Tiefpreis
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Körpertherapien verfügen über heilendes Potenzial, weil sie Patienten mit ihren frühesten Erfahrungen in Kontakt bringen. Das Praxislehrbuch zur Konzentrativen Bewegungstherapie führt in die Grundlagen des Verfahrens ein und zeigt an vielen Beispielen die konkrete Anwendung.
Die »Konzentrative Bewegungstherapie « (KBT) wird sowohl in Gruppen- als auch in Einzelpsychotherapie angewendet. Sie basiert auf der Annahme eines »Körpergedächtnisses «, das frühe, vorsprachliche Erfahrungen speichert und, im Falle schwer verarbeitbarer oder traumatischer Erlebnisse, körperliche Spuren in Form von Krankheiten hinterlässt. Über den Weg der bewussten Körperwahrnehmung im Hier und Jetzt können frühe Erfahrungen wieder zugänglich werden, Krankheitssymptome lassen sich positiv beeinflussen. Die aktuellen Ergebnisse der Hirnforschung haben diese Zusammenhänge eindrucksvoll bestätigt.
Nun liegt das Praxislehrbuch der KBT wieder vor - in aktualisierter und erweiterter Form. Für Psychotherapeuten und Ärzte, die das Verfahren der KBT erlernen, ist dieses anwendungsbezogene Basisbuch ein unverzichtbares Arbeitsmittel.
KBT Die Konzentrative Bewegungstherapie bezieht sich als körperorientiertes Verfahren auf tiefenpsychologischer Basis besonders auf
Vorwort
DAS Praxisbuch zur KBT
Autorentext
Christine Gräff , Therapeutin für Konzentrative Bewegungstherapie (KBT ); sie ist als Lehrbeauftragte (DAKBT) und Gastlehrbeauftragte (ÖAKBT) zur Weiterbildung in Einzel-und Gruppenarbeit, Supervision sowie Theorie-Praxis-Seminaren tätig; Ausbildung als Physiotherapeutin, 1958 erster Kontakt mit der KBT, seither ist sie an der Entwicklung der Methode beteiligt. Gründungsmitglied des DAKBT und ÖAKBT; Zusatzausbildung in NLP und Energetischer Psychotherapie (Gallo) und verschiedenen körpertherapeutischen Verfahren; langjährige Lehrtätigkeit bei der Münchener Arbeitsgemeinschaft für Psychoanalyse (MAP) und anderen institutionellen Einrichtungen sowie Mitarbeit bei den Lindauer Psychotherapiewochen.
Klappentext
Das Praxisbuch zur Konzentrativen Bewegungstherapie
Die Konzentrative Bewegungstherapie (KBT®) richtet die Aufmerksamkeit auf den Körper als den Träger unserer Lebensgeschichte. Auf dem Weg der bewussten Körperwahrnehmung im gegenwärtigen Tun gewinnt der Übende ein Verständnis der Zusammenhänge von Wahrnehmen, Bewegen und Handeln.
Das Praxislehrbuch zur KBT führt in die Grundlagen des Verfahrens ein und stellt die methodischen und praktischen Richtlinien anschaulich und an zahlreichen Beispielen dar. Ein besonderes Augenmerk liegt in dieser überarbeiteten Neuauflage auf den Erkenntnissen der Neurowissenschaften, welche die Praxis der KBT eindrucksvoll bestätigen.
Leseprobe
Grundlegende Erfahrungen
Die Vorgehensweise der Konzentrativen Bewegungs therapie wird bestimmt durch den Weg vom Wahr nehmen zum Vergleichen, Erproben, Wählen, Entscheiden, Verändern und Handeln:
Platz, Lage, Stand, Gang, Raum und Zeit werden erobert und wirken auf den Organismus.
Ziel ist, das Da-Sein im Hier und Jetzt bewusst zu erleben und durch Wahr nehmung und Bewegung das jeweils Eigene zu finden.
Platz und »Lebensplatz«
Eine Frage, die uns im Leben dauernd be schäf tigt, ist die nach dem eigenen Stand ort, dem eigenen Platz, ob es der richtige oder falsche ist, ein selbst gewählter oder zugewiesener, ob man sich eingeengt oder frei fühlt, einen Platz im Licht oder im Schatten hat. Der Platzwahl wird deshalb ein hoher Stellenwert beigemessen, weil unsere Erlebnisfähigkeit und Handlungsbereitschaft von ihr abhängen. Am »falschen Platz« zu sein bedeutet, einem Geschehen Aufmerksamkeit zu schenken, das der jeweiligen Situation inadäquat ist. Wenn ich nicht da stehe, wo ich hingehöre, bin ich »fehl am Platze«.
Platzwahl
Gruppenteilnehmer vermitteln mit ihrer spontanen Platzierung eine erste Aussage über sich. Es ist leichter, sich in eine vorgegebene Sitzordnung einzufügen, beispielsweise einen Stuhlkreis, als sich in einem freien Raum einen Sitzplatz zu wählen. Randplätze und Ecken sind im Allgemeinen aufgrund der Nähe schützender Wände beliebter als Plätze in der Mitte eines Raumes. Je nach Bedürfnis wird Nähe oder Distanz zu den anderen gesucht.
Messe ich als Gruppenleiterin der unbewussten Mitteilung, die der selbst gewählte Platz aussendet, Bedeutung bei, sehe ich mich verschiedenen Einstiegsmöglichkeiten gegenüber. Ob ich die Teilnehmer im Raum verteilt vorfinde, ob sie in einem Kreis formiert sind oder aufgereiht auf einer Bank sitzen: Sie lassen die ersten »Gesetze« erkennen, die sich diese Gruppe gibt.
Anfangs ist es den Patienten noch »egal«, wo sie sich hinsetzen. Erst die Erfahrung, dass verschiedene Plätze unterschiedlich erlebt werden, lässt die Bedeutung der jeweiligen Platzierung bewusst werden.
Angebot Fragen des Gruppenleiters, was die Teilnehmer dazu veranlasst hat, sich gerade diesen Platz zu wählen und wie sie sich dort fühlen, leiten einen ersten Bewusstseinsakt bezüglich der Wahl ein. Vielleicht wird deutlich, dass sie sich einen Platz gewählt haben, der sie einengt und so ihr Unbehagen ausdrückt, das sie in dieser Situation empfinden.
»Was ist Ihnen auf dem Platz möglich? - Können Sie ausprobieren, ob Sie auf dem gleichen Platz, auf dem Sie sitzen, auch stehen oder liegen und die Augen schließen können?«
Mit diesem Angebot gibt der Gruppenleiter die Botschaft an die Teilnehmer, dass er die Platzierung jedes Einzelnen akzeptiert. Gleichzeitig wird den Teilnehmern die Verantwortung für das eigene Befinden übertragen und ein Hinweis gegeben, dass sie sich auf ihrem Platz verändern können.
Eine neue Arbeitssituation entsteht mit der Aufforderung, sich auf den Weg zu machen, um sich einen Platz zu suchen.
»Lassen Sie sich Zeit und probieren Sie andere Plätze aus. Von diesem oder jenem Platz gehen verschiedene Impulse aus. Stellen Sie fest, ob sich die Empfindung für den Platz mit geschlossenen Augen ver ändert.« Im vorigen Beispiel erging die Aufforderung, da zu bleiben, wo man sich befindet, um Möglichkeiten auszuprobieren, die auf ein und demselben Platz gegeben sind. Im Gegensatz dazu wird jetzt nach den Impul sen gefragt, die von dem neuen Platz auf die Person übergehen. Der Teilnehmer muss seinen Platz suchen. Er wählt aus, welcher seinen momentanen Bedürfnissen entgegenkommt und wo er sich entfalten und zurückziehen kann. Vom Platz an der Wand geht mehr Si cherheit aus, von einer Ecke mehr Geborgenheit als von der nach allen Seiten freien Mitte.
Haben alle ihren Platz gefunden, werden sie dazu aufgefordert, sich niederzulassen. Es ist interessant zu beobachten, was der Einzelne darunter versteht.
»Was lässt sich von Ihnen nieder? - Wo spielt sich das in Ihrem Körper ab? - Mit welcher Körperhaltung ist das Gefühl verbunden, sich niedergelassen zu haben?«
Um die Gegensätze von Lassen und An-sich-Halten deutlich wahrnehmen zu können, rege ich an, das Sich-Niederlassen jetzt zu verhindern: »Was geschieht in Ihnen, wenn Sie vermeiden, sich niederzulassen? « - Probieren Sie das ein paar Mal im Wechsel hin und her, mal Niederlassen, mal Vermeiden. Können Sie spüren, wie durch das Meiden ein Lassen nach unten verhindert wird? Etwas kann nicht »Platz nehmen«.
Ein zugewiesener oder selbst gewählter Platz wird erst zum eigenen, wenn der Übende sich auf ihm niedergelassen und ihn mit seiner Körperlichkeit besetzt hat. Am »eigenen Platz« zu sein gibt das Gefühl von Ordnung, Entspannung und Einverständnis. [...]
Inhalt
Vorwort zur 4. Auflage
Einführung (Eckart Wiesenhütter)
Anwendungsgebiete
Wissenschaftliche Grundlagen
Weiterführende Ansätze
Grundlegende Erfahrungen …