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Um inklusionsrelevante Antworten auf die sich permanent wandelnden, oft Marginalisierung erzeugenden Gesellschaftsprozesse in einem zusammenwachsenden Europa zu finden, ist Forschung unverzichtbar. Dieses Handbuch - ursprünglich konzipiert für den supranationalen Studiengang "European Bachelor of Inclusion Studies" - vermittelt dazu erforderliche Grundlagen der qualitativen und quantitativen Forschung und der Projektarbeit.
Die Autoren
Lyudmyla Romanenkova ist Dozentin an der Fakultät für Sozialpädagogik und Psychologie der National Universität Zaporizhzhya, Ukraine. Lehr- und Forschungsschwerpunkte: Soziale Arbeit auf dem Gebiet der Gesundheitsfürsorge.
Theo Repping ist als Dozent an der Hogeschool van Arnhem en Nijmegen, Niederlande, verantwortlich für die Koordination europäischer Studiengänge zur Inklusion. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Kompetenzentwicklung und Assessment in der Sozialpädagogik.
Darja Zavirsek ist Prodekanin der Fakultät für Soziale Arbeit der University of Ljubljana, Slowenien. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Disability Studies, Mental Health, medizinische Anthropologie und Genderfragen.
Jelka Zorn ist Dozentin an der Fakultät für Soziale Arbeit der University of Ljubljana, Slowenien. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Soziale Arbeit und Feldforschung.
Autorentext
Lyudmyla Romanenkova, Dr. der Pädagogik, Dozentin an der Fakultät für Sozialpädagogik und Psychologie der National Universität Zaporizhzhya, Ukraine; Lehr- und Forschungsschwerpunkte: Soziale Arbeit auf dem Gebiet der Gesundheitsfürsorge.
Leseprobe
2.4 QUALITATIVE FORSCHUNGSMETHODEN (S. 53-54)
2.4.1 DAS OFFENE INTERVIEW ( Theo Repping)
2.4.1.1 DAS ERSTELLEN EINER TOPIC-LISTE
Der auffälligste Unterschied zwischen einem strukturierten und einem unstrukturierten Interview besteht darin, dass bei einem offenen Interview kein Fragebogen im Sinne einer Liste benutzt wird, auf welchem im Vorfeld festgelegte Fragen formuliert sind, die alle ordentlich der Reihe nach abgehandelt werden. Bei einem strukturierten Interview ist dies der Fall.
In dem freien Interview wird sogar überhaupt kein Fragebogen verwendet, weil mit Hilfe dieser Art von Interviews die Meinungen, Motive, Erfahrungen und / oder Gefühle einer kleinen Gruppe von Befragten im Hinblick auf ein bestimmtes Thema in Erfahrung gebracht werden und es wichtig ist, die Befragten frei über dieses Thema sprechen zu lassen.
Das halbstrukturierte und das teilweise strukturierte Interview werden sehr häufig dazu verwendet, einen tieferen Einblick in eine Reihe zuvor festgestellter Aspekte eines Phänomens zu bekommen. Außerdem wird dazu meist eine etwas größere Gruppe von Befragten interviewt, um ein möglichst nuanciertes Bild des Phänomens zu bekommen. Die Frage-Liste bei diesen Interviews nennt man zwar Fragebogen, aber eigentlich handelt es sich um eine Topic-Liste, das heißt, eine Liste, auf der Themen und Unterthemen notiert sind.
Um dafür zu sorgen, dass bei allen Befragten die gleichen Themen behandelt werden, muss schon im Vorfeld eine Topic-Liste zusammengestellt werden, in welcher auch die Unterthemen aufgenommen sind. Für die Verfassung einer Topic-Liste ist die Problemformulierung der Anlass: Was will der Forscher denn genau wissen?
Beispiel: Die Problemformulierung: "Wie fällen Behinderte im Alter von 20-30 Jahren wichtige Entscheidungen in ihrem Leben?". Bei diesen Entscheidungen denken wir beispielsweise an die Ausbildung, einen Beruf, einen Partner, Kinder, ein Haus, ein Auto, ein Hobby, Freunde, einen Urlaubsort. Wie verläuft solch ein Entscheidungsprozeß? Kann der eine leichter wählen als der andere und, wenn dies so ist, wie kann dies sein? Was beeinflusst den Entscheidungsprozeß?
2.4.1.2 INFORMATIONEN SAMMELN
Zunächst sucht der Forscher möglichst viele Informationen zu dem Thema. Er geht der Frage nach, was ihm bereits über das Thema aus eigener Erfahrung bekannt ist, oder was er diesbezüglich erlebt hat. Anschließend ist die Bibliothek eine Informationsquelle. Der Forscher sucht alles auf, was im Hinblick auf das Thema bereits an Forschung unternommen wurde. In erster Linie wird gesucht zum Begriff Behinderte und / oder Entscheidungen. Das Ergebnis ist dann eine Reihe von Büchern und Artikeln, häufig werden aus der Literaturliste dieser Bücher und Artikel wieder neue Titel entnommen. Auf diese Weise wird Literatur zu den Themen und Unter-Themen gesammelt. Falls die erste Suche zu wenig eingebracht hat oder nicht ausreichend ist, wird das Verfahren mit anderen Stichwörtern wiederholt.
Anhand aller gesammelten Informationen über das Thema stellt der Forscher anschließend fest, welche Themen und Unter-Themen in den Interviews behandelt werden. Dies wird dann eine vorläufige Topic-Liste, denn die definitive Liste wird erst dann erstellt, nachdem eine Reihe von Probe-Interviews durchgeführt worden sind.
2.4.1.3 REIHENFOLGE DER THEMEN
Wenn alle Themen und möglichen Unter-Themen gesammelt sind, ist der nächste Schritt, diese Themen und Unter-Themen in eine logische Reihenfolge zu bringen. In einem offenen Interview ist es zwar nicht per definitionem notwendig, die Themen und Unter-Themen in einer festen Reihenfolge zu behandeln, aber es macht Sinn, bei jedem Interview ein Grundschema der Themen mit der gleichen, logischen Reihenfolge einzusetzen. Es gibt keine Regel, die für alle Fälle gelten würde. Wohl gibt es Richtlinien, die in der Reihenfolge der T
Inhalt
1;Inhaltsverzeichnis;8
2;0 VORWORTE;14
2.1;0.1 VORWORT DER HERAUSGEBER;14
2.2;0.2 VORWORT DER AUTOREN;17
3;1 EINFÜHRUNG Lyudmyla Romanenkova, Theo Repping;19
3.1;1.1 PROBLEMAUFRISS;19
3.2;1.2 SCHLÜSSELWORTE;20
3.3;1.3 ZIELE;20
3.4;1.4 LERNERGEBNISSE;20
4;2 FORSCHUNG UND PROJEKTARBEIT;23
4.1;2.1 DIE CHARAKTERISTIK QUALITATIVER UND QUANTITATIVER FORSCHUNGSMETHODEN (Lyudmyla Romanenkova);23
4.1.1;2.1.1 HAUPTPUNKTE;23
4.1.2;2.1.2 GESCHICHTE;25
4.1.3;2.1.3 DEFINITIONEN;26
4.1.4;2.1.4 ÄHNLICHKEITEN;26
4.1.5;2.1.5 UNTERSCHIEDE;27
4.2;2.2 QUANTITATIVE FORSCHUNGSMETHODEN (Lyudmyla Romanenkova);27
4.2.1;2.2.1 SAMMELN VON DATEN;28
4.2.2;2.2.2 FRAGEBÖGEN;28
4.2.3;2.2.3 TESTGRUPPEN;30
4.2.4;2.2.4 EXPERIMENTE;31
4.2.5;2.2.5 CODIERUNG;31
4.2.6;2.2.6 CODEKATEGORIEN;32
4.2.7;2.2.7 CODEBUCHERSTELLUNG;33
4.2.8;2.2.8 DATENEINTRAG;34
4.2.9;2.2.9 ZENTRALTENDENZ;35
4.2.10;2.2.10 STETIGE UND DISKRETE VARIABLEN;36
4.3;2.3 QUALITATIVE FORSCHUNG (Lyudmyla Romanenkova, Theo Repping, Jelka Zorn);37
4.3.1;2.3.1 QUALITATIVE FORSCHUNGSANSÄTZE;37
4.3.2;2.3.2 DIE FORMULIERUNG DER FORSCHUNGSFRAGE;41
4.3.3;2.3.3 SAMMELN VON DATEN;42
4.3.4;2.3.4 QUALITATIVE DATENANALYSE;44
4.3.5;2.3.5 FORSCHUNGSPRINZIPIEN;52
4.4;2.4 QUALITATIVE FORSCHUNGSMETHODEN;54
4.4.1;2.4.1 DAS OFFENE INTERVIEW (Theo Repping);54
4.4.2;2.4.2 ETHNOGRAPHISCHE, REFLEXIVE FELDFORSCHUNG (Darja Zavirsek, Jelka Zorn);70
4.4.3;2.4.3 FALLSTUDIE (Lyudmyla Romanenkova);92
4.4.4;2.4.4 FOKUSGRUPPENFORSCHUNG (Jelka Zorn, Darja Zavirsek);95
4.5;2.5 PROJEKTARBEIT (Theo Repping);97
4.5.1;2.5.1 MERKMALE DER PROJEKTARBEIT;97
4.5.2;2.5.2 DAS KONZEPT "THEMATISCH KREIEREN";99
4.5.3;2.5.3 PHASEN DER PROJEKTARBEIT;100
4.5.4;2.5.4 RICHTLINIEN FÜR DIE BESCHLUSSDOKUMENTE;125
5;3 WEITERFÜHRENDE AUFGABEN;131
5.1;3.1 QUANTITATIVE UND QUALITATIVE FORSCHUNG;131
5.2;3.2 FORSCHUNGSPROJEKT;131
6;4 BIBLIOGRAPHIE (siehe englische Version am Ende des Buches);134
7;Contents;138
8;0 PREFACES;142
8.1;0.1 EDITORS' PREFACE;142
8.2;0.2 AUTHORS' PREFACE;144
9;1 INTRODUCTION (Lyudmyla Romanenkova, Theo Repping);146
9.1;1.1 OUTLINE PROBLEM;146
9.2;1.2 KEY WORDS;146
9.3;1.3 OBJECTIVES;147
9.4;1.4 LEARNING OUTCOMES;147
10;2 RESEARCH AND PROJECT WORK;149
10.1;2.1 CHARACTERISTICS OF QUANTITATIVE AND QUALITATIVE RESEARCH METHODS (Lyudmyl…