Auf Verordnung des Bundesrates bleiben alle unsere Filialen vom 18.1. bis zum 28.2.2021 geschlossen. Sollte Ihre Bestellung bereits in der Filiale abholbereit sein, kontaktieren wir Sie telefonisch. Solage unsere Filialen geschlossen sind, liefern wir Ihre Bestellung mit Filialabholung automatisch per Post portofrei zu Ihnen nach Hause (sofern Ihre Adresse bei uns hinterlegt ist). Weitere Informationen finden Sie hier: www.exlibris.ch/de/ueber-uns/massnahmen-corona
Geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Handynummer ein und Sie erhalten einen direkten Link, um die kostenlose Reader-App herunterzuladen.
Die Ex Libris-Reader-App ist für iOS und Android erhältlich. Weitere Informationen zu unseren Apps finden Sie hier.
Im Vergleich zum "Hesperus", zum "Titan" oder zum "Siebenkäs" gehört "Die unsichtbare Loge" wohl eher zu den beiläufiger rezipierten Texten der Forschung. Dabei lässt sich für sie eine anthropologische Topik rekonstruieren, die auch in Bezug auf das Gesamtwerk zentrale Deutungsmuster offeriert. Anhand von intertextuellen Bezügen, die vor allem zu Jean-Jacques Rousseau führen, wird zunächst eine Verbindung zum historischen Entfremdungsdiskurs des 18. Jahrhunderts hergestellt. Diverse Elemente wie zum Beispiel ein depravierter Vernunftgebrauch, die Vorstellung des l'homme sauvage oder das Leib-Seele-Problem, werden dabei herausgelöst, um die angestrebte Charakterstudie zu entwickeln. Sämtliche Romanfiguren werden so innerhalb anthropologischer Diskursgrenzen auf ihre inhärente Entfremdung untersucht. Während die Käuze Hoppedizel, Röper oder Oefel von unterschiedlich eingefärbten ökonomischen Interessen gelenkt werden und dadurch einer Satire anheimfallen, die vor allem auf deren Mangel an Tugend zielt, oszillieren die Frauenfiguren auf mehr oder weniger humoristische Weise zwischen metaphysisch motivierter Keuschheit und leiblicher Ohnmacht. Eine Sonderstellung nimmt der Heros Ottomar ein, dessen Nihilismus auf typische Defekte des "Hohen Menschen" zurückzuführen ist. Der zweite Strang der Untersuchung widmet sich dem "Unterirdischen Pädagogium", das Jean Paul in seinem Romanerstling als Schauplatz utopischer Erziehung inszeniert. Die zunächst etwas rätselhaften Erziehungsmaximen, die dazu von der Obristforstmeisterin vorgegeben werden, bedürfen dabei ebenso der Erläuterung wie das pädagogische Methodenkonzept, mit dem Gustavs Mentor als Auferstehungsdramaturg und vollkommener Erzieher agiert.
Autorentext
Daniel Vesel, M.A. wurde 1986 in Ellwangen geboren. Sein Studium der Germanistik, der Alten Geschichte und der Philosophie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, schloss der Autor im Jahre 2013 mit dem akademischen Grad des Magister Artium ab. Bereits während des Studiums sammelte der Autor praktische Erfahrungen als Literaturwissenschaftler. Sein aktuelles Projekt ist eine Studie zur literarischen Utopie.
Im Vergleich zum "Hesperus", zum "Titan" oder zum "Siebenkäs" gehört "Die unsichtbare Loge" wohl eher zu den beiläufiger rezipierten Texten der Forschung. Dabei lässt sich für sie eine anthropologische Topik rekonstruieren, die auch in Bezug auf das Gesamtwerk zentrale Deutungsmuster offeriert. Anhand von intertextuellen Bezügen, die vor allem zu Jean-Jacques Rousseau führen, wird zunächst eine Verbindung zum historischen Entfremdungsdiskurs des 18. Jahrhunderts hergestellt. Diverse Elemente wie zum Beispiel ein depravierter Vernunftgebrauch, die Vorstellung des l'homme sauvage oder das Leib-Seele-Problem, werden dabei herausgelöst, um die angestrebte Charakterstudie zu entwickeln. Sämtliche Romanfiguren werden so innerhalb anthropologischer Diskursgrenzen auf ihre inhärente Entfremdung untersucht. Während die Käuze Hoppedizel, Röper oder Oefel von unterschiedlich eingefärbten ökonomischen Interessen gelenkt werden und dadurch einer Satire anheimfallen, die vor allem auf deren Mangel an Tugend zielt, oszillieren die Frauenfiguren auf mehr oder weniger humoristische Weise zwischen metaphysisch motivierter Keuschheit und leiblicher Ohnmacht. Eine Sonderstellung nimmt der Heros Ottomar ein, dessen Nihilismus auf typische Defekte des "Hohen Menschen" zurückzuführen ist. Der zweite Strang der Untersuchung widmet sich dem "Unterirdischen Pädagogium", das Jean Paul in seinem Romanerstling als Schauplatz utopischer Erziehung inszeniert. Die zunächst etwas rätselhaften Erziehungsmaximen, die dazu von der Obristforstmeisterin vorgegeben werden, bedürfen dabei ebenso der Erläuterung wie das pädagogische Methodenkonzept, mit dem Gustavs Mentor als Auferstehungsdramaturg und vollkommener Erzieher agiert.
Titel: | Zur anthropologischen Topik in Jean Pauls "Unsichtbarer Loge": Eine Figurenstudie unter Berücksichtigung der Entfremdungstheorie J.-J. Rousseaus |
Untertitel: | Eine Figurenstudie unter Berücksichtigung der Entfremdungstheorie J.-J. Rousseaus |
Autor: | |
EAN: | 9783842889019 |
ISBN: | 978-3-8428-8901-9 |
Format: | Kartonierter Einband |
Herausgeber: | Diplomica Verlag |
Genre: | Allgemeine und vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft |
Anzahl Seiten: | 92 |
Gewicht: | 159g |
Größe: | H220mm x B155mm x T6mm |
Jahr: | 2014 |
Auflage: | 1., Aufl. |
Sie haben bereits bei einem früheren Besuch Artikel in Ihren Warenkorb gelegt. Ihr Warenkorb wurde nun mit diesen Artikeln ergänzt. |