Erwerbslosigkeit in Deutschland ist durch einige Besonderheiten gekennzeichnet. Erstens ist seit den siebziger Jahren ein ungebrochener treppenförmiger Anstieg der Erwerbslosenquoten zu verzeichnen. Zweitens führte die Wiedervereinigung zu bis dato unbekannten Ausmaßen der Erwerbslosigkeit. Drittens ist Erwerbslosigkeit in hohem Maße ungleich verteilt: Bestimmte Gruppierungen sind regelmäßig stärker von Erwerbslosigkeit und v.a. Langzeiterwerbslosigkeit betroffen als andere. Vor diesem Hintergrund werden mit Hilfe von Mikrozensusdaten der Jahre 1996 bis 2004 Analysen zu Determinanten von Erwerbslosigkeitsrisiken vorgelegt: Welche Gruppierungen sind besonders benachteiligt? Bestehen in den neuen Bundesländern andere Ungleichheitsstrukturen als in den alten? Bleiben Menschen, die schon beim Zugang zu Erwerbslosigkeit benachteiligt sind, auch überdurchschnittlich lange erwerbslos? Zusätzlich wird den Entwicklungen der Ungleichheiten im Zeitverlauf nachgegangen: Ist ein Trend zu mehr oder zu weniger sozialer Ungleichheit zu beobachten? Die Ergebnisse der verständlich präsentierten Analysen richten sich an Soziologen, Arbeitsmarktforscher sowie die interessierte Fachöffentlichkeit.

Autorentext
Wolter Felix Studium der Soziologie, Politikwissenschaft und Betriebswirtschaftslehre an den Universitäten Mainz und Lyon. Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.