Eine fesselnd erzählte, ungewöhnliche Lebensgeschichte Nicht jeder Lebensweg verläuft schnurgerade. Das Schicksal des Georg Mensing weist mehr Tiefschläge auf, als mancher Mensch verkraften könnte. Manchmal sieht es gut aus: Nach einer schweren Kindheit wird er Polizist, heiratet, führt ein geregeltes Leben. Doch dann kommen Probleme und finanzielle Schwierigkeiten und es beginnt eine verhängnisvolle Abwärtsspirale, aus der er sich auf überraschende Weise am eigenen Schopf herauszieht. Seine Gefängnisstrafe für zweifachen Bankraub ist nachvollziehbar. Doch offen bleibt, ob auch die abgesessene Strafe für den vermeintlichen Totschlag an seiner Frau rechtens war oder ob hier ein fataler Justizirrtum vorlag. Sogar von der eigenen Familie im Stich gelassen und betrogen stellt sich der Protagonist mit großer Charakterstärke allen Widrigkeiten und verliert nicht den Lebensmut eine fast übermenschliche Lebensleistung, der man als Leser tiefsten Respekt zollen muss. Eine überaus spannend und lebendig erzählte Biografie, gespickt mit unglaublich erscheinenden Erlebnissen schon in Kindheit und Jugend wie der Heimkehr des Vaters aus russischer Gefangenschaft genau an Heiligabend, der Flucht der ganzen Familie aus der DDR und vielen zeitgeschichtlichen Reminiszenzen an das Deutschland der Nachkriegszeit.