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Als ethisch und naturwissenschaftlich engagierter Arzt und Wissenschaftler war Maximilian Bircher-Benner stets und unerschrocken auf der Suche nach der Wahrheit. Schon am Anfang des 20. Jahrhunderts erkannte er, was heute offensichtlich geworden ist: Die WHO-Statistiken zeigen, dass in allen Ländern, in denen unsere moderne Medizin praktiziert wird, alle häufigen Krankheiten weder verhütet, noch geheilt werden. Immer mehr Menschen leiden trotz eines immensen Aufwandes im Gesundheitswesen, immer früher in ihrem Leben an Adipositas, Diabetes, Bluthochdruck, Arteriosklerose mit Herzinfarkt oder Hirnschlag, an chronischen Magen-Darm Krankheiten, Allergien, Asthma bronchiale, Leber-Gallenkrankheiten, Hautkrankheiten, Arthrose und Arthritis usw. bis hin zum Krebs. Dies zeigt, dass ein Missverständnis bestehen muss zwischen unserem aktuellen medizinisch-wissenschaftlichen Paradigma und der Biologie des Menschen. Die Menschen erfahren nicht, warum sie krank geworden sind. Die Ursachen werden meist nicht angegangen.
Dieses Buch dieses genialen Arztes und Pioniers einer wissenschaftlich fundierten Naturheilkunde, der in seiner Klinik tausenden Menschen aus der ganzen Welt zur Heilung ihrer chronischen Leiden verholfen hat, die als unheilbar gegolten hatten, ist hochaktuell. Es zeigt den biographischen Weg vom gut ausgebildeten Mediziner zumneuen Arzt , der in der täglichen Praxis und Therapie seiner Patienten eine ganz neue ganzheitliche Sicht des Menschen, seiner Biologie und seiner Seele erkannt hat, eine geniale Sichtweise, die den Ausweg aus der Sackgasse in der sich unsere moderne Medizin und unser Gesundheitssystem heute befindet, aufzeigt
Vorwort
Vorwort zur Neuauflage 2014 Als Maximilian Bircher-Benner dieses bedeutende Werk niederschrieb, lagen vier Jahrzehnte ärztlichen Schaffens hinter ihm, in denen er das Leiden und die Biographie Zehntausender erfahren und verinnerlicht hatte und sie auf ihrem Weg zur Heilung angeleitet und begleitet hatte. Mit wissenschaftlichem Scharfsinn und einer aussergewöhnlichen Fähigkeit, unabhängig von vorgegebenen Meinungen zu denken, war er stets auf der Suche nach der Wahrheit. Die seltene Gabe, seine Patienten sowohl mit Intuition und Einfühlung, als auch mit genialer intellektueller Klarheit zu erfassen, machten ihn zu einem grossen Arzt und Pionier wissenschaftlich fundierter Naturheilkunde. Unsere moderne Medizin versteht Krankheitssymptome als Feind, den es zu bekämpfen gilt. Die medizinischen Diagnosen sind in aller Regel ein reiner Symptomenbeschrieb. Von da aus geht der Weg der Weg meist direkt zu den Medikamenten, wenn nicht zur Chirurgie. Genau wie vor 70 Jahren, als Bircher-Benner dieses Buch geschrieben hat, wissen auch heute die Patienten, die zu uns in die Behandlung kommen nicht, warum sie krank geworden sind, denn die gemeinsame Suche nach den Ursachen war noch immer meistens ausgeblieben. Maximilian Bircher-Benner hat schon in jungen Jahren verstanden, dass die Symptome nicht die Krankheit sind, sondern der Ausdruck einer immensen Anstrengung der Lebenskraft, die dazu angetan ist, die vorhandene Störung der Ordnung im biologischen System des erkrankten Menschen zu beseitigen. Damit richtet sich der Blick des Arztes auf das Gesunde im Menschen, auf seine Lebenskraft und das ärztliche Handeln auf die Unterstützung der Heilungskraft. Die globalen Statistiken der WHO belegen seit vielen Jahren eine ständige Zunahme aller chronischen Krankheiten in allen Ländern, wo moderne Medizin betrieben wird. Chronische Krankheit, entsteht da, wo das biologische System den Rückweg aus entstandener Unordnung nicht findet. Symptomunterdrückung richtet sich gegen die Heilungsanstrengung des biologischen Systems und damit gegen die Lebenskraft. Die ständige Zunahme der chronischen Krankheiten belegt eindrücklich, dass ein Missverständnis besteht, zwischen unserem aktuellen medizinisch Paradigma und der Biologie des Menschen. Bei aller Anerkennung des Genies der medizinischen Technik und der Pharmakologie war unsere moderne Medizin nicht in der Lage, die häufigsten Krankheiten zu verhüten und zu heilen. Vor über 70 Jahren hat dies Maximilian Bircher-Benner bereits erkannt und einen Neuen Arzt, eine neue medizinische Schule gefordert, ein neues wissenschaftliches Paradigma, ein Umdenken, für welches erst heute die Zeit reif geworden ist. So gehört dieses Vermächtnis genauso wie der hippokratische Eid in die Hand jedes werdenden Arztes. Ein faszinierendes Werk für alle Denkenden und Suchenden, die nicht mit allen Entwicklungen unserer modernen Medizin Schritt halten können. Ein lebendiges Buch, das uns gefesselt hält. Braunwald, den 2. April 2014 Dr.med. Andres Bircher
Autorentext
MAX OSKAR BIRCHER-BENNER Ein biographischer Abriß von Dr. Ralph Bircher *22. August 1867 in Aarau, 24. Januar 1939 in Zürich. Arzt, Gründer und Leiter der Klinik Bircher-Benner in Zürich. Ausbildung am Gymnasium Aarau, an den Universitäten Zürich (Forel, Gaule) und Berlin (Rubner). Von klein auf gewillt, Arzt zu werden. Seine Jugendfreundin Sophie Haemmerli-Marti schildert den 18jährigen Maturanden den naturwissenschaftlichen und philosophisch-literarischen Fragen hingegeben, als Pianisten (Kaeslin-Schtiler, öffentliche Konzerte), als Kadetten-Artilleriehauptmann, als eine Persönlichkeit von eisernem Fleiß, vollkommener Hingabe, unerhörter Willenskraft und seltsamer »Wahrheitswitterung« für die Tiefen des Seins, allem billigen Trost abgeneigt, auffallend durch Erziehertalent, gewohnt, dem eigenen Gewissen Bedingungslos zu gehorchen und von anderen Gefolgschaft zu erhalten. In den klinischen Semestern große Enttäuschung über die damalige Heilkunde, die zwar sehr viel Wissenswertes bot, aber auf die ihm wichtigsten Fragen, wie der Mensch krank wird und wie Gesundheit geschaffen werden kann, keine be-friedigenden Antworten wußte. Einen Stoß versetzten ihm die Witzeleien der Professoren und Regierungsvertreter über Forel und Gaulewegen ihres Nichttrinkens, die ihm als die einzigen wirklich genialen Dozenten erschienen, und die glänzende Replik Forels über die »Freiheit des Geistes«. Er trat zur Abstinenz über in einer Zeit, wo dies schwerste Nachteile mit sich brachte und wurde zu einem der bekanntesten Alkoholgegner des Landes. Als 24jähriger gründete er eine große Praxis in einem Arbeiterviertel von Zürich, gab die geliehenen Studiengelder zurück und gründete eine Familie, die in kurzer Zeit auf 9, später sogar durch die Kinder einer in Rußland verstorbenen Schwester auf 13 Köpfe anstieg. Im Jahre 1895 stieß er unerwartet auf die überlegene Heilwirkung ungekochter Pflanzennahrung, deren Entdeckung ihn am bekanntesten gemacht hat. Er bemühte sich mit größter Intensität in den folgenden fünf Jahren um eine stichfeste Arbeitshypothese und Erforschung dieser Wirkungen, arbeitete Fachliteraturen durch, reiste auf ein halbes Jahr nach Wien (zu Winternitz), Dresden (zu Lahmann), Berlin (zu Rubner), besprach seine Funde in vielen Sitzungen mit einem Dozenten der ETH, gründete eine kleine Privatklinik (1897) und glaubte gegen 1900 im Entropiesatz der Energetik die ausreichende Erklärung zu haben. Darauf legte er der Zürcher Ärztegesellschaft seine Auffassung und seine Erfahrungen mit der Bitte um Prüfung und Hilfe vor, aber der Vorsitzende erklärte trocken: »Bircher hat die Grenzen der Wissenschaft verlassen.« Auf sich selbst gestellt, gab er sich seinen Patienten hin. Seine kleine Privatklinik am Zürichberg wuchs rasch und zog bald Patienten aus allen Erdteilen an; denn seine Kuren waren bemerkenswert und oft dramatisch, weil er die Ursachen und nicht die Symptome behandelte und dabei außerordentlichen Mut zeigte. 1914 zählte die Klinik 80 Patienten, 5 Assistenzärz¬te (darunter Alpbons Maeder, der bekannte Psychotherapeut) und ein Pädagogium. 1903 erschien in Berlin sein erstes Werk, »Grundzüge der Ernährungstherapie auf Grund der Energetik«, worin er seine These, Diätetik und Ernährungslehre darlegte. Unsere Nahrung stammt dana…