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Geschafft! Als zweifache Mutter darf Anna-Maria wieder die Schulbank drücken. Doch die theoretische Ausbildung an der Hebammenschule ist nur die halbe Miete. Denn jetzt heißt es, im Kreißsaal werdenden Müttern Mut zu machen und sich gegen internes Gezicke durchzusetzen. Hebamme zu werden ist Anna-Marias Herzenswunsch - wären da nicht die vorgeschriebenen Praktika im OP und andere Hürden. Die Untersuchung erwies sich als sehr mühsam, weil der Muttermund Richtung Rücken lag, ich aber seine Länge abschätzen musste. Das war natürlich recht unangenehm für die Frau, jedoch unumgänglich. Der Muttermund liegt bestimmt in der Nähe vom G-Punkt, oder?', fragte mich der Mann. Ich muss den nämlich auch (!) immer sehr suchen, das dauert oft ewig! Ist immer ein ziemliches Gewühle!' Der Frau war das ziemlich peinlich. Ich schämte mich fremd. Dann sammelte ich mich kurz, bevor ich meinen Untersuchungsbefund präsentieren konnte. Anna-Maria Held wurde 1980 geboren. Sie arbeitet als freiberufliche Hebamme und wohnt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Norddeutschland. Mit ihrem Buch Die Hebammenschülerin gewährt sie tiefe Einblicke in den Kreißsaal-Alltag und lässt auch andere an Presswehen, Stillbrüsten und Co teilhaben. In ihrem Buch Eileiterschwanger fasst sie das in Worte, was vielen Frauen bei einer Fehlgeburt und dem Verlust eines Kindes durch den Kopf gehen mag. * Suchworte: Hebamme; Hebammen; Hebammenschülerin; Hebammenschule; Schule; Ausbildung; Säugling; Säuglingsschwester; Kinder; Kind; Baby; Babys; Kinderkrankenschwester; Krankenschwester; Roman; Tagebuch; Erlebnis; Säuglingsstation; Alltag; Kreißsaal; Zicken; Zickenkrieg; Gynäkologe; Frauenarzt; Gynäkologie; Schwangerschaft; Ratgeber; Hypnobirthing; Alleingeburt; Geburtswanne; Gebärwanne; Geburtshilfe; Geburtshelfer; Geburtshelferin; Ausbildung zur Hebamme; Neo; Neonatologie; neonatologisch; Examen; Examensgeburt; Hebammenkreißsaal; Erlebnisbericht; Turnus; Turnusarzt; Oberarzt; Chefarzt; Ärzte; Ärzteroman; Roman; humorvoll; Hebammenroman
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Autorentext
Anna-Maria Held wurde 1980 geboren. Sie arbeitet als freiberufliche Hebamme und wohnt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Norddeutschland.
Leseprobe
Zweimal die Woche hatten wir Arztunterricht. Meist von Assistenzärzten. Die kamen alle im weißen Kittel an, damit gleich mal klar war, welche Stellung die hatten. Aber unter dem Kittel waren sie auch wieder völlig unterschiedlich. Einmal hatten wir Unterricht beim Narkosearzt Dr. Schönewald. Sein Unterricht in einem Kurs, wo fast nur 20-jährige, hormongeplagte Mädels saßen, war wenig effektiv. Weil er nämlich ein Hübscher war. Als er den Raum betrat, machten die Zwannis alle Ooooooch. und schmolzen dahin. Als er seine eheberingte Hand auf den Tisch legte, machte es laut krackkrackkrackkrack, das waren die Herzen der Zwannis. Dr. Schönewalds Unterricht war ganz gut strukturiert, auch wenn er am Schluss des Themas Entzündungen sagte: Ach, wisst ihr, vergesst die Stunde, ich glaube, das müsst ihr alles gar nicht wissen. (Erstaunlicherweise sagten uns alle Ärzte dann und wann, dass sie sich sehr wunderten, dass WIR so was lernen mussten. Frau Müller meinte, das sei Hochmut. Ich glaube das auch. Hebammen und Ärzte sind sich ja meist nicht so ganz einig.) Davon abgesehen schrie Dr. Schönewald eines Tages nach einer von ihm ruhig gestellten Frage: WER WEISS ES? NA? NA? NA? DU? ODER DU? NA? WER?!, trommelte wie wild mit seinen Fingern auf dem Tisch herum und beruhigte sich nur schwer wieder. Ich glaube ja, dass er täglich an seinen Narkosemitteln schnüffelte und an diesem Tag kräftig auf Entzug war. Und dann hatten wir noch Hygieneunterricht bei Mr. Hygieneman himself: Herrn Meyerhoff. Er sah Bakterien und Viren und Keime ÜBERALL. Seine Haare hatte er sich vorsorglich abrasiert. Die hätten sonst eine Ansammlungsstelle für Keime darstellen können. Und eine durchgestrichene Hand auf einer Brosche trug er auch. Zumindest sah es so aus. Man hätte denken können, er wolle keinem die Hand geben. Das störte ihn nicht, er fand das ganz gut. Ob er sich abends, wenn er nach Hause kam, in ein Desinfektionsbad legte zur Entkontamination? Ich konnte es mir ernsthaft vorstellen. Kuschelig war er bestimmt nicht. Deswegen war er vermutlich auch Single. . [Yvette, 21] Yvette, 21, bekam ein Baby. Der Name war Programm. Vorweg muss ich sagen, dass die einfach gestrickten Frauen meistens sehr komplikationslose Geburten hinlegten, die hatten nämlich nichts, was sie im Kopf groß einschalten konnten. Von daher wurde jede Übergabe In Zimmer 1 haben wir Frau W., etwas simpel gestrickt mit einem Aufatmer bedacht, denn man wusste, das war in der Regel eine schnelle Geschichte. Yvette hatte Mutter und Freund mit im Kreißsaal. Ihre Mutter berichtete in der aktiven Austreibungsphase haarklein von ihren drei eigenen Geburten. Yvette war schon am Ende ihrer Kräfte, heulte hysterisch und jaulte und wimmerte, so dass ich sie einmal gehörig ermahnen musste, sich etwas zu beruhigen und nicht völlig durchzudrehen. Kaum hatte Yvette sich im Griff, erzählte die Mutter munter weiter. Der Freund von Yvette stand da wie ein Häufchen Elend, aber er hielt seinen Magen tapfer im Zaum. Dann wurde das Köpfchen geboren, der restliche Körper brauchte noch eine Wehe. Die nicht so richtig kam. Wir warteten drei, vier Minuten auf den Rest des Kindes. Ich hatte so eine Anspannung in mir, dass mir diese Minuten wie eine komplette Jahreszeit vorkamen. Als das Kind dann endlich geboren wurde, musste ich heulen und kriegte mich gar nicht wieder ein. Vorher schön die große Klappe gehabt Dreh mal nicht durch, Yvette!, und dann das. Superprofessionell. Ich heulte die Mutter voll, ich heulte den Mutterkuchen voll, den ich noch auf Vollständigkeit untersuchen musste, ich heulte und heulte und heulte. Und heulte. Und heulte. Und als ich wieder ins Zimmer zurückkehrte, um die Neugeborenenuntersuchung zu machen, heulte ich immer noch. Eine Beruhigung war nicht in Sicht. So nahm ich mir den kleinen Jungen und sagte: Na, komm zur heulenden Tante! Meine Kollegin Anja fand mein Verhalten ungeheuer süß und authentisch. Sie meinte: Mich werden sie bald vergessen haben, aber an die niedliche, heulende Hebammenschülerin werden die sich ewig erinnern. * [Der abgesagte Wunschkaiserschnitt] Frau V., 19 Jahre alt, kam eines Morgens in den Kreißsaal zur primären Sectio. Es gab keinen medizinischen Grund für einen Kaiserschnitt, aber sie hatte Angst vor den Schmerzen durch eine natürliche Geburt. Was sie bekam, waren noch mehr Schmerzen durch einen Kaiserschnitt, aber für diese Information war sie nicht empfänglich. Es begann schon seltsam mit ihr, als ich ihr eine Braunüle legen wollte. Besser gesagt: Ich legte ihr tatsächlich eine und die lag genau richtig. Aber auf einmal ging das große Geschrei los. Dramatisch legte sie sich eine Hand über die Augen und schrie: Das muss raus, iss halt das nicht aus! Iss kann niss mehr. Sie sagte echt, ISS KANN NISS MEHR! Die Braunüle, die jetzt so super liegt, soll wirklich raus? Das ist tatsächlich, was Sie möchten?, fragte ich sie, denn ich war wirklich stolz auf mein Kunstwerk in ihrer Hand. Ja, schnell, iss kann niss mehr! Wenn Sie keine Braunüle…