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Die Verhaltniswahl, abgekiirzt VW, steht seit fast hundert Jah ren im Mittelpunkt einer heftigen Debatte. Biirgerlich-politische Gruppen wie die Proportional Representation Society in England, der Manner von bedeutendem Ruf und Fahigkeiten viel Zeit und Miihe geopfert haben, haben sie zu ihrem Leitgedanken ge macht. Trotzdem hat sich die Verhaltniswahl eigenartigerweise in den englischsprechenden L30ndern (mit Ausnahme von Irland, wo besondere Verh30ltnisse vorliegen) nicht durchsetzen konnen, obwohl gerade in diesen L30ndern die repr30sentative Regierungs form zu Hause ist. 1st das auf die groBere Widerstandskraft einge fahrener Methoden gegeniiber allen Neuerungen zuriickzufiihren? Oder auf einen grundlegenden Fehler in dem Plan, nach dem sich VOlker mit festgefiigter politischer Tradition und gesundem Men schenverstand regieren? Oder auf besondere Verhaltnisse, etwa groBere Homogenitat der Wahlerschaft, wodurch die Verhiiltnis wahl nicht so dringend notwendig erscheinen mag? Diese und an dere damit zusammenhangende Fragen werden von den verschie denen Beobachtern sehr verschieden beantwortet, je nach ihrer Grundeinstellung zur Verh3oltniswahl. Schon daraus I30Bt sich schlieBen, daB mit diesem scheinbar rein technischen Problem des politischen Apparats tiefere politische und moralische Zusammen hange beriihrt werden. Urn die Mitte des vergangenen Jahrhunderts gerieten zwei groBe politische Denker iiber das Thema der Verhaltniswahl in eine scharfe Kontroverse, und ihre Behandlung der Streitfrage gilt heute noch als klassisch. John Stuart Mill trat in seinem "Consi derations on Representative Government"!) fiir die Verhaltnis wahl ein; in Walter Bagehot, der in "The English Constitution"2) die VW ablehnte, fand er seinen Gegner.
Klappentext
Die Verhaltniswahl, abgekiirzt VW, steht seit fast hundert Jah ren im Mittelpunkt einer heftigen Debatte. Biirgerlich-politische Gruppen wie die Proportional Representation Society in England, der Manner von bedeutendem Ruf und Fahigkeiten viel Zeit und Miihe geopfert haben, haben sie zu ihrem Leitgedanken ge macht. Trotzdem hat sich die Verhaltniswahl eigenartigerweise in den englischsprechenden L30ndern (mit Ausnahme von Irland, wo besondere Verh30ltnisse vorliegen) nicht durchsetzen konnen, obwohl gerade in diesen L30ndern die repr30sentative Regierungs form zu Hause ist. 1st das auf die groBere Widerstandskraft einge fahrener Methoden gegeniiber allen Neuerungen zuriickzufiihren? Oder auf einen grundlegenden Fehler in dem Plan, nach dem sich VOlker mit festgefiigter politischer Tradition und gesundem Men schenverstand regieren? Oder auf besondere Verhaltnisse, etwa groBere Homogenitat der Wahlerschaft, wodurch die Verhiiltnis wahl nicht so dringend notwendig erscheinen mag? Diese und an dere damit zusammenhangende Fragen werden von den verschie denen Beobachtern sehr verschieden beantwortet, je nach ihrer Grundeinstellung zur Verh3oltniswahl. Schon daraus I30Bt sich schlieBen, daB mit diesem scheinbar rein technischen Problem des politischen Apparats tiefere politische und moralische Zusammen hange beriihrt werden. Urn die Mitte des vergangenen Jahrhunderts gerieten zwei groBe politische Denker iiber das Thema der Verhaltniswahl in eine scharfe Kontroverse, und ihre Behandlung der Streitfrage gilt heute noch als klassisch. John Stuart Mill trat in seinem "Consi derations on Representative Government"!) fiir die Verhaltnis wahl ein; in Walter Bagehot, der in "The English Constitution"2) die VW ablehnte, fand er seinen Gegner.
Inhalt
Abschnitt 1 Die theoretischen Grundlagen der beiden Wahlsysteme.- I Die theoretischen Grundlagen der Verhältniswahl.- Die erste Voraussetzung.- Die zweite Voraussetzung.- II Die Dynamik der Verhältniswahl.- Die VW und die Parteizersplitterung.- Radikalisierung der Parteien.- Die Veränderung in der Struktur der Parteien.- Die Verhältniswahl und die Interessengruppen.- Interessengruppen im allgemeinen.- Die Verschlechterung der politischen Elite.- Der Einfluß der Interessengruppen auf die verbleibenden demokratischen Parteien.- III Die Dynamik der Verhältniswahl (Fortsetzung).- Zerstörung des demokratischen Charakters der Parteien durch das Listensystem der VW.- Verluste der Vitalität als Folge der VW.- Die VW und die politische Erstarrung.- Die Regierung unter den Bedingungen der VW.- Die VW und das Recht der Parlamentsauflösung.- IV Die Folgen der Verhältniswahl.- Politischer Pluralismus.- Die VW und die Sozialethik.- Die VW und der extreme Liberalismus und Individualismus.- Die VW als die Verleugnung aller gemeinsamen Interessen.- V Das Mehrheitswahlsystem und die Rolle der Minderheit.- Der Pendelschlag.- Mehrheitswahlen und die Schaffung einer genügend starken Opposition.- Die Rechte der Minderheiten.- Abschnitt 2 Das Mehrheitssystem als Schutz der Demokratie und der nationalen Einigkeit.- VI Das Mehrheitswahlsystem und die britische Form der Einparteien-Mehrheitsregierung.- Die Besonderheiten des britischen Regierungssystems.- Dritte Parteien unter dem englischen Regierungssystem.- Die Irischen Nationalisten.- Die Liberalen Unionisten.- Die Labour-Party.- Die VW und die Kommunisten.- Die Faschisten.- Andere Parteien.- Die VW und das britische Regierungssystem.- Die Wahlen vom 23. Februar 1950.- VII Das Mehrheitswahlsystem und das Scheitern des Faschismus im Frankreich der Dritten Republik.- Das französische Regierungssystem.- Die französische Regierung und die VW.- Die beiden Wahlsysteme und die Entwicklung der Parteien.- Die Kommunisten.- Die VW und die kleineren Parteien.- Mehrheitswahl und politische Mäßigung.- Die VW und die Neutralisation der letzten antiparlamentarischen Welle der Dritten Republik.- Abschnitt 3 Die Verhältniswahl als ein Beitrag zur Unterhöhlung der Demokratie und Zerstörung der nationalen Einheit.- VIII Die Verhältniswahl und der Sieg des italienischen Faschismus.- Das italienische Regierungssystem.- Das italienische Regierungssystem unter den Wirkungen der Mehrheitswahl.- Die VW-Controverse des Jahres 1919.- Gründe für die Einführung der VW.- Argumente gegen die VW.- Die VW in der Praxis.- Die Wahlen von 1919.- Die VW und die Sozialisten.- Die Wahlen und die Volkspartei.- Die erste VW-Kammer in Funktion.- IX Die Verhältniswahl und der Sieg des italienischen Faschismus (Fortsetzung).- Die Wahlen von 1921.- Die VW und der Erfolg der Faschisten.- Die VW und die Kommunisten.- Die zweite VW-Kammer in der Praxis.- Der Marsch auf Rom.- Die Tatsachen.- Rekonstruktion des Falles.- Einwände.- Die Variationsmethode.- Form gegen Materie.- Materie gegen Form.- X Die Verhältniswahl und der Triumph Hitlers.- Wahlen unter dem Mehrheitswahlrecht.- Das politische Leben in Deutschland bei VW.- Die Einführung der VW.- Die VW und die Nationalversammlung.- Die Periode der Zersplitterung und Lähmung.- Die Zersplitterung der Parteien.- Die Kommunisten.- Die Interessengruppen.- Die völkischen Gruppen.- Die Strukturveränderungen der demokratischen Parteien durch die VW.- Die Bürokratisierung und Aushöhlung des demokratischen Charakters der alten Parteien.- Zerstörung der politischen Vitalität.- Trennung zwischen Jugend und Alter.- Niedergang der politischen Elite durch Vertreter der Interessengruppen.- Doktrinäre Erstarrung.- Politische Stagnation.- Zunehmende Schwierigkeiten bei der Regierungsbildung.- XI Die Verhältniswahl und der Triumph Hitlers (Fortsetzung).- Die Regierung Dr. Brüning.- Die Wahlen im September 1930.- Parteien und relative Mehrheiten.- Die Stärke der Parteien in den Wahlkreisen.- Wahlen bei relativer Mehrheitswahl.- Wahlen bei Mehrheitswahl mit Stichwahlen.- Die Toleranzmehrheit.- Nach Brüning das Chaos!.- Die Gründe für den fehlenden republikanischen Widerstand.- Die Opposition gegen die VW.- Einwände.- Präsidentenintrigen.- Außenpolitik und Weltwirtschaftskrise.- Die möglichen Wirkungen der Mehrheitswahl im Jahre 1932.- Noch einmal Marxismus.- Der Ruf nach dem Führer.- Schlußfolgerungen.- Das österrei…