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"Als die Wissenschaft von der Erziehung und Bildung des Menschen ist die Pädagogik grundlegend auf den spannungsreichen Wirkungszusammenhang von Seele und Gesellschaft verwiesen, wobei sie ständig in der Gefahr steht, die diesen Zusammenhang kennzeichnende wechselseitige Prägung in vereinfachenden - unterkomplexen - Entwürfen zu trivialisieren. Die augenblicklichen bildungspolitischen Debatten sind voll von solchen Trivialisierungen, man widmet sich den vermeintlich beherrsch- und gestaltbaren Steuergrößen von Bildungspolitik, wie Leistung, Qualität, Kompetenz etc., ohne zu erkennen, dass dieses Steuern ohne eine tiefe Vorstellung von seelischer Gesundheit einerseits und humanen gesellschaftlichen Bedingungen andererseits substanzlos bleiben muß" (Arnold 2002, 9). Seelische Gesundheit und humane gesellschaftliche Bedingungen sind jedoch ohne die menschliche Liebe unmöglich. So ist es umso erstaunlicher, dass die Pädagogik sich kaum mit diesem einzigartigen, das Leben bestimmenden Thema befasst. Die Liebe zum Menschen ist für die Menschen von existentieller Bedeutung und somit für die Pädagogik, nachfolgend verstanden und diskutiert sowohl als erzieherische Praxis als auch wissenschaftliche Theorie, von substantieller Bedeutung. Wenn die Pädagogik sich zu einer bloßen Wissenschaft oder sogar zu einer Strategie der Wissensvermittlung degradiert und sich darin erschöpft, wird sie sehr bald sowieso durch in dieser Hinsicht effektivere Lernstrategien, wie z.B. Wissensmanagement, neue Medien usw. abgelöst. Da sie aber darüber hinaus Ziele verfolgen muss, nämlich mehr Menschlichkeit, Achtung der Würde des Menschen, Umweltbewusstsein, Menschenrechte etc., muss sie sich mit der menschlichen Liebe befassen, wenn sie nicht zum Handlanger einer bestimmten bzw. herrschenden Ideologie werden und sich somit bloßstellen möchte. Die Liebe und Menschlichkeit d.h. die Würde des Menschen nur für das ``eigene?? Land, die eigene ethnische Gruppe, eigene Glaubensgemeinschaft, eigene Familie etc. zu wünschen bzw. zu fordern, ist nichts als ein verkürztes Verständnis von Liebe, Würde und Menschlichkeit. Denn diese finden ihre Bedeutung überhaupt nur dann, wenn sie ohne Wenn und Aber jedem Menschen in gleicher Weise zukommen und die Natur bzw. die Fauna und Flora mit einschließen. Spätestens seit dem Beginn der Globalisierung wird diese Verantwortung der Pädagogik so deutlich wie nie zuvor. War die Pädagogik bisher nur staats- und sozialpolitisch relevant und verhalf den Menschen zu ihrer Sozialisation in einem bestimmten staatlichen und sozialen Kontext, so darf sie sich nicht mehr darin erschöpfen. Damit in der Zukunft von einer gerechten Globalisierung, gerechten Welt und gerechten, solidaren Weltgesellschaft gesprochen werden kann, muss die Pädagogik ihren Blick bzw. ihre Perspektive auf die Welt richten, in der alle staatliche Grenzen immer durchlässiger werden. Sie muss sich jetzt auch das Ziel setzen, dem Menschen zum Weltbürger hin zu verhelfen, der seiner Verantwortung auch in dieser Dimension seines Daseins bewusst ist. Auch zu diesem Ziel hin ist der einzige Weg die Liebe und Menschlichkeit, denn diese sind keinem Menschen auf der Welt unbekannt oder unerwünscht. Jeder einzelne Mensch hat mit der ganzen Menschheit mindestens einen gemeinsamen Nenner von fundamentaler Bedeutung, nämlich dass alle der Liebe, Zuneigung, Menschlichkeit bedürfen. Eine Pädagogik, die dieses existentielle Bedürfnis eines jeden Menschen nicht erkennt, nicht unterstützt und nicht weiter entwickelt, entzieht sich selbst ihre Legitimation. Diese Arbeit möchte auf diese Dimensionen des menschlichen Daseins im Hinblick auf Liebe und Menschlichkeit hinweisen und die Pädagogik zur kritisch-reflektierten Liebe herausfordern.
Autorentext
Dr. Gürkan Ergen ist verheiratet und hat einen Sohn.Nach dem Studium in der Türkei und MA Abschluss in Deutschland an der Ruprecht-Karls Universität Heidelberg, promovierte er an der gleichen Universität im Hauptfach Erziehungswissenschften.Aktuell ist er Ass. Prof. im Fakultät für Erziehungswissnschaften an der Canakkale Onsekiz Mart Uni. Türkei
Klappentext
Als die Wissenschaft von der Erziehung und Bildung des Menschen ist die Pädagogik grundlegend auf den spannungsreichen Wirkungs zusammenhang von Seele und Gesellschaft verwiesen, wobei sie ständig in der Gefahr steht, die diesen Zusammenhang kenn zeichnende wechselseitige Prägung in vereinfachenden - unter komplexen - Entwürfen zu trivialisieren. Die augenblicklichen bildungspolitischen Debatten sind voll von solchen Trivialisierungen, man widmet sich den vermeintlich beherrsch- und gestaltbaren Steuergrößen von Bildungspolitik, wie Leistung, Qualität, Kompetenz etc., ohne zu erkennen, dass dieses Steuern ohne eine tiefe Vorstellung von seelischer Gesundheit einerseits und humanen gesellschaftlichen Bedingungen andererseits substanzlos bleiben muss (Arnold 2002, 9). Seelische Gesundheit und humane gesellschaftliche Bedingungen sind jedoch ohne die menschliche Liebe unm glich. So ist es umso erstaunlicher, dass die Pädagogik sich kaum mit diesem einzigartigen, das Leben bestimmenden Thema befasst. Diese Arbeit m chte auf diese Dimensionen des menschlichen Daseins im Hinblick auf Liebe und Menschlichkeit hinweisen und diePädagogik zur kritisch-reflektierten Liebe herausfordern.
Leseprobe
»Als die Wissenschaft von der Erziehung und Bildung desMenschen ist die Pädagogik grundlegend auf den spannungsreichenWirkungszusammenhang von Seele und Gesellschaft verwiesen, wobeisie ständig in der Gefahr steht, die diesen Zusammenhangkennzeichnende wechselseitige Prägung in vereinfachenden -unterkomplexen - Entwürfen zu trivialisieren. Die augenblicklichenbildungspolitischen Debatten sind voll von solchenTrivialisierungen, man widmet sich den vermeintlich beherrsch- undgestaltbaren Steuergrößen von Bildungspolitik, wie Leistung,Qualität, Kompetenz etc., ohne zu erkennen, dass dieses Steuernohne eine tiefe Vorstellung von seelischer Gesundheit einerseitsund humanen gesellschaftlichen Bedingungen andererseits substanzlosbleiben muß« (Arnold 2002, 9). Seelische Gesundheit und humanegesellschaftliche Bedingungen sind jedoch ohne die menschlicheLiebe unmöglich. So ist es umso erstaunlicher, dass die Pädagogiksich kaum mit diesem einzigartigen, das Leben bestimmenden Themabefasst. Die Liebe zum Menschen ist für die Menschen vonexistentieller Bedeutung und somit für die Pädagogik, nachfolgendverstanden und diskutiert sowohl als erzieherische Praxis als auchwissenschaftliche Theorie, von substantieller Bedeutung. Wenn diePädagogik sich zu einer bloßen Wissenschaft oder sogar zu einerStrategie derWissensvermittlung degradiert und sich darinerschöpft, wird sie sehr bald sowieso durch in dieser Hinsichteffektivere Lernstrategien, wie z.B. Wissensmanagement, neue Medienusw. abgelöst. Da sie aber darüber hinaus Ziele verfolgen muss,nämlich mehr Menschlichkeit, Achtung der Würde des Menschen,Umweltbewusstsein, Menschenrechte etc., muss sie sich mit dermenschlichen Liebe befassen, wenn sie nicht zum Handlanger einerbestimmten bzw. herrschenden Ideologie werden und sich somitbloßstellen möchte. Die Liebe und Menschlichkeit d.h. die Würde desMenschen nur für das ``eigene?? Land, die eigene ethnische Gruppe,eigene Glaubensgemeinschaft, eigene Familie etc. zu wünschen bzw.zu fordern, ist nichts als ein verkürztes Verständnis von Liebe,Würde und Menschlichkeit. Denn diese finden ihre Bedeutungüberhaupt nur dann, wenn sie ohne Wenn und Aber jedem Menschen ingleicher Weise zukommen und die Natur bzw. die Fauna und Flora miteinschließen. Spätestens seit dem Beginn der Globalisierung wirddiese Verantwortung der Pädagogik so deutlich wie nie zuvor. Wardie Pädagogik bisher nur staats- und sozialpolitisch relevant undverhalf den Menschen zu ihrer Sozialisation in einem bestimmtenstaatlichen und sozialen Kontext, so darf sie…