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Der Band bietet den Kommentar zum Textband 3 der Edition mit den Sammlungen "Romanzero" (1851) und "Gedichte. 1853 und 1854" sowie dem umfangreichen Bestand der seit 1845 entstandenen und zum größten Teil von Heine nicht veröffentlichten Gedichte. Sowohl die Sammlungen wie jedes einzelne Gedicht werden in miteinander korrespondierenden Kategorien kommentiert. Im Abschnitt "Entstehung" werden die Textgeschichte der jeweiligen Texteinheit und ihre Druckgeschichte dargestellt, wie sie sich aus historischen und biographischen Zeugnissen (Textzeugen, briefliche Mitteilungen, Zeugnisse Dritter) ergeben. Die Auswertung aller überlieferten Handschriften ergab neue Erkenntnisse zum ursprünglichen Fundus, aus dem der "Romanzero" gestaltet wurde. Anhand der Korrekturbogen und des Briefwechsels wird nachgewiesen, dass entgegen der bisherigen Auffassung ein von Heine beabsichtigter Einschub mehrerer Gedichte in den "Romanzero" nicht zustande kam. Bei den einzelnen Gedichten wird im Überblick der genetische Prozess beschrieben, der den "Mitteilungen zum Text" durch die Verzeichnung aller Varianten zwischen ediertem Text und den anderen authentischen Textzeugen detailliert belegt wird. In den "Erläuterungen" werden unter den zum besseren Verständnis des Textes notwendigen Informationen über historische, literarische und biographische Fakten neue Quellen aus Heines später Lektüre und Reminiszenzen an frühe Leseeindrücke erschlossen. Durch Querverweise auf Parallelstellen in anderen Texten und Briefen werden die Erläuterungen mit Heines Werk vernetzt. Der Kommentar zu den 69 Einzelgedichten aus dem Nachlass belegt detailliert Heines Arbeit an den Texten, aber auch ihre Entstellung durch spätere Herausgeber, die bis heute die Textgeschichte bestimmt. Dem Band ist ein erläuterndes Personenregister und ein Verzeichnis aller Gedichtüberschriften und -anfänge mit Kennzeichnung der von fremden Herausgebern verliehenen Überschriften beigegeben.
Klappentext
Der Band bietet den Kommentar zum Textband 3 der Edition mit den Sammlungen "Romanzero" (1851) und "Gedichte. 1853 und 1854" sowie dem umfangreichen Bestand der seit 1845 entstandenen und zum größten Teil von Heine nicht veröffentlichten Gedichte. Sowohl die Sammlungen wie jedes einzelne Gedicht werden in miteinander korrespondierenden Kategorien kommentiert. Im Abschnitt "Entstehung" werden die Textgeschichte der jeweiligen Texteinheit und ihre Druckgeschichte dargestellt, wie sie sich aus historischen und biographischen Zeugnissen (Textzeugen, briefliche Mitteilungen, Zeugnisse Dritter) ergeben. Die Auswertung aller überlieferten Handschriften ergab neue Erkenntnisse zum ursprünglichen Fundus, aus dem der "Romanzero" gestaltet wurde. Anhand der Korrekturbogen und des Briefwechsels wird nachgewiesen, dass - entgegen der bisherigen Auffassung - ein von Heine beabsichtigter Einschub mehrerer Gedichte in den "Romanzero" nicht zustande kam. Bei den einzelnen Gedichten wird im Überblick der genetische Prozess beschrieben, der den "Mitteilungen zum Text" durch die Verzeichnung aller Varianten zwischen ediertem Text und den anderen authentischen Textzeugen detailliert belegt wird. In den "Erläuterungen" werden unter den zum besseren Verständnis des Textes notwendigen Informationen über historische, literarische und biographische Fakten neue Quellen aus Heines später Lektüre und Reminiszenzen an frühe Leseeindrücke erschlossen. Durch Querverweise auf Parallelstellen in anderen Texten und Briefen werden die Erläuterungen mit Heines Werk vernetzt. Der Kommentar zu den 69 Einzelgedichten aus dem Nachlass belegt detailliert Heines Arbeit an den Texten, aber auch ihre Entstellung durch spätere Herausgeber, die bis heute die Textgeschichte bestimmt. Dem Band ist ein erläuterndes Personenregister und ein Verzeichnis aller Gedichtüberschriften und -anfänge mit Kennzeichnung der von fremden Herausgebern verliehenen Überschriften beigegeben.
Leseprobe
ROMANZERO (S. 105-106)
ENTSTEHUNG
Der Romanzero erschien 1851 als die dritte groe Gedichtsammlung, die Heine herausgab. Im Unterschied zu den ersten beiden, Buch der Lieder ( 1827) und Neue Gedichte ( 184 4 ), waren nur wenige von den darin enthaltenen Gedichten vorher veroffentlicht worden. Der Zeitraum zwischen der ersten Ausgabe der Neuen Gedichte und dem Romanzero ist kurzer als die Sammelperioden fur die ersten beiden Gedichtbande. Bei der Komposition des Romanzero mute Heine weder die Gegebenheiten bereits vorliegender Zyklen noch auere Zwange wie den vorzensurfreien Umfang von mehr als 20 Bogen berucksichtigen. Nicht zuletzt ruhrt daraus die Einheit der Stimmung, die Heine im Nachwort zum Romanzero ( S. ¨153,12f. ) konstatiert. Hier auert er sich auch zur Entstehungszeit der Gedichte: Mit wenigen Ausnahmen schrieb ich sie wahrend der letzten drei Jahre, unter mancherlei korperlichen Hindernissen und Qualen. ( S. 153,3 ––6) So ganz trifft diese enge Eingrenzung nicht zu. Zwar sind nur wenige Manuskripte zum Romanzero uberliefert, die eindeutig die Datierung ante oder post quem ermoglichen ( bis zu seinem volligen Zusammenbruch und zur Lahmung im Fruhling 1848 schrieb Heine mit Tinte auf Quart- und Oktavblatter, dann –– bei wiedergewonnener Beweglichkeit der Arme im Fruhjahr 1849 –– mit Bleistift auf Folioblatter ). Aus verschiedenen Zeugnissen ( Briefen, Publikationen )lat sich allerdings nachweisen, da doch ein nicht unerheblicher Teil der 64 Gedichte bereits vor 1848 entstanden ist. Aber die Tatsache, da Heine noch bis in den Juli 1848 die seit Herbst 184 4 entstandenen Gedichte in eine neue Ausgabe der Neuen Gedichte aufnehmen wollte ( s. S. 111 ––113 ), spricht dafur, da die konstituierenden Gedichte des Romanzero tatsachlich aus dem Zeitraum zwischen 1848 und 1851 stammen. Nach dem Erscheinen der Neuen Gedichte Ende September 184 4 traten gravierende Ereignisse in Heines Leben ein. So verstarkten sich bedrohlich die seit Jahren latenten Krankheitserscheinungen.
Bei zunehmender Beeintrachtigung des Sehvermogens fielen Heine Lesen und Schreiben schwer, wie er immer wieder in seinen Briefen seit dem Herbst 184 4 klagte. Ende 184 4 traf Heine ein von ihm als existentiell bedrohlich empfundener Schicksalsschlag: Salomon Heines Tod am 23. Dezember. Seiner Schwester Charlotte Embden, die Heine die Todesnachricht ubermittelt hatte, schrieb er am 29. Dezember 184 4 : Obgleich ich auf den Fall gefat war, erschutterte er mich doch so tief, wie mich seit dem Tode meines Vaters noch nichts bewegt. [ . . . ] Dieser Mann spielt eine große Rolle in meiner Lebensgeschichte und soll unvergelich geschildert werden. Welch ein Herz! Welch ein Kopf ! Ueber seine letzten Verfugungen bin ich langst ohne Besorgni, er hat mir selbst genug davon gesagt oder deutlich angedeutet.
(HSA Bd. 22, S. 149,32–– 150,1 und S. 150,14–– 17 ) Salomon Heine hatte seinem Neffen seit 1839 eine jahrliche Pension von 4000 francs ausgezahlt, die nach Heines Heirat am 31. August 1841 auf 4800 francs erhoht wurde. Am 9. Januar 1845 schrieb Heine an Johann Hermann Detmold: Meine Pension war eine abgemachte Sache. Ehrlich gesagt, ich hoffte nicht auf testamentarisch groes Bedachtseyn, sondern auf Erhohung meiner Pension. Da erhalte ich schon –– 7 Tage nach seinem Tode, einen wahrscheinlich am Begrabnitage geschriebenen groen Brief von Carl Heine, worin dieser, der sonst mein sanftester Freund, mir mit den durrsten Worten ankundigt, mein Oheim habe mir nur 8000 Mbo in seinem Testamente hinterlassen, von Pension sey nicht die Rede, er aber wolle mir jahrlich 2000 Franks geben –– unter der Bedingung, da wenn ich uber seinen Vater schriebe, ich vorher das Manuskript zur Durchsicht einschicken musse. (HSA Bd. 22, S. 153,4––12 ) Der erwahnte Brie
Inhalt
1;INHALT;6
2;EDITIONSGRUNDSÄTZE;8
3;KOMMENTAR …