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Der Begriff »Menschenwürde« ist in den vergangenen Jahrzehnten weltweit zu einem Brennpunkt der bioethischen Debatte geworden. Angestoßen durch den rasanten Fortschritt der medizinischen Forschung und die sich daraus ergebenden Probleme hat sich eine umfangreiche gesellschaftliche Kontroverse über die moralische Akzeptabilität vieler neuartiger medizinischer Technologien entwickelt. Dieser Diskussion widmet sich das interdisziplinäre Handbuch, das von einer Forschungsgruppe am Zentrum für internationale Forschung (ZiF) in Bielefeld erarbeitet worden ist.
Autorentext
PD Dr. med. Felix Thiele, M.Sc., ist seit 1999 Stellvertretender Direktor der Europäischen Akademie. Er studierte Medizin in Hamburg und Heidelberg und wurde an der Universität Heidelberg mit einer experimentellen Arbeit über Bluthochdruck promoviert. Darüber hinaus erlangte er an der London School of Economics den Grad eines Master of Science in Philosophy and History of Science. An der Akademie war er unter anderem Leiter der Nachwuchsgruppe »Pharming. Gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere als Arzneimittel-Produktionsstätten der Zukunft?« und ist Mitglied der Studiengruppe »Interdisziplinäre Forschung und transdisziplinäre Geltungsansprüche«. Von 2002 bis 2007 war er Mitglied der Jungen Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. 2009 habilitierte er sich im Fachbereich Geisteswissenschaften (Institut für Philosophie) der Universität Duisburg-Essen. 2009/2010 war er Fellow und Ko-Leiter der Forschungsgruppe »Herausforderungen für Menschenbild und Menschenwürde durch neuere Entwicklungen der Medizintechnik« am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF), Universität Bielefeld. 2010-2013 ist er Koordinator des EU-Projektes »Development of novel nanotechnology based diagnostic systems for Rheumatoid Arthritis and Osteoarthritis«; zusätzlich Leiter des Arbeitspakets »Ethical, Legal, and Social Aspects, Technology Assessment«. 2008-2011 war er Mitglied der Arbeitsgruppe »Clinical Research in vulnerable populations« (Gemeinsame interdisziplinäre Arbeitsgruppe der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Europäischen Akademie). Sein Forschungsgebiet ist die Bioethik: er arbeitet u.a. zur Tierethik, zur Forschungsethik und zur Ethik der Gentechnologie. Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf habilitierte sich 1996 in Tübingen mit einer Arbeit über die Abgrenzung von Tatsachenaussagen und Werturteilen am Beispiel des Betrugstatbestands. 1997 wurde zum Professor für Strafrecht und Nebengebiete in Konstanz ernannt. Seit 2001 ist Hilgendorf Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtstheorie, Informationsrecht und Rechtsinformatik an der Universität Würzburg. Zu seinen Hauptarbeitsgebieten gehört das Medizinstrafrecht, das Computer- und Internetstrafrecht sowie die juristische Grundlagenforschung. Weitere Hinweise sind zu finden unter www.rechtstheorie.de.
Klappentext
Dieses Handbuch ist im Rahmen einer interdisziplinär und international zusammengesetzten Forschungsgruppe am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZIF) in Bielefeld zu dem Thema »Herausforderungen für Menschenwürde und Menschenbild durch neuere Entwicklungen der Medizintechnik« erarbeitet worden. Die Autorinnen und Autoren zeigen, welche Bedeutung der Begriff der Menschenwürde im Bereich der Medizin hat bzw. haben könnte - insbesondere für Medizinethik und -recht. In Teil A. wird zunächst eine theoretische Grundlegung des Menschenwürdebegriffs aus den Perspektiven unterschiedlicher Disziplinen entwickelt. Teil B. zeigt die Möglichkeiten der Anwendung des Menschenwürdebegriffs auf die gleichsam klassischen Fragen der Medizinethik und des Medizinrechts, einschließlich seiner Bezüge zur medizinischen Praxis. Teil C. erweitert die Perspektive um neuere Entwicklungen des medizintechnischen Fortschritts und die hiermit zusammenhängenden möglichen Anwendungsbereiche des Menschenwürdegedankens.
Zusammenfassung
»Was die drei Herausgeber [...] hier vorgelegt haben, ist ein Werk der Superlative, das nicht nur im deutschsprachigen Raum konkurrenzlos dasteht [...] Es ist zu hoffen, dass das hier besprochene Handbuch mit seinen unvergleichlichen, für die tägliche Praxis in hohem Maße nutzbringenden Inhalten eine weite Leserschaft erreichen wird.« Prof. Dr. Jens C. Türp, in: Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 70 (5) 2015
»Das Handbuch ist ein wertvolles Hilfsmittel für reflektierte verantwortungsvolle Arbeit in der Medizin, aber auch für Professionelle anderer Handlungsfelder (Soziale Arbeit, Heilpädagogik, Elementarpädagogik, Gesundheitswissenschaft, Pflegewissenschaft). Es gestattet einen schnellen Überblick zu einzelnen speziellen Themen und führt gleichzeitig in Grundlagen der normativen Disskusion ein. Besonders hervorzuheben ist, dass das Handbuch deutlich werden lässt, welchen fundamentalen Stellenwert die normativen Grundfragen innerhalb einzelner Handlungswissenschaften haben.« Prof. Dr. Anton Schlittmaier, auf: Socialnet, online 25.06.2014
»An diesem Buch kann niemand vorbeigehen, der künftig über Medizinethik, über Menschenwürde oder über beides forschen will. Wer es dennoch tut, begeht einen Kunstfehler.« Dr. iur. Dr. phil. Paul Tiedemann, in: Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie, Bd. 100, 1/2014
»Insgesamt haben die Herausgeber und die Verfasser ein reiches Kompendium vorgelegt, das insbesondere durch seinen interdisziplinären Ansatz und damit durch die Weite des Blickfeldes besticht. Dadurch erweist sich das Werk als eine Fundgrunbe, die es in dieser Weise bislang nicht gegeben hat.« Prof. Dr. Andreas Spickhoff, in: Deutsches Verwaltungsblatt, 1/2014
»Das [...] Referenzwerk ist das Ergebnis mehrjähriger Arbeit interdisziplinärer Gruppen und vereint in 50 Kapiteln einige der filigransten Denker, die Deutschland auf diesem Gebiet derzeit aufzubieten hat.« Steffen Rosahl, in: Deutsches Ärzteblatt, 40/2013
»Das interdisziplinäre Handbuch 'Menschenwürde und Medizin' ist in seinem Umfang eine außerordentliche Leistung, welches das Thema aus unterschiedlichen Disziplinen betrachtet. Es wird für lange Zeit ein Standardwerk sein.« Stephan Hadraschek, auf: www.sargsplitter.de, online 30.07.2013
Inhalt
A. Grundlagen der Menschenwürde-Diskussion Felix Thiele Einführung in Teil A. I. Menschenwürde aus philosophisch-ethischer Perspektive Ralf Stoecker und Christian Neuhäuser Erläuterungen der Menschenwürde aus ihrem Würdecharakter Markus Rothhaar Menschenwürde qua Autonomie und Anerkennung: Kant und Fichte Marcus Düwell Fähigkeiten Rechte Menschenwürde. Ethische Begründung und anthropologische Dimensionen der Menschenwürde bei Martha Nussbaum und Alan Gewirth Micha H. Werner Menschenwürde und Diskursethik Natalia Petrillo Phänomenologische Ansätze zur Menschenwürde Dieter Birnbacher Menschenwürde-Skepsis II. Menschenwürde aus rechtsphilosophischer und juristischer Sicht Georg Lohmann Menschenwürde als »Basis« von Menschenrechten Eric Hilgendorf Konzeptionen des »Menschenbilds« und das Recht Jan C. Joerden Menschenwürde als juridischer Begriff Stephan Kirste Menschenwürde in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts Frank Saliger Menschenwürde und Verfahren Brian Valerius Menschenwürde im internationalen Recht III. Menschenwürde aus religiöser und interkultureller Perspektive Ulrich H. J. Körtner Menschenwürde im Christentum aus evangelischer Sicht Dietmar Mieth Menschenwürde im Christentum aus katholischer Sicht Altan Heper Menschenwürde, Islam und bioethische Fragen Jan-Christoph Marschelke Grundbegriffe der interkulturellen Theorie und der Begriff der Menschenwürde IV. Menschenwürde aus gesellschafts- und kulturwissens…