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Lohnt sich der Kauf eines aktiven Fonds oder soll es doch lieber ein passiver ETF sein? Dieser Frage geht Barbara Carmen Claus in dem vorliegenden Buch nach und stellt heraus, inwieweit und unter welchen Bedingungen Investitionen in aktive bzw. passive Fonds vorzuziehen sind. Grundsätzlich haben aktiv gemanagte Fonds bereits von vorneherein einen Nachteil gegenüber passiven ETFs, da für sie deutlich höhere Gebühren anfallen. Trotz des anfänglichen Performancenachteils können aktiv gemanagte Fonds jedoch theoretisch besser als der Markt performen, indem sie Überrenditen durch geschickte Selektion der Titel und gutes Markttiming erzielen. Inwieweit dies in der Praxis tatsächlich zu Outperformance führt, und ob diese in verschiedenen Bereichen - wie hier exemplarisch Unternehmensgröße und Markt - unterschiedlich ausfallen kann, wird in diesem Buch näher untersucht.
Autorentext
Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums in Finance & Management an der HfB Frankfurt, begann Barbara Carmen Claus ihre Karriere als Fondsanalystin bei der BHF-Bank, Frankfurt. In 2010 erwarb sie zudem den Titel CIIÁ (Certified International Investment Analyst). Seit April 2012 ist sie für Morningstar Deutschland tätig und ist dort hauptsächlich mit der Durchführung qualitativer Fondsratings und Researchaufgaben betraut. Es ist nach wie vor ihr Anliegen, diejenigen aktiv verwalteten Fonds zu finden, die in der Lage sind, langfristig einen Mehrwert für Anleger zu schaffen und die Prognosefähigkeit der qualitativen Analysen kontinuierlich zu hinterfragen und zu verbessern.
Leseprobe
Textprobe:
Kapitel 4.1.2, Kritische Würdigung des CAPM-Modells:
Anbei soll auf die einzelnen Annahmen und Voraussetzungen des CAPM-Modells kritisch eingegangen werden:
-Auch wenn eine Börse ein im Vergleich zu anderen Märkten einen relativ vollkommenen Markt darstellt, existieren dennoch Bewertungsineffizienzen, so da die Preise am Markt nicht immer ihrem zugrunde liegenden Fair Value entsprechen. Dies widerspricht der Prämisse, dass auf dem Markt ein einheitlicher Preis für Risiko herrscht.
-Real existierende Steuern und Transaktionskosten sind der Beweis für die Unvollkommenheit des Kapitalmarktes.
-Dass Investoren in der realen Welt keine homogenen Erwartungen an den Markt haben, äußert sich dadurch, daß bei jedem Wertpapiergeschäft zwei gegensätzliche Erwartungen an den Markt aufeinandertreffen (Käufer und Verkäufer). Bei komplett homogenen Markterwartungen der Marktteilnehmer würde kein Börsenhandel mehr zustande kommen.
-Desweiteren ist es theoretisch möglich durch Informationsasymmetrien im Markt unter Nutzung von Insiderwissen Überrenditen zu generieren.
-Problematisch bei diesem Modell ist zudem die Vorabschätzung des Beta-Faktors, der aber als bekannt vorausgesetzt wird. In der Realität liegen lediglich historische Betas vor.
Fazit: Das CAPM-Modell besticht durch seine Anschaulichkeit und Einfachheit. Die Annahmen, die diesem Modell zugrunde liegen beschreiben den Idealzustand des vollkommenen Marktes, sowie das rationale Verhalten der Marktteilnehmer. Die Grundaussagen des Modells sind, daß ein höherer Ertrag mit höherem Risiko einhergeht und die Rendite des Marktportfolios bei gleichem Risiko nicht übertroffen werden kann.
Durch das in der Praxis zu beobachtende oftmals irrationale Verhalten der Marktteilnehmer (s. auch Behavioural Finance) und die Unvollkommenheit des Marktes können temporäre Ineffizienzen bei der Bewertung von Wertpapieren entstehen, die sich aufspüren und zugunsten der Fondsperformance ausnutzen lassen.
4.2, Aktives Management im Kontext der Theorie der effizienten Märkte:
4.2.1, Die Theorie der effizienten Märkte und ihre Bedeutung für das aktive Portfoliomanagement:
Die Theorie der effizienten Märkte von Fama stützt sich auf die These, daß ein Finanzmarkt immer dann als effizient anzusehen ist, wenn zu jeder Zeit alle verfügbaren Informationen vollständig in den Kursen der Wertpapiere enthalten sind.
Die Theorie der effizienten Märkte stellt ebenfalls drei Grundannahmen auf: