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9 von 10 Menschen in der Welt werden von ihrer Familie zum Glauben an Jesus geführt. Familien sind somit der bei Weitem effektivste Agent der Evangelisation und Mission. Nichts wirkt sich so positiv auf die Evangelisation aus wie missionarische Familien und nichts so negativ wie der Zerfall gesunder familiärer Strukturen. An der Entwicklung der Familie kann man die Zukunft der Kirche festmachen. Das ist jedenfalls eine der Hauptthesen dieses provozierenden Buches von Johannes Reimer. Der Autor entfaltet die Beziehung zwischen Mission und Familie und zeigt praktische Wege auf, wie Familien missionarisch aktiv werden können.
Autorentext
Wilhelm Faix ist Dozent am Theologischen Seminar Adelshofen. Seine Schwerpunktfächer sind Biografie und Glaube, Pädagogik und Psychologie sowie Familie und Gemeinde. Er ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.
Leseprobe
1 Eine überraschende Entdeckung 1.1 Wo kommen Menschen zum Glauben? Das Evangelium ist eine Botschaft an alle Menschen. Wie keine andere Philosophie, Ideologie oder Religion wendet sich das Evangelium den Bedürfnissen aller Menschen, in allen Kulturen und Kontexten zu. Und deshalb sind Christen und die Gemeinde Jesu aufgerufen, ... das ganze Evangelium in die ganze Welt zu tragen. Aber wie tun sie das effektiv? Wo, wie und durch wen kommen Menschen zum Glauben an Jesus Christus? Welche Methoden der Evangelisation und Mission sind besonders geeignet? Man könnte annehmen, es seien vor allem die großen Evangelisationswerke, wohlklingende Namen von Evangelisten, die jetzt an erster Stelle genannt werden müssten. Und tatsächlich kann man für jeden Menschen, den diese gesegneten Diener und Dienerinnen Gottes zum Glauben führen, dankbar sein. Nein, ich will keineswegs den Wert und die Bedeutung der großen nationalen und internationalen Evangelisationswerke herunterspielen. Gott sei Dank, dass es sie gibt. Aber durch sie kommen die meisten Menschen nicht zum Glauben, auch wenn ganze Bibliotheken über das Leben und Werk solcher großer Männer und Frauen berichten. Oder sind es evangelistisch begabte Pastoren und ihre Gemeinden, die eine gewisse evangelistische DNA besitzen? Sind sie es, die die meisten Menschen zu Jesus rufen und führen? Immerhin beschäftigen sich unzählige Bücher, Manuale und Anleitungen mit dem Thema Gemeinde und Evangelisation. Diese Gemeinden sind wichtig, aber auch sie sind es nicht. An erster Stelle stehen weder Werke noch Gemeinden und ihre Amtsträger. Die meisten Menschen kommen weltweit durch ihre Verwandten und Familienmitglieder zum Glauben an Jesus, obwohl ausgerechnet zu diesem Thema kaum geforscht und gearbeitet worden ist. Die wenigen Untersuchungen, die in dieser Richtung gemacht worden sind, bestätigen allerdings diese Aussage. Nach C. B. Samuel, einem indischen Gemeinde- und Missionsleiter, kommen 9 von 10 indischen Konvertiten durch ihre eigene oder eine befreundete Familie zum Glauben an Jesus. Jakob Zweininger, der sich mit den Bekehrungen von Muslimen im zentralasiatischen Kirgisien beschäftigt hat, bestätigt diese Annahme genauso wie Heinrich Klassen, der sich mit der Bekehrung der Menschen in der ehemaligen Sowjetunion auseinandergesetzt hat. David Gitari beschreibt den geistlichen Aufbruch unter den Gabbras im nördlichen Kenia als eine rein kommunale und auf Familien zielende Missionsarbeit. Arnold Motz und Donald Posterski postulieren diese Tatsache für Kanada. Sie haben eine Reihe empirischer Befragungen ausgewertet und stellen fest, dass nur 8% der Menschen über eine kirchliche Veranstaltung zum Glauben gefunden haben. Dem gegenüber stehen 67%, die ihren Glauben auf persönliche Beziehungen im Familien- und Freundeskreis zurückführen. Und auch bei uns in Deutschland ist die Situation keineswegs eine andere. Auch hier sind es allen anderen voran die Mitglieder der eigenen Familie, nahe Verwandte, die dem oder der Suchenden einen ersten Hinweis auf den rettenden Glauben geben. Der amerikanische Missiologe und Gemeindewachstumsexperte Elmer L. Towns fasst die vorhandenen Statistiken zur Evangelisation zusammen und schreibt: Die Statistik lässt keinen Zweifel die meisten Neubekehrten kommen durch das Zeugnis ihrer Familienmitglieder oder guter Freunde zu Christus. Überraschend deutlich äußern sich katholische Würdenträger und Theologen zum Thema. Papst Johannes Paul II., der sich intensiv für die Neuevangelisierung Europas einsetzte, nannte die Familie als erstes Subjekt der Evangelisierung. Andere reden von der Familie als Keimzelle des Glaubens, einem Ort der Gotteserkenntnis. Kardinal Kaspers macht an der Familie gar das Evangelium selbst fest. Deutlicher kann man wohl nicht werden. Familie und Evangelisation gehören wesensmäßig zusammen. Das bezeugen Menschen in unterschiedlichen Ländern und auch in unterschiedlichen christlichen Traditionen. Wie kommen die Menschen in ihren Familien zum Glauben? Sebastian ist an dieser Stelle ein Beispiel für viele. Er kam als Erster in seiner Familie zum Glauben an Jesus. In einem Gespräch berichtet er: Ich habe vom ersten Tag an für meine Familie gebetet und sie wo immer möglich auf meinen Glauben angesprochen. Einfach war das nicht. Meine Eltern sind im kommunistisch geprägten Osten aufgewachsen. In ihrer Weltanschauung gab es keinen Platz für Gott. Aber sie müssen wohl von meinem Lebenswandel so angesprochen worden sein, dass sie eines Tages ihren Widerstand aufgaben und mit mir zur Gemeinde gingen. Gleich nach dem ersten Gottesdienst hatten die Eltern beschlossen wiederzukommen. Und heute sind sie beide treue Nachfolger Jesu. Auch sie fingen an, für ihre nahen Verwandten zu beten. Weitere Personen aus Sebastians Familie kamen zum Glauben. Und auch diese beteten von da an für die Verwandtschaft und sprachen mit ihnen über den Glauben. Nur wenige Jahre später freute sich Sebastian über viele seiner Verwandten in der Gemeinde. Sein Zeugnis hatte Frucht getragen. So breitete sich das Evangelium aus. Geschichten dieser Art finden wir in allen evangelistisch aktiven Gemeinden. Menschen kommen zuerst und vor allem durch eigene Familienmitglieder zum Glauben. Das ist bei uns in Deutschland und erst recht in den Ländern mit starker Familienbindung der Fall. Bryan Green hat recht, wenn er in Verbindung mit der sogenannten Kleingruppen-Evangelisation postuliert: Da ist eine Form der Zellenidee, die heute den größten evangelistischen Einzelagenten ausmacht, und das ist das christliche Heim. Und John E. Apeh, der den Erfolg der Mission unter den Igala-Stämmen in Zentralnigeria untersucht, schreibt: Evangelisation in der Gründung von Gemeinden zielt auf Haushalte. Ein Haushalt besteht aus dem Haupt der Familie, einer Ehefrau und Kindern ... Welche Rolle auch immer die Empfänger des Evangeliums in ihren Familien haben, es ist ihre Familienstruktur, die den Kontext für Evangelisation setzt. Der Gemeindegründer muss die Bedeutung der Familienstruktur und des häuslichen Lebens erkennen. Er sollte verstehen, was eine Familie in der Kultur konstituiert, und die sozialen Bewegungen innerhalb der Familie verstehen. Diese Beispiele können beliebig ergänzt werden. Und sie alle machen klar: Die Familie ist ein ganz wichtiger Träger der Evangelisation und Mission in der Welt, vielleicht sogar der wichtigste überhaupt. Wer über die rechte Strategie und gute Methoden der Evangelisation nachdenkt, der sollte sich mit dem Institut der Familie beschäftigen. 1.2 Wo verlieren Menschen ihren Glauben? Die oben gestellte Frage nach dem Wachstum des Glaubens in der Gesellschaft kann man natürlich auch umkehren und fragen: Wo verlieren Menschen ihren Glauben am ehesten? Immerhin verlassen im sogenannten christlichen Westen seit Jahrzehnten Hunderttausende ihre Kirchen und Gemeinden. Viele von ihnen kehren dem christlichen Glauben für immer den Rücken. Was bewegt sie dazu? Wo liegen die Ursachen für das Verschwinden des Glaubens in der westlichen Welt? Der britische Missionsexperte Eddie Gibbs hat sich mit dem Namenschristentum in der we…