Die Silberne

Sine, eine ältere Frau mit jenischen Wurzeln, führt ein hart erkämpftes, eigenständiges Leben hoch oben am Berg. Sie lebt nah an der Natur, kennt sich mit Düften, Harzen, Kräutern und Heilpflanzen aus, aber auch mit dem Wesen der Tiere: Von der Silbernen, einer Blindschleiche, wird sie beschützt. Doch die Selbstverständlichkeit ihrer Existenz wird jäh in Frage gestellt, als in der Nacht des Blutmondes ein ungebetener Gast auftaucht, der sich für längere Zeit bei ihr einnistet. Trotz aller Unterschiede nähern sich Sine und ihr Gast einander ganz langsam an. Zwischen ihnen entwickelt sich ein merkwürdiges Spiel von Verlangen und Ablehnung. Echos aus Sines Vergangenheit wechseln sich in rascher Folge mit Szenen aus dem Zusammenleben mit ihrem Gast ab, bis die Grenzen von Fantasie und Wirklichkeit verschwimmen. Ein eigenwilliger Roman in einer lyrischen, mit mystischen Bildern aufgeladenen Sprache.

Autorentext
Regula Caviezel (*1951) wuchs mit vier Geschwistern auf einem Bauernhof im Kanton Thurgau auf. Ihre Kindheit war aber nicht nur von bäuerlicher Arbeit, sondern auch vom Kennenlernen der schönen Künste geprägt. So besuchte sie bereits damals Konzerte, Vernissagen von Künstlern und las in der 3. Sekundarklasse u. a. Puschkin und Tolstoi. Nach der Sekundarschule absolvierte sie das bäuerliche Haushaltlehrjahr und das Kindergartenseminar, verheiratete sich dann nach Urmein am Heinzenberg GR, wo sie mit ihrem Mann bis heute als Bergbäuerin lebt und drei Kinder grossgezogen hat. Sie beschäftigt sich autodidaktisch mit dem Bildweben, der Malerei, dem Querflötenspiel - und mit dem Schreiben. Daneben interessiert sie sich für die Lehre des Paracelsus, Heilkräuter usw. Bisherige Publikationen: Erzählband «Gletscherströme» im Südostschweizverlag, 2013; Bilderbuch «Lina und das Geheimnis der Hopi-Indianer» im Verlag Linard Bardill, 2013.