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Die vorliegende Arbeit ist der Ausdruck eines Ringens. Das, womit und worum dabei gerungen wird, ist nichts anderes als die Klärung und Darstellung dessen, was unter dem Titel der Faktizität in die Husserl-Forschung eingegangen ist. Man könnte freilich zeigen, dass dieser Eingang zugleich den Charakter eines Einbruchs hat, da sich dieses Thema den anderen Themen und Fragerichtungen der Phänomenologie nicht einfach in der Absicht der Bewahrung ihrer Problemordnung zugesellt, sondern durch seinen Einbruch-Charakter eine Umwälzung jener Sach- und Frageordnung bewerkstelligt hat. Dadurch wird zunächst deutlich, dass das, was hier unter dem Begriff des Faktischen auftritt und sich in der Doxographie einen Namen gemacht hat, mit den sonstigen Forschungsgegenständen der Phänomenologie nicht in einer Reihe liegt, sondern sich auf sie um es bildlich auszudrücken wie eine Funktion auf ihre Variablen bezieht. Es findet also eine Neuorientierung, Neubewertung und Umstrukturierung aller Probleme im Hinblick auf den Begriff des Faktischen statt.
Inhalt
Systematische Einleitung 15 a) Kurze Darstellung der Methode der phänomenologischen Regression 19 b) Die paradoxe Konstitution des Urprozesses und die Grenzen der intuitiven Ausweisungsmethode in der transzendentalen Phänomenologie 22 c) Die Abbau-Reduktion und die Entdeckung der Triebintentionalität als vor-affektiver Konstitutionskraft 26 d) Triebintentionalität und progressive Phänomenologie 29 e) Cogito und Faktizität bei Husserl 33 f) Faktizität, Metaphysik und phänomenologische Dialektik 36 ERSTES KAPITEL Statische und genetische Phänomenologie: Zur Umgrenzung des regressiven Begriffes des Unbewussten 41 I. Das Problem der Gegebenheit in der statischen Phänomenologie 42 a) Horizont und Ding an sich. Das Wechselspiel von Gegebenheit und Sinnlatenz als Triebfeder der Wahrnehmungsintentionalität: Zur Umgrenzung einer ersten Vorgestalt des phänomenologischen Unbewussten 42 b) Bewusstseinsinaktualität und Zeitkonstitution 52 II. Die genetische Phänomenologie und das Problem der Präphänomenalität 59 a) Die genetische Phänomenologie 59 b) Die Frage nach der Genesis der Intentionalität: die Sinngenesis als egologische Ursprungsgeschichte 62 c) Die Genesis als athematische Durchgangsschicht der Weltkonstitution. Präphänomenalität als unbewusste Konstitutionsschicht 65 10 III. Assoziation, passive Synthesis und Unbewusstes 70 a) Assoziation als unbewusste Sinnbildung 70 b) Das Unbewusste als Nullpunkt der Bewusstseinslebendigkeit 81 ZWEITES KAPITEL Generativität, Instinktivität, Individuation: Grundlagen für eine neue Auffassung des Unbewussten in der transzendentalen Phänomenologie Husserls 85 Einleitung 85 a) Regression, Horizont und Endkonstitution: die rückläufige Bewegung des Wahren in der transzendentalen Analytik 88 b) Generative Phänomenologie als Überwindung der Tautologie: Finks Entwurf einer progressiven Phänomenologie 90 c) Aufriss des Kapitels 92 I. Instinktivität und Konstitution: Umgrenzung des Problemfeldes a) Ur-Instinktivität als Grenzphänomen: Grundzüge des phänomenologischen Konstruktionsverfahrens 92 b) Unenthüllter Instinkt und Horizontstiftung 104 c) Die Vernunft im Instinkt: die verdunkelte Vernunft. Irrationales Faktum und Rationalität 106 d) Instinktivität und intentionale Psychologie 110 e) Instinktivität als erneuerungsfähiges System 113 II. Individuation, Generativität und Triebintentionalität 116 1. Das generative Paradigma als Erweiterung des transzendentalen Feldes a) Faktum und Eidos: Zur Umgrenzung der zwei Ebenen der Weltkonstitution in generativer Hinsicht 125 b) Phänomenalität und Horizont im generativen Kontext 126 c) Übernahme von Fremdem und Überschreitung des Eigenen: die Triebfeder der generativen Konstitution 129 d) Die Arbeit der generativen Phänomenologie als Genetisierung von überkommenen Sinnleistungen aufgrund geschichtlicher Besinnung. Der Status der Geschichte als transzendentales Faktum 130 11 e) Generativität und transzendentale Phänomenologie: zur Kritik von Anthony J. Steinbocks Gegenüberstellung von generativer und transzendentaler Phänomenologie 134 2. Generativität und Weltdenken: Grundzüge der generativen Sinnauslegung von Welt a) Die geschichtliche Welt und das ,vergemeinschaftete Cogito' 137 b) Die generative Sinnbildung als Grenze des Regressionsverfahrens 139 c) Der traditionale Charakter der generativen Sinnbildung: Das Rätsel der intentional unbesetzten Vergangenheit 141 d) Regressive und generative Sinngenesis 145 e) Die Selbstgegebenheit der Faktizität in der Immanenzsphäre als Überschreitung der Egologie 146 3. Historizität und Instinktivität als generative Grundlagen der Individuation a) Individuation und Geschichte 148 b) Individuation und Natur 153 c) Primordialität und Generativität 157 3. Individuation und Triebintentionalität a) Die Konstitution der lebendigen Gegenwart 164 b) Triebintentionalität und Leibkonstitution 170 DRITTES KAPITEL Husserls Ethik im Übergang von der formalen Axiologie zur Faktizität des absoluten Sollens A. Husserls apriorische Ethik: Formale Axiologie und Willensphänomenologie Einleitung 177 I. Phänomenologie und Vernunftkritik: Erläuterung einiger Grundbegriffe. Die Abwehr des Skeptizismus als die leitende Absicht der frühen Ethik Husserls a) Die intentionale Analytik als methodischer Grundschritt zur Herausarbeitung einer radikal fundierten Vernunftkritik 183 b) Der Begriff der Einstellung als Leitfaden zur Abgrenzung der verschiedenen Vernunftgebräuche. Transzendentale Reduktion als Mittel zur Herausarbeitung eines reinen praktischen Feldes 193 12 c) Analogie zur Logik als Mittel zur Abwehr des praktischen Skeptizismus 195 II. Formale Axiologie a) Apriorische Wertgesetze als Gesetze vernünftiger Konsequenz 203 b) Das Gesetz von der Wertübertragung 206 c) Der Satz vom Widerspruch und das Gesetz der Wertkollision 208 d) Das Gesetz der Wertfreiheit 210 e) Das Gesetz vom ausgeschlossenen Vierten 211 f) Gesetze der Wertvergleichung: Wertsteigerung und Wertkollektion 212 g) Wertsummation, Wertproduktion, Wertkomposition 215 III. Willensphänomenologie a) Die Notwendigkeit einer Willensphänomenologie 217 b) Der Wille und seine Wesensgestalt: Unterschiede zwischen Wollen und Wünschen 218 c) Die Struktur des Handlungswillens 223 d) Das Absorptionsgesetz als höchstes Wahlgesetz und der kategorische Imperativ 227 B. Kontingenz, Faktizität und absolutes Sollen: Grundzüge der späten Ethik Husserls Einführung 228 I. Absolutes Sollen, Faktizität und Wesensnotwendigkeit a) Das absolute Sollen und die Absage an das Paradigma der logischen Analogie als Leitfaden zum Aufbau der Ethik. Auf der Suche nach neuen Begründungswegen 232 b) Logische und praktische Evidenz: Die Unselbstständigkeit der praktischen Vernunft 233 c) Wesensnotwendigkeit und Eidetik in der ersten Phase des ethischen Denkens Husserls. Die faktische Dimension des absoluten Sollens. Überleitung zum Problem seiner Begründung 237 d) Absolutes Sollen: praktische Sinnbildung und Teleologie 240 e) Rationale und außerrationale Begründung 245 II. Absoluter Ruf, Welt und Gemeinschaft: Die kosmologische Dimension des absoluten Rufes 246 13 III. Person und Liebe: die Person als Auswirkungsfeld der Liebe 261 a) Persönliche Individualität und genetische Konstitution in den Ideen II 262 b) Liebe und absoluter Ruf 267 VIERTES KAPITEL Faktizität und Fremderfahrung Einleitung 275 a) Die Entdeckung der transzendentalen Tatsächlichkeit 277 b) Intersubjektivität, Faktum und Eidetik 282 c) Die V. Cartesianische Meditation 285 d) Raumbegriff und Geschichtlichkeit 289 Schlussbetrachtung 291 Literaturverzeichnis 301