Zugänge zum Text

In diesem Sammelband wird der Text als genuin interdisziplinäres Phänomen aus unterschiedlichen Perspektiven untersucht. Dabei werden textlinguistische Methoden mit grammatischen, pragmalinguistischen, lexikologischen, didaktischen, sprachhistorischen, sprachkontrastiven, sprachkognitiven etc. bereichert. Hinzu kommen literatur- und rechtswissenschaftliche Herangehensweisen.

Textbezogene Forschungsfragen werden im Spannungsfeld von unterschiedlichen sprachwissenschaftlichen Teildisziplinen, wie z. B. Grammatik, Pragmalinguistik, kognitive Linguistik, Lexikologie, Sprachgeschichte, Kontrastive Linguistik, Kontrastive Textologie, Text- und Diskurslinguistik, Textdidaktik, Bildlinguistik und Übersetzungstheorien in den einzelnen Beiträgen dieses Bandes behandelt und diskutiert. Eine solche Ausrichtung bedeutet bereits innerhalb der Sprachwissenschaft eine gegenseitige interdisziplinäre Bereicherung, welche durch das Heranziehen der germanistischen Literaturwissenschaft und der Rechtswissenschaft an die Diskussion um diverse Text-Fragen für die moderne Textforschung nur von Gewinn sein kann. Demzufolge sind hier über das engere sprachwissenschaftliche Fachgebiet hinaus literatur- und rechtswissenschaftliche Beiträge ebenfalls vertreten.

Autorentext

Péter Bassola, DSc an der Ungarischen Akademie der Wissenschaften in Budapest, Professor am Institut für Germanistik der Universität Szeged (Ungarn). Ewa Drewnowska-Vargáné, Habilitation an der Universität Szeged (Ungarn), ebenfalls dort Dozentin am Institut für Germanistik. Tamás Kispál, Promotion an der Universität Szeged (Ungarn), ebenfalls dort tätig am Institut für Germanistik. János Németh, Promotion an der Universität Szeged (Ungarn), am Institut für Germanistik der Universität Veszprém und als Freiberufler tätig. György Scheibl, Promotion an der Universität Szeged (Ungarn), ebenfalls dort Dozent am Institut für Germanistik.

Zusammenfassung
«Das im Vorwort des Sammelbandes angekündigte Anliegen, interdisziplinäre und multimodale Zugänge zum Phänomen Text darzustellen, ist den Herausgebern vollkommen gelungen. Die breite Palette der angesprochenen Thematik sowie zahlreiche methodologische Ansätze, die in dem Band präsentiert wurden, können inspirierend und anregend für andere Forscher wirken. [...] Der Band kann daher als eine Art Wegweiser für Textlinguisten verstanden werden, als Wegweiser auf der Suche nach neuen Forschungsfeldern und -perspektiven, neuen Methoden und Zugängen zum Text.» (Joanna Szczek, tekst i dyskurs / Text und Diskurs 7, 2014)

Inhalt
Inhalt: Péter Bassola: Nominale Satelliten an der Leine. Nominalphrasen-, Satz- und Textbereich Árpád Bernáth: Die Linguistik des Textes in der Poetik von Aristoteles Erzsébet Drahota-Szabó: Realien und Intertextualität Ewa Drewnowska-Vargáné: Argumentative Topoi in einem mehrsprachigen Pressediskurs Hans-Werner Eroms: Fraktale Texte. Selbstähnliche Texte als Bausteine Ilona Feld-Knapp: Textkompetenzen beim Lehren und Lernen von modernen Fremdsprachen Olaf Gätje: Copy-and-Paste - Oder einige Überlegungen zur Multimodalität softwaregestützter Schülerpräsentation in der gymnasialen Oberstufe Zsuzsanna Iványi: Der gesprochene Text. Das öffentliche Rundfunkgespräch als interaktive Konstitution der Wirklichkeit Péter Kappel: Satzintegration in neuhochdeutschen Texten. Zum Schnittstellencharakter der Integration vorangestellter Adverbialsätze Tamás Kispál: Kaffee oder Tee? Textkorpusbasierte Kollokationsforschung und ihre Realisierung in der Lernerlexikographie Nina-Maria Klug: Framesemantik als Basis textsemiotischer Analyse Michail L. Kotin: Makrolinguistik. Möglichkeiten und Grenzen der Theoriebildung bei der Text- bzw. Diskurslinguistik Hartmut E. H. Lenk: Ermittlung von Textillokutionen beim Zeitungskommentar durch Mutter- und Fremdsprachler(innen) Heinz-Helmut Lüger: Persuasion und politische Kommunikation. Zwischen Anpassung und «seriöser Radikalität» in NPD-Redetexten Orsolya Rauzs: Aggregative Negation bei negativ-implikativen Satzregentien in neuhochdeutschen Texten Paul Reszke: Vom Text zum einzelnen Wort. Ein umgekehrter' Blick auf die Diskursanalyse am Beispiel der deutschen Berichterstattung zu Schulamokläufen Ágnes Sántáné-Túri: Substantivvalenz auf Textebene. Vorüberlegungen zu einer empirischen Untersuchung György Scheibl: Lexikalische Determination vs. kontextuelle Spezifikation. Sprachkontrastive und -typologische Perspektivierung eines nominalen Klassifikationssystems Roberta V. Rada: Die Sortenhaftigkeit von Texten im Spiegel der stilistisch motivierten Abweichungen vom Textmuster Gisela Zifonun: Text und Grammatik - Allianz oder Mesalliance? Gerhard Stickel: Einleitung zum Podiumsgespräch über «Zugänge zum Text» Károly Csúri: Literarische Kohärenz Magdolna Orosz: An der Schnittstelle von Texten. Intertextualität und Textanalyse Krisztina Karsai/Zsolt Szomora: «gesetzt, verordnet, vereinbart, gefordert, erörtert, erläutert und entschieden» Zugänge zu Rechtstexten (mit strafrechtlichen Schwerpunkten).