener Profitgier haben sie Beispiele gefunden, wie eine andere Landwirtschaft möglich ist - und zwar ökologisch, gesund und gerecht.
Die preisgekrönte Journalistin Ann-Helen Meyer von Bremen arbeitet v. a. zu den Themen Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt. Ihr besonderes Interesse gilt dem Weg unserer Nahrung vom Acker auf den Teller. Gunnar Rundgren war Präsident der Internationalen Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen IFOAM. Der ehemalige Landwirt gilt weltweit als einer der renommiertesten Befürworter einer ökologisch orientierten Landwirtschaft.
Niemals zuvor waren Lebensmittel in so großer Fülle verfügbar wie heute und doch wird unsere Ernährung immer eintöniger. Was die Landwirtschaft weltweit unter den Bedingungen industrieller Produktion erzeugt, landet zumeist zu Spottpreisen im Discounter. Was zählt, sind der beste Standort und niedrige Kosten. Der Markt zwingt die Bauern, gegen die Natur zu wirtschaften und deren Belastbarkeitsgrenzen zu überschreiten. Die Autoren sind zu den Brennpunkten der Lebensmittelproduktion gereist: Sie besuchten die Rohstoffbörse in Chicago, Rinderzüchter in Brasilien und Modelle der Selbstversorgung in Afrika. Ihr Fazit: Die Situation ist schlimm, aber nicht hoffnungslos. Trotz wachsender Weltbevölkerung und ungebrochener Profitgier haben sie Beispiele gefunden, wie eine andere Landwirtschaft möglich ist und zwar ökologisch, gesund und gerecht.
Autorentext
Die preisgekrönte Journalistin Ann-Helen Meyer von Bremen arbeitet v. a. zu den Themen Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt. Ihr besonderes Interesse gilt dem Weg unserer Nahrung vom Acker auf den Teller. Gunnar Rundgren war Präsident der Internationalen Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen IFOAM. Der ehemalige Landwirt gilt weltweit als einer der renommiertesten Befürworter einer ökologisch orientierten Landwirtschaft.
Leseprobe
Kapitel I
Am Ende des Weges
In den kommenden 40 Jahren muss die Landwirtschaft weitere zwei bis drei Milliarden Menschen mit Nahrung versorgen. Können wir überhaupt so viele Menschen ernähren oder stoßen wir damit an die Grenzen dessen, was die Erde bewältigen kann? Lässt sich das mit ökologischer Landwirtschaft bewerkstelligen? Und werden die Bauern dieser Welt die Herausforderung annehmen? "Mama, wir haben keine Milch mehr", schreit der Junge aus der Küche. "Dann lauf zum Laden und kauf' neue!" So lautet heute die selbstverständliche Antwort. Sind die Lebensmittel alle, kaufen wir neue. Der Supermarkt liegt gleich um die Ecke, hat täglich zwölf Stunden geöffnet und fast immer haben wir Geld zum Einkaufen. So ist es für uns, jedoch nicht für alle Menschen. Eine knappe Milliarde hungert. In 40 Jahren muss die Landwirtschaft weitere zwei bis drei Milliarden Menschen mit Nahrungsmitteln versorgen. Können wir überhaupt so viele Menschen ernähren oder stoßen wir damit an die Grenzen dessen, was die Erde bewältigen kann? Diese Gedanken sind keineswegs neu. Schon 1798 war der britische Nationalökonom Thomas Robert Malthus der Ansicht, dass die Erde überbevölkert sei und ihre Bewohner nicht ernähren könne. Zu der Zeit lebten noch nicht einmal eine Milliarde Menschen auf der Erde. 170 Jahre später, im Jahre 1968, veröffentlichten die Biologen Anne und Paul Ehrlich das Buch The Population Bomb (Die Bevölkerungsbombe) , in dem sie sich mit demselben Thema auseinandersetzen. Damals bevölkerten dreieinhalb Milliarden Menschen die Erde. Heute treibt diese Frage erneut die ganze Welt um. Die industrialisierte Landwirtschaft, die in weiten Teilen der westlichen Welt nach dem Zweiten Weltkrieg entstand und sich später in die Entwicklungsländer ausgebreitet hat, ist nicht zu der Erfolgsgeschichte geworden, die man sich erhofft hatte. Wir haben zwar mehr Nahrungsmittel – tatsächlich stand uns noch nie so viel und so preiswerte Nahrung wie heute zur Verfügung und insgesamt übersteigt die vorhandene Kalorienmenge den Bedarf um das Doppelte –, dennoch leiden fast eine Milliarde Menschen Hunger. Wenn wir dann noch konstatieren, dass eineinhalb Milliarden Menschen übergewichtig sind, wird offensichtlich, dass etwas grundlegend schiefläuft. Es geht also nicht um einen Mangel an Nahrung, sondern vielmehr um einen Mangel an Gerechtigkeit. Die heutige Landwirtschaft ist imstande, eine ausreichend große Menge an Nahrungsmitteln zu produzieren – und doch ist sie für eine Reihe von Umweltproblemen verantwortlich, die so gravierend sind, dass sie unsere zukünftige Lebensmittelversorgung bedrohen. Kein anderer Wirtschaftszweig übt einen so großen Einfluss auf die Natur aus wie die Landwirtschaft, nicht zuletzt deshalb, weil sie auf mehr als einem Drittel der Landfläche der Erde betrieben wird. Die Landwirtschaft ist eine so starke Kraft, dass sie die lebenserhaltenden Kreisläufe der Natur aus dem Takt bringen kann. Wenn wir Flüsse stauen, Feuchtgebiete trockenlegen und die Felder künstlich bewässern, hat das Auswirkungen auf den Wasserkreislauf; wenn wir düngen, verändern wir die weltweiten Stoffkreisläufe von Phosphor, Stickstoff und Kalium. Wenn wir die Äcker pflügen oder zu viele Tiere in labilen Regionen weiden lassen, stören wir das natürliche Gleichgewicht der Natur. Wir behindern die Neubildung von wertvollem Boden und verlieren mit dem Humus die Grundlage der Fruchtbarkeit. Die Landwirtschaft hat sogar Einfluss auf Wetter und Klima, denn sie gilt als einer der großen Verursacher des Treibhause
Inhalt
1;Foodmonopoly;1
2;INHALT;5
3;Vorworte;7
3.1;Für Ökolandbau gibt es keine Alternative;7
3.2;Es ist möglich!;10
4;Kapitel I - Am Ende des Weges;17
5;Kapitel II - Eine Reise durch Roundup-Ready-Land;35
6;Kapitel III - Rinder, Schweiß und Soja;67
7;Kapitel IV - Die Wahl zwischen Mais und Armut;97
8;Kapitel V - Wenn die Kuh auf der Autobahn weidet;127
9;Kapitel VI - Der letzte Bauer knipst das Licht aus;151
10;Kapitel VII - Die Diktatur des Geldes;177
11;Kapitel VIII - Nähren oder verzehren?;201
12;Kapitel IX - Ein Blick in den Kühl-schrank der Zukunft;223