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St. Urbanus darf als besonders spannungsgeladener und aussagekräftiger Erinnerungsort gelten. Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit zum Frauenstift Essen gehörend, wurde hier früh eine Kirche erbaut. Die Skulptur des Patrons, ein herausragendes Kunstwerk aus einer Blütezeit der Kirche im 14. Jahrhundert, wird noch heute verehrt und bei Prozessionen mitgeführt. Im 19. Jahrhundert hat die Kirche auf die dramatischen Umstände reagiert, die mit dem immensen Bevölkerungszuwachs verbunden waren: Der spätgotische Choranbau der Kirche wurde abgerissen, um diese mit einem Neubau erheblich zu vergrößern; gleichzeitig erhielt St. Urbanus eine bedeutende Neuausstattung. Heute ist die Kirche Gotteshaus und Kulturdenkmal eigenen Typs: Sie erinnert an Mittelalter und Vormoderne, zugleich aber auch an die dramatischen Vorgänge der Industrialisierung des 19. und 20. Jahrhunderts, die aus dem kleinen Dorf eine gigantische Industrieansiedlung um die Zeche 'Hansa' mit angeschlossener Kokerei werden ließen.
Autorentext
Thomas Schilp, Prof. Dr. Geboren 1953 in Friedberg. Studium: Geschichtswissenschaft, Germanistik und Politikwissenschaft in Marburg; Archivschule Marburg. Stellvertretender Leiter des Stadtarchivs Dortmund, apl. Professor für mittelalterliche Geschichte an der Universität Duisburg-Essen. Forschungsschwerpunkte: Memoria, religiöse Frauengemeinschaften, Stift Essen, Stadt Dortmund. Mitherausgeber der Reihen 'Dortmunder Mittelalter-Forschungen' www.fb16.uni-dortmund.de/kunst/cms/mittelalterforschungen und 'Dortmunder Exkursionen zur Geschichte und Kultur' www.fb16.uni-dortmund.de/kunst/cms/dortmunderexkursionen www.uni-due.de/geschichte/personal.php?SHOW=one&ID=125 Bücher im Verlag für Regionalgeschichte: Der Berswordt-Meister und die Dortmunder Malerei um 1400. Stadtkultur im Spätmittelalter, 2002 Dortmund und Conrad von Soest im spätmittelalterlichen Europa, 2004 Städtische Repräsentation. St. Reinoldi und das Rathaus als Schauplätze des Dortmunder Mittelalters, 2005 Stadtführer Dortmund im Mittelalter, 2. Auflage 2006 Ferne Welten - Freie Stadt. Dortmund im Mittelalter, 2006 Die Dortmunder Dominikaner und die Propsteikirche als Erinnerungsort, 2006 Mittelalter und Industrialisierung. St. Urbanus in Huckarde, 2009 . mit Gold und Seide reich verziert. Ein mittelalterliches Reliquiar aus Dortmund-Barop, 2009 St. Johannes in Brechten als Erinnerungsort des Ruhrgebiets, 2011 Dortmund als Hansestadt. Fernhandel und Kulturtransfer, 2012 Barbara Welzel, Prof. Dr. Geboren 1961. Studium: Kunstgeschichte, Philosophie und Musikwissenschaft in Bochum und Berlin. Professorin für Kunstgeschichte an der Technischen Universität Dortmund, Prorektorin. Forschungsschwerpunke: niederländische Kunstgeschichte, Hofkultur, Sammlungsgeschiche, Kunstgeschichte Dortmunds. Mitherausgeberin der Reihen 'Dortmunder Mittelalter-Forschungen' www.fb16.uni-dortmund.de/kunst/cms/mittelalterforschungen und 'Dortmunder Exkursionen zur Geschichte und Kultur' www.fb16.uni-dortmund.de/kunst/cms/dortmunderexkursionen www.fb16.uni-dortmund.de/kunst/cms/welzel.html Bücher im Verlag für Regionalgeschichte: Das 'Goldene Wunder' in der Dortmunder Petrikirche. Bildgebrauch und Bildproduktion im Mittelalter, 2. Auflage 2004 Dortmund und Conrad von Soest im spätmittelalterlichen Europa, 2004 Städtische Repräsentation. St. Reinoldi und das Rathaus als Schauplätze des Dortmunder Mittelalters, 2005 Stadtführer Dortmund im Mittelalter, 2. Auflage 2006 Ferne Welten - Freie Stadt. Dortmund im Mittelalter, 2006 Altes Gold in neuer Pracht. Das 'Goldene Wunder' in der Dortmunder St. Petri-Kirche, 2006 Die Dortmunder Dominikaner und die Propsteikirche als Erinnerungsort, 2006 Dortmund entdecken. Schätze und Geschichten aus dem Mittelalter, 2. Auflage 2009 Mittelalter und Industrialisierung. St. Urbanus in Huckarde, 2009 Die St.-Johann-Baptist-Kirche in Dortmund-Brechten, Bielefeld 2009 St. Johannes in Brechten als Erinnerungsort des Ruhrgebiets, 2011 Dortmund als Hansestadt. Fernhandel und Kulturtransfer, 2012
Inhalt
Vorwort 9 Erinnerungsorte: Von der Reichweite eines Forschungsansatzes im Strukturwandel Otto Gerhard Oexle 'Erinnerungsorte' eine historische Fragestellung und was sie uns sehen lässt 17 Barbara Welzel St. Urbanus in Huckarde als Erinnerungsort: Annäherung 1 39 Thomas Schilp St. Urbanus in Huckarde als Erinnerungsort: Annäherung 2 51 Michael Ortwald 'Du, Herr, gibst mir das Erbe und füllst mir den Becher' (Ps 16,5) Heute Kirche sein auf historischem Boden 57 Karl Schlögel Transformationen des städtischen Raumes Die postsozialistischen Metropolen 65 Ortsgeschichte im Kontext Thomas Schilp Huckarde eine dörfliche Siedlung unter der Herrschaft des Frauenstifts Essen im Mittelalter 77 Wilhelm Janssen Huckarde von der mittelalterlichen Kapellen- zur neuzeitlichen Pfarrgemeinde Kirchenorganisation und Gemeindeleben 91 Roland Pieper Zeitensprung Zur Architektur von St. Urbanus in Huckarde 103 Claus Peter Stationen westfälischer Glockengeschichte in St. Urbanus zu Huckarde 125 Christoph Stiegemann Weil nichts bleibt, wie es war. Die mittelalterliche Skulptur in der katholischen Pfarrkirche St. Urbanus zu Huckarde 141 Karl Lauschke Industrialisierung und Stadtentwicklung: Huckarde um 1900 157 Klaus Tenfelde Religion und Religiosität der Arbeiter im Ruhrgebiet 167 Die Kanzel Thomas Ruster Die Predigt im Mittelalter ein paradoxes Medienereignis 197 Michael Stegemann 'Verkehrte Welt' Mess-Parodien des Mittelalters 211 Birgit Franke und Barbara Welzel Die 'Verkehrte Welt' und ihre Regeln Die Kanzel in Huckarde 217 Dokumentation 240 Doppeltes Erbe: Das Mittelalter im 19. Jahrhundert heute Nils Büttner Das deutsche Mittelalter in Bild- und Bildungswelten des 19. Jahrhunderts 291 Thomas Parent Sakralbauten als historische Quellen zur Industriegeschichte Dortmunds und des Ruhrgebiets 309 Hiltrud Westermann-Angerhausen Mikroarchitektur als Erinnerungsspeicher Das Ziborium von Huckarde 335 Birgitt Borkopp-Restle Im Geiste des Mittelalters Die textile Ausstattung von St. Urbanus in Huckarde 349