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Zwei Männer, drei Babys ist das eine Familie? Brian und Kevin, zwei Schwule mit ausgeprägtem Familiensinn, nehmen Drillinge bei sich auf in den blauen Bungalow in San Francisco. Die Frühgeborenen sind in einer Klinik zurückgelassen worden von einer geistesgestörten, drogenabhängigen Mutter. Durch die Pflegekinder mutieren Brian und Kevin zu Papa und Dad: Windeln wechseln, in den Schlaf singen, Schoppen kochen, mitten in der Nacht aufstehen, schreiende Patienten pflegen was eben so anfällt, und alles mal drei. Doch als die beiden Männer sich in ihre neuen Rollen eingelebt haben, ziehen Wolken am Himmel auf. Bald streiten Papa und Dad vor Gericht gegen eine Phalanx von Beamten, Rechtsanwälten und Sozialarbeitern um das Sorgerecht an 'ihren' Kindern. Kevin Fisher-Paulson erzählt die Geschichte seiner unkonventionellen Familie frei von Bitterkeit oder Groll. Der Leser dieses mitreißend geschriebenen Erlebnisberichts geht durch ein Wechselbad der Gefühle, Lachen und Weinen wechseln in rascher Folge. Dahinter steht die Einsicht, dass Familie heute eine Frage des Herzens ist, nicht der Konventionen.
Autorentext
Kevin Fisher-Paulson lebt mit seinem Ehemann Brian, zwei Adoptivsöhnen und vier aus Heimen aufgenommenen Hunden in San Francisco. Wenn er nicht schreibt, arbeitet er im Rang eines Hauptmanns in der Ehrengarde des Sheriffdepartements von San Francisco. Texte von ihm sind bereits in verschiedenen literarischen Zeitschriften der USA erschienen.
Klappentext
"Zwei Männer, drei Babys ist das eine Familie? Brian und Kevin, zwei Schwule mit ausgeprägtem Familiensinn, nehmen Drillinge bei sich auf in den blauen Bungalow in San Francisco. Die Frühgeborenen sind in einer Klinik zurückgelassen worden von einer geistesgestörten, drogenabhängigen Mutter. Durch die Pflegekinder mutieren Brian und Kevin zu Papa und Dad: Windeln wechseln, in den Schlaf singen, Schoppen kochen, mitten in der Nacht aufstehen, schreiende Patienten pflegen was eben so anfällt, und alles mal drei.
Doch als die beiden Männer sich in ihre neuen Rollen eingelebt haben, ziehen Wolken am Himmel auf. Bald streiten Papa und Dad vor Gericht gegen eine Phalanx von Beamten, Rechtsanwälten und Sozialarbeitern um das Sorgerecht an ÇihrenÈ Kindern.
Kevin Fisher-Paulson erzählt die Geschichte seiner unkonventionellen Familie frei von Bitterkeit oder Groll. Der Leser dieses mitreißend geschriebenen Erlebnisberichts geht durch ein Wechselbad der Gefühle, Lachen und Weinen wechseln in rascher Folge. Dahinter steht die Einsicht, dass Familie heute eine Frage des Herzens ist, nicht der Konventionen."
Leseprobe
Es braucht Drei Dörfer 'Bereit für den Job?', fragte Brian, als wir in Richtung Bay Bridge krochen. 'Nein', gestand ich. 'Wir konnten uns nun mal keine neun Monate lang darauf vorbereiten. Aber wie sagt Tim doch immer?' 'Spring einfach! Das Netz kommt von allein!' Tim war Wicca-Anhänger und glaubte an die Magie des Universums. Für ihn bedeutete der Spruch meist, Sex mit dem falschen Fremden zu haben. Sagte er den Spruch zu mir, dann weil ich davor stand, entweder ein Tattoo machen zu lassen, Fallschirm zu springen, oder weil ich auf eine Pyramide klettern wollte. Diese Fahrt besiegelte unseren Eintritt in die Welt der Elternschaft; ich hatte bis eben noch KOIT gehört, einen Sender mit Softrock, doch Brian schaltete um auf KDFC, klassische Musik. 'Ich habe gelesen, das hilft, sie geistig zu stimulieren', erklärte er. Das war die erste von unzähligen kleinen Veränderungen in unserem Alltag, die in der Kombination für uns ein neues Leben ergeben würden. Gegen acht Uhr stellten wir den Wagen auf dem Parkplatz des Alta Bates Hospital ab. Nachdem wir die Neugeborenenstation gefunden hatten, sagte ich begeistert zur diensthabenden Schwester: 'Hi! Wir sind die Pflegeväter.' Vielleicht ein wenig zu begeistert. 'Wie viele Pflegekinder hatten Sie denn bisher?', fragte die Schwester. 'Keines.' 'Wann standen Sie zum letzten Mal einem Kind sehr nahe?' 'Hm, vor etwa vierzig Jahren. Da war ich noch ein Baby, wissen Sie.' 'Dann sollten wir die Sache lieber langsam angehen', meinte sie mit einem Lächeln. Dann war es so weit: Die Schwester führte uns in ein kleines Krankenzimmer, in dem wir zwei unglaublich kleine Säuglinge sahen, nicht schwerer als fünf Pfund, die sich im winzigen Kokon einer rosa und pastellblauen Bettdecke hin- und herwanden. Ich machte mir Sorgen, nichts zu empfinden, da ich ja nicht der leibliche Vater war. Doch ich täuschte mich: Ich brauchte die zwei unserer drei Kinder nur einmal anzuschauen, und schon hatte ich mich in sie verliebt. Ein weiteres Mal verliebte ich mich auch in Brian, weil der doch bereit war, das mit mir durchzuziehen. 'Wollen Sie mal eins im Arm halten?', fragte die Schwester. 'Klar äh, wie nimmt man ihn?' Von Mitleid ergriffen, sagte sie: 'Ich werde Ihnen einiges über das Füttern und Wickeln beibringen. Beginnen wir mit dem Abstützen des Kopfes.' Sie bearbeitete uns bis Mitternacht, wickeln und nochmal wickeln, Schluckauf und nochmal Schluckauf, bis wir den Bogen raushatten. Nicht in unseren kühnsten Träumen hatten wir mit Drillingen gerechnet. Die Schwester verdunkelte die Lichter im Raum. 'Ich bin in wenigen Minuten zurück. Sie beide müssen sich an so etwas gewöhnen.' Und dann, als wir im trüben Licht der Monitore mit den Piepsignalen die erste Fütterung durchführten, sagte Brian: 'Wir müssen uns drei Namen ausdenken. Soll das Mädchen lieber Vivian heißen [meine Mutter] oder Marie [seine Mutter]?' Ich bin nicht blöd. 'Vivienne Marie. Und für den einen Jungen wählst du den Namen, für den anderen ich.' Brian, der den Jungen gerade im Arm hielt, sagte: 'Mir hat Joshua immer gefallen, und er sieht auch aus wie ein Joshua. Und der andere?' 'Kyle Thaddeus.' In den folgenden Jahren würde ich mir eine lange und breite Erklärung ausdenken, wie Kyle zu seinem Namen gekommen war, aber die Wahrheit lautete, ich hatte ein Comicbuch mit Catwoman gelesen, und jeder weiß, dass sie eigentlich Selina Kyle heißt. Der Pinguin hieß mit bürgerlichem Namen Oswald Cobblepot. Aber noch waren keine Namen vergeben. Ein neuer Name geht immer mit einer magischen Verwandlung einher. 'Und du bist Daddy', verkündete Brian. Joshua, in seinen Armen, zuckte bei der Vorstellung. Für einen Moment war ich perplex, dann warf ich ein: 'Und dich taufe ich Papa.' Die Sache war gebongt. Als die Schwester zurückkam, fragte ich: 'Wie geht es dem anderen Jungen?' 'Er ist in der Kinderklinik. Nick-U.' Sie hantierte mit den Decken herum. 'Nick-U?' 'Neonatal Intensive Care Unit, die Intensivstation für Neugeborene. Er hatte eine nekrotisierende Enterokolitis. Nicht einfach nur ein Kolostoma, sondern ein Ileo-stoma.' Mein Gesicht verzog sich zu einem Fragezeichen. 'Ein Kolostoma betrifft den unteren Darmtrakt, also den Dickdarm. Bei der Ileostomie musste der Chirurg neun Zentimeter von seinem oberen Darmtrakt entfernen, dem Dünndarm. Was bedeutet, dass er nichts essen kann. Außerdem haben sie ein Loch in seinem Herzen geflickt.' Am nächsten Morgen rief ich unseren Freund Jon an, um ihm zu berichten, was los war. 'Stell dir vor!' 'Was denn? Wieder arbeitslos?' 'Besser. Brian und ich sind Eltern.' 'Oh Gott, nicht noch ein Hund in Not. Gibt es da nicht eine Regelung: Drei sind die Obergrenze?' 'Nein, Jon, hör mal. Wir sind Pflegeeltern. Von Drillingen.' Aus dem Kapital: Es braucht drei Dörfer